Kinderhaus macht klar Schiff
Von Luca Adolph
(11.04.22) Wenn es Zweifler gab, die Westfalia Kinderhaus II nicht zutrauten, pünktlich zum Saisonendspurt wieder Fahrt aufzunehmen, hat sie die Mannschaft von Stefan Kloer eines Besseren belehrt. Im kleinen Derby der zweiten Kräfte setzte sie sich mit 4:1 (1:0) gegen den 1. FC Gievenbeck II durch und lieferte nach ihren beiden unerwarteten Unentschieden eine Antwort, die einem Tabellenführer gebührt.
"Es ist besser gelaufen. Wir sind sehr, sehr sicher gestanden, haben aber dennoch eine Weile gebraucht, um uns einzugrooven", sagte Kloer. Nach einer ruhigen Anfangsphase, in der sich die Kontrahenten gegenseitig abgetastet hatten, ging es zur Sache. Ein Kinderhauser stieg Jonas Witte auf den Fuß, der danach mit zwei ausgekugelten Zehen von der Platte hopste (14.). "Hat der Schiri leider nicht gesehen und uns hat dadurch einer unserer besten Spieler gefehlt", beklagte Michael Füstmann, Trainer der Gievenbecker.
Knemeyer säbelt mit feiner Klinge
Fortan taten sich die Hausherren schwer, gegen Kinderhaus mitzuhalten. Einen Schuss von Gievenbecks Peter Stüve lenkte Torhüter Nicolas Harksen an die Latte. Ansonsten kam nicht viel von den Möwen, wie Füstmann erklärte: "Man hat schon gemerkt, dass uns das Donnerstagsspiel noch in den Knochen steckte. Der Kopf und die Beine waren schwer." Für die Gäste brach sodann Jan Knemeyer das Eis, indem er einen Freistoß schick über die Mauer hob und am langen Pfosten versenkte (29.).
Chancen aufs zweite Tor ließ der Spitzenreiter aus, bis sich Niels Lautenbach loseiste und bewies, dass er wieder ganz der Alte ist. Jonas Schroeder hatte ihn freigespielt, sodass Lautenbach seinen Kopf im Flug wunderbar Richtung Maschen hielt (63.). Nur Sekunden später keimte jedoch Hoffnung bei den Gievenbeckern auf, weil Harksen den Pass von Noah Greiwings unter seinem Schuh durchrutschen ließ (63.).
Kurz war der FCG wieder dran, weil ihn Kinderhaus zurückkommen ließ. Doch Verteidiger Andi Schulte sorgte schnell für Ernüchterung, indem er Keeper Leander Stallmeyer tunnelte und damit die Entscheidung hervorrief (72.). An der Abwehr vorbeigefummelt, legte Rui Guimares sogar einen drauf, weil er einfach nicht davon abließ (87.). "Rui war etwas nölig. Er will treffen und hat die anderen schon im Blick", sagte Kloer über seinen Schützling, der nun mit Saisontreffer Nummer siebzehn neben Lautenbach und Roxels Gufäb Hatam wieder ganz oben an der Spitze steht.
1. FC Gievenbeck II – SC Westfalia Kinderhaus II 1:4 (0:1)
0:1 J. Knemeyer (29.), 0:2 Lautenbach (63.),
1:2 Harksen (ET., 63.), 1:3 Schulte (72.),
1:4 Guimares (87.)