Kreisliga A2
Man hatte sich gerade geeinigt
Von Pascal Bonnekoh
(14.11.22) Beim knappen 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg von GW Amelsbüren beim SV Bösensell war deutlich mehr los, als es das relativ dröge Ergebnis vermuten lässt. Hüben wie drüben wurden zahlreiche Großchancen vergeben. Und als man sich dann gerade eigentlich schon auf ein Unentschieden geeinigt hatte, kippte der kurz zuvor eingewechselte Marius Klönne dann doch noch die Partie zu Gunsten der Gäste.
"Ich habe in der 87. Minute zu Berni (Anm. d. Red.: Bernd Westbeld, Trainer Bösensells) gesagt, dass es keiner mehr verdient hat, dieses Spiel zu gewinnen. Das war dann hart bitter für die. Wir müssen uns dafür aber nicht entschuldigen", berichtete Amelsbürens Trainer André Frankrone. Im ersten Durchgang tasteten sich die beiden Teams noch so ein wenig ab, die ein oder andere dicke Möglichkeit sprang dabei auch schon rum.
"Es hätte auch 3:3 ausgehen können"
Jan Hendrik Möller köpfte die Kugel gegen den Pfosten und auch Niklas Thewes brachte das Spielgerät allein vor dem gegnerischen Keeper nicht im Kasten unter. Auf der anderen Seite ließ wiederum Marvin Janning nach einer Ecke eine aussichtsreiche Chance liegen. "Die erste Halbzeit war noch nicht so interessant für die Zuschauer, aber für die Trainer war es schön. Beide Mannschaften haben versucht, alles spielerisch zu lösen", so Westbeld. Das sah Frankrone ähnlich: "Das war ein richtig geiles Spiel, dass für mich schon fast auf Bezirksliga-Niveau war. Da standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die kicken konnten und wollten. Es hätte auch 3:3 ausgehen können."
Denn im zweiten Durchgang nahm die Partie nochmal richtig an Fahrt auf. Auf der Amelsbürener Seite köpfte beispielsweise Möller erneut nur an den Pfosten und Moritz Leisgang scheiterte an Keeper Tim Schölling. Die wohl dickste Möglichkeit der Partie hatten wiederum die Hausherren. Bei einem Eckball hielt Torwart Lukas Wünnemann zunächst den Kopfball von Nils Schröder, daraufhin scheiterte im Nachfassen auch noch Till Leifken, ehe Mirko Lips die Kugel aus rund fünf Metern über den Querbalken schickte. "Da mussten wir erstmal tief durchatmen", so Frankrone.
Werbung für die Kreisliga
Dank des Lucky Punches von Klönne in der 90. Spielminute gingen dann aber ja sogar die drei Punkte nach Amelsbüren. "Wir hatten uns an der Seitenlinie eigentlich geeinigt, dass ein 0:0 zum Spiel passen würde, aber dann gewinnt Amels das Ding irgendwie. Wenn die das Tor machen, ist es auch ein verdienter Sieg für Amels. Wir sind trotzdem nicht unzufrieden mit der Leistung der Jungs", resümierte Westbeld.
Frankrone schwebte wiederum irgendwo rund um den siebten Himmel: "Am Ende gab es grenzenlosen Jubel. Wir kennen ja nur das Gefühl, in der 90. Minute den Ausgleich oder die Niederlage zu kassieren. An so ein Spiel hätte ich im Oktober nicht gedacht. Letzte Woche in Ottibotti haben wir nur ein Gegentor kassiert und heute keins. Das war das erste Spiel der Saison ohne Gegentor. Wir halten am Lauf und vor allem an der positiven Entwicklung fest. Es ist geil, dass wir in solchen Spielen 90 Minuten gut spielen. Ich kann beiden Mannschaften eigentlich nur ein Kompliment aussprechen. Das war Werbung für die Kreisliga."
SV Bösensell - GW Amelsbüren 0:1 (0:0)
0:1 Klönne (90.)