Von jungen alten Hasen

von Fabian Renger

(10.04.18) Tomasz Nahajowski, Trainer der DJK RW Alverskirchen, hatte einen fast schon denkwürdigen Sonntag. Bei der Zwoten des SV Mauritz führte seine Truppe mit 3:0, gab das noch aus der Hand und konnte sich glücklich schätzen, nach Schlusspfiff überhaupt noch 3:3 gespielt zu haben. Und da war ja noch ein gewisser Sam Sonntag, auf dem Papier noch A-Jugendlicher, auf dem Spielfeld abgebrüht wie ein alter Hase, der alle drei Alverskirchener Hütten beisteuerte. 

Bei den, was die Kaderstärke angeht, nicht gerade auf Rosen gebetteten Rotweißen muss sich Nahajowski des Öfteren als Zauberkünstler betätigen. Gut: In der B-Liga natürlich ein altes Lied. Ab und an bedient sich der Coach dann auch beim Junioren-Unterbau. Sam Sonntag spielt dort seine letzte Spielzeit als Junior, Nahajowski hätte ihn liebend gerne vorsenioriert, das ging aber nicht - also darf er, sofern der Spielplan es zulässt, in der Saison mal reinschnuppern. In Mauritz zeigte der Jungspund dann, was in ihm steckt.

"Richtig abgewichst"

Der Stürmer legte mit einem Doppelschlag den Grundstein für einen scheinbar gemütlichen Nachmittag. Sonntags 1:0 (13.) und 2:0 (22.) waren jeweils "super kombiniert". Kurz nach dem Pausentee enteilte Sonntag seinen Mauritzer Kontrahenten über 30 Meter und schloss richtig ansehnlich unter die Latte ab (50.). "Das war richtig abgewichst, das schafft nicht jeder 30-jähriger", lobte Nahajowski. Auch der zweite Reinschnupperer aus der A-Jugend, Verteidiger Tom Kröger, erledigte seinen Job tadellos.

Chancen auf ein mögliches 4:0 hatten die Gäste zwar, aber:"Uns ging die Puste aus, wir waren platt." Bis dahin empfahl sich Mauritz als netter Gastgeber und war recht zurückhaltend. Ein Sonntagsschuss durch Tim Rathjen (71.) zum 1:3 brachte aber wieder Schwung in die Beine, Hady Barry besorgte den Anschluss (81.) und Noah Joshua Weiler war dann per Freistoß erfolgreich (83.). Auf einmal stand's 3:3. Was zum...

Super Schiri

"Das war schon bitter. Aber wir hatten echt Glück, dass die nicht noch das vierte nachgelegt haben", konnte Nahajowski letztlich mit dem einen Zähler doch noch recht gut leben. Ein Sonderlob gab's noch für den Referee Matthias Hogrefe:"Der war der beste Schiedsrichter, an den ich mich erinnern kann." Wie gesagt: Ein denkwürdiger Nachmittag.
 

SV Mauritz II - DJK RW Alverskirchen      3:3 (0:2)
0:1 Sonntag (13.), 0:2 Sonntag (22.)
0:3 Sonntag (50.), 1:3 Rathjen (71.)
2:3 Barry (81.), 3:3 Weiler (83.)