"Unnötig, aber nicht unverdient"

von Fabian Renger

(04.04.18) Auch als Team mit Aufstiegsambitionen sind Partien gegen die vermeintlichen Kleinen kein Zuckerschlecken. Wenn du nicht alles in die Waagschale wirfst, verlierst du trotz Tabellenführung auch mal flott ein Spiel. Volker Franz, Trainer von BW Beelen, ging mit seiner Truppe nach der 2:3-Heimpleite gegen den TuS Freckenhorst II hart ins Gericht:"Wir haben kampflos verloren. Kampflos in dem Sinne, dass wir nicht 100 Prozent abgerufen haben. Das war unnötig, aber nicht unverdient gestern."

Bis zur Pause hatte der Coach eigentlich noch gute Laune. Seine Mannen lieferten das ab, was sie abliefern sollten. Beelen war am Drücker, eigentlich war das völlig in Ordnung aus Heim-Sicht. Nach einem Einwurf ging Beelen durch Patrick Neukötter nach neun Minuten auch folgerichtig in Führung. Freckenhorst, keinesfalls eine Karnevalstruppe und vorher bereits dreimal in Folge siegreich, bemühte sich zwar und kam auch durch Marius Becker zum Ausgleich (19.), eigentlich hatten zu dem Zeitpunkt die Hausherren allerdings mehr von der Partie.

Bohnenkamp wird gelegt

Mit dem Halbzeitpfiff marschierte Johannes Bonkamp, die Gäste-Defensive wusste sich nicht anders zu helfen und holte die Zange raus - Elfmeter, klar. Robin Farwick verwandelte, der ultimative Zeitpunkt. Doch: Nach dem Seitenwechsel verlor Beelen komplett die Kontrolle. Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff verteidigte die Hintermannschaft mies, verlor ein Laufduell. Kein Problem, weil bei der Hereingabe eh kein Gäste-Stürmer in Sichtweite war. Heim-Goalie Tobias Wiese wollte die Murmel aufnehmen, leider hatte das aber niemand Simon Lüffe mitgeteilt. Der traf ins eigene Netz, wieder war alles ausgeglichen.

"Die Kommunikation war schlecht", haderte Franz. Er musste anschließend mit ansehen, wie seine Jungs immer nervöser wurden. "Wir haben die Halbräume schlecht verteidigt, die zweiten Bälle haben wir Freckenhorst überlassen. Die waren dem nächsten Tor näher, das muss man neidlos anerkennen." Und das nächste und letzte Tor erzielten die Freckenhorster dann auch. Wie aus dem Nichts trafen sie den Pfosten, den Abpraller verwertete Sebastian Hustert (81.). 

Beelen ist damit punktgleich mit Handorf. Franz steckt aber den Kopf nicht in den Sand: "Es kommen zwar noch harte Duelle, aber wir haben das alles selbst in der Hand und müssen einfach weiter machen wie bisher. Vielleicht hat meiner Mannschaft das Spiel etwas zu denken gegeben."

BW Beelen - TuS Freckenhorst II    2:3 (2:1)
1:0 Neukötter (9.), 1:1 Becker (19.)
2:1 Farwick (45.), 2:2 Lüffe (49., Eigentor)
2:3 Hustert (81.)