Fünf Elfer wiederholt - Portu bittet um Abbruch

Von Christian Lehmann und Andreas Teipel

(27.11.18) Kuriose Szenen spielten sich beim Kreisliga B1-Spiel zwischen Portu Münster und dem FC Münster 05 am 4. November in der 79. Minute ab.

Nachdem die Nullfünfer per Elfmeter zum vermeintlichen 2:0 getroffen hatten, ließ der Unparteiische den Strafstoß wiederholen, weil ein Spieler der Gäste zu früh in den Sechzehner gelaufen sei. Bei drei folgenden Versuchen, die allesamt nicht zum Torerfolg führten, wurde ebenfalls wiederholt, weil diesmal Portu-Spieler zu voreilig in die Box geeilt sein sollen. Erst beim finalen fünften Versuch, den Nullfünfs Hatim Maliki verwandelte, wurde das Tor gewertet. Daraufhin betrat Marco Machado, Portus 1. Vorsitzender, den Platz und bat "wegen Unstimmigkeiten bei der Ausführung von Schiedsrichter-Entscheidungen" um Abbruch der Partie. Dem wurde stattgegeben, nun sind die Geschehnisse ein Fall für die Sportgerichtsbarkeit.

Machado fordert Respekt ein

"Ich weiß, welche Probleme wir dadurch bekommen. Auch die Punkte sind mir egal", betonte Machado am Dienstag auf Nachfrage. Ihm gehe es auch gar nicht um die wohl regelkonforme vielfache Strafstoß-Wiederholung oder die berechtigte Rote Karte, die zuvor David Bislijmi gesehen hatte, weil er seinem Gegenspieler den Ball ins Gesicht geworfen hatte (66.). Er sagt: "Die Schiedsrichter sind in der Regel allein auf dem Platz. Ihnen muss der größte Respekt gezollt und sie müssen geschützt werden. Ich möchte aber auch, dass unsere Spieler respektiert werden." Obwohl sein Verein in den vergangenen Jahren nie negativ aufgefallen sei, habe es in dieser Saison diesbezüglich häufiger Probleme gegeben - mit Zuschauern gegnerischer Mannschaften, aber auch mit Unparteiischen. "Ich will, dass die Jungs wieder mit Spaß zum Fußball kommen", sagt Machado. Das Spiel war bis dahin äußerst fair verlaufen. Auch nach dem Spielabbruch, dies bestätigten Vertreter beider Teams, habe es keine Tumulte oder Diskussionen, sondern ein friedfertiges Miteinander gegeben.

Ein grundsätzliches Fehlverhalten ist dem Referee, der am Dienstag telefonisch nicht erreichbar war, nicht vorzuwerfen. "Alles, was er gemacht hat, war laut Regelbuch korrekt", meint auch Jonas Heeke, 1. Vorsitzender der Nullfünfer, der bei der Partie zugegen war. Selbst beim letzten Strafstoß, bei dem ein Portu-Spieler provokant einfach in der Box stehen geblieben war, handelte der Mann an der Pfeife richtig. 

Den Frust des Gegners kann Heeke dennoch nachvollziehen: "Er hat schon recht kleinlich gepfiffen. Wie oft wird in der Bundesliga ein falscher Einwurf wiederholt?" Dennoch meint er: "Portu hätte den Platz nicht verlassen dürfen." Dass die Punkte letztlich auf das Konto der Nullfünfer wandern dürften, steht für ihn außer Frage: "Alles andere würden wir auch nicht akzeptieren. Für eine Spielwiederholung sind wir nicht zu haben."