Kreisliga A2
Da muss selbst der gegnerischere Trainer gratulieren
Von Pascal Bonnekoh
(21.08.22) Beim Aufeinandertreffen zwischen GW Amelsbüren und SW Havixbeck war eine Menge los. Beide Teams durften mal am Dreier schnuppern, eine Bude fiel in der Nachspielzeit und Emmanuel Boryor brachte mal eben nicht nur den eigenen Coach zum staunen. Trotz der schönen Bude musste GW Amelsbüren sich mit einem Punkt abfinden. Mit 2:2 (1:1) trennte man sich am Häpper.
Die Anfangsminuten gehörten ganz klar den Gästen. Havixbeck kam mit Schwung in die Partie und ging prompt in Führung. Ruben Schmitz servierte nach nur sechs Minuten für Jonas Lülf zum 1:0. Dieser kleine Wachmacher tat den Hausherren wiederum ganz gut. Jan Hendrik Möller hatte beinahe im direkten Gegenzug den Ausgleich auf den Füßen. Kurze Zeit später trat dann aber auch schon Boryor ins Rampenlicht.
"Wir sind verdammt stolz auf die Jungs"
Moritz Leisgang verlagerte das Spiel auf die rechte Seite, wo Boryor die Kugel trocken mit dem ersten Kontakt in den Winkel schweißte (10.). "Das war das Tor des Monats. Da muss man eigentlich auch als gegnerischer Trainer gratulieren", so Havixbecks Coach Florian Brocks. Mit dieser munteren Anfangsphase im Rücken ergab sich ein ansehnlicher Schlagabtausch. Einzig weitere Buden blieben den Zuschauern verwehrt. Nach dem Seitenwechsel drückte Amelsbüren dann aber endgültig aufs Gaspedal. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff schoss erneut Boryor die Hausherren in Front. Niklas Thewes legte die Kugel mustergültig in die Mitte. Zwei Spieler verpassten die Einschussmöglichkeit, aber Boryor war zur Stelle.
"In der zweiten Halbzeit waren wir drückender. Wir haben es jedoch verpasst, nachzulegen. Das müssen wir uns vorwerfen", so Amelsbürens Trainer André Frankrone. Über Thewes kam Amels zu gleich zwei gefährlichen Kontern in Überzahl, beide Chancen ließ man jedoch ungenutzt liegen. Und auch beim Schuss von Benedikt Sebastian Sollik zogen die Grün-Weißen den Kürzeren. Keeper Felix Bußmann stand ein wenig zu weit vor seinem Kasten, lenkte die Kugel dann aber trotzdem noch so gerade über den Querbalken. In der Nachspielzeit wurde es dann aber nochmal richtig laut. Bei einem Standard schrien zahlreiche Grün-Weiß gekleidete Akteure plötzlich auf. Jonas Maximilan Hehn war das egal und haute die Kugel aus kurzer Entfernung über die Linie (90.+2).
Der Ball soll wohl an die Hand eines Havixbeckers geflogen sein. Beide Trainer standen zu weit weg, um die Situation ernsthaft beurteilen zu können. Der Treffer zählte ohnehin. "Wenn wir das 3:1 machen, dann ist die Messe gelesen. Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Insgesamt war es aber ein gutes und intensives Spiel von beiden Mannschaften", so Frankrone. Das sah Brocks ähnlich: "In der ersten Halbzeit hätte man sich als neutraler Zuschauer gefreut, sich das anzugucken. Das waren mega starke erste 45 Minuten. Es hätte auch 2:2 stehen können zur Halbzeit. Zum zweiten Durchgang sind die dann dominanter aus der Kabine gekommen. Kurz vor Schluss haben wir aber zum Glück nochmal die letzte Kraft bekommen und den Ball über die Linie gedrückt. Beide Mannschaften können mit dem Punkt wohl gut leben. Damit haben wir den Saisonstart jetzt gut gemeistert. Wir sind verdammt stolz auf die Jungs und können darauf aufbauen."
GW Amelsbüren - SW Havixbeck 2:2 (1:1)
0:1 Lülf (6.), 1:1 Boryor (10.),
2:1 Boryor (48.), 2:2 Hehn (90.+2)