Wenn zwei sich streiten, gibt es mehr als ein Turnier

Von Mario Lacroix

(15.06.18) Mit seiner ersten Mannschaft in der B-Liga sportlich weitestgehend abgetaucht, kämpft Grün-Weiß Amelsbüren um seine Wahrnehmung in der Sportszene und in der Öffentlichkeit. In diesem Sommer gibt es durchaus Gesprächsthemen am Häpper. Erstens steht eine nicht unumstrittene Wiederbelebung des Fuchs-Cups fest. Zweitens steht die Aufnahme der Meistermannschaft des TuS Hiltrup im Raum. Amels' will wieder wer sein!

Ein familiärer Streit ist nie schön. Erst recht nicht, wenn er in den Medien eines Dorfes wie Münster ausgetragen wird. Von einer Konkurrenzveranstaltung zum von Hubert Fuchs organisierten "Fuchs Cup 2018 - in Gedenken an Josef Fuchs" will Amelsbürens erster Vorsitzender Christian Ahlers jedoch nichts wissen, wenn er sagt: "Wir richten den Fuchs Cup 2018 der Firma Fuchs aus." Es sei "keine emotionale Geschichte", sondern Ausdruck dessen, dass "wir in Amelsbüren wieder Leute haben, die anpacken wollen." In den Jahren zuvor habe man nicht über die nötige Manpower verfügt. 

"Retourkutsche"

Als "Retourkutsche" nimmt Hubert Fuchs das Turnier in Amelsbüren wahr. Der frühere Verbandliga-Macher bei Davaria Davensberg behauptet, dass es "am Ende auf allen Seiten nur Verlierer" geben werde.

Zum Hintergrund: Josef Fuchs war bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 2011 ein engagierter Förderer des Amateurfußballs. Er trat mit seinem Unternehmen in Amelsbüren nicht als Sponsor auf, für den die Werbewirksamkeit an erster Stelle stand. Ihm ging es um die Unterstützung von Fußballern und Fußballerinnen. Er war auch Namensgeber des Fuchs-Cups. Das war mehr als ein Vorbereitungsturnier, sondern ein Wettbewerb mit viel Renommee und Preisgeldern, die nicht zu verachten waren. Frauenfußball ohne Josef Fuchs? In Münster kaum denkbar. "Sein Name wird nun in den Dreck gezogen", kritisiert Hubert Fuchs.

Überkreis-Turnier in Herbern

Trotz eines unangenehmen Streits mit der Erbengemeinschaft des Verstorbenen und der Firma Fuchs (Inhaber Torsten Rump) belebte der fußballbegeisterte Hubert Fuchs das Turnier auf dem Sportgelände des SV Herbern im vorigen Jahr neu. Der "Fuchs Cup - in Gedenken an Josef Fuchs" geht 2018 in die nächste Runde - mit dem SC Münster 08, VfL Senden, SV Herbern (alle Landesliga), SG Bockum-Hövel (Aufsteiger in die Landesliga), VfL Wolbeck, FC Nordkirchen (Bezirksliga) sowie SG Telgte (Aufsteiger in die Bezirksliga) und SV Bösensell (Fast-Aufsteiger in die Bezirksliga). Das Turnier geht vom 28. Juli bis 4. August über die Bühne.

Quasi parallel - vom 29. Juli bis 5. August - wird das Turnier nun auch in Amelsbüren stattfinden - mit dem Anspruch, die nächste Auflage des so renommierten Wettbewerbs zu sein. Wer soll da den Überblick behalten? Vielleicht der VfL Wolbeck, der als einziger Klub an beiden Wettbewerben teilnimmt. Zumindest in Herbern haben die Wolbecker schriftlich zugesagt, ihre erste Mannschaft zu schicken (Hubert Fuchs hat aus dem letzten Jahr gelernt, als Hiltrup zweimal mit der Zweiten auflief). Wolbecks Gegner am Häpper neben dem Gastgeber sind 'nur' Kreisligisten: Wacker Mecklenbeck, der SV Rinkerode, Davaria Davensberg, Concordia Albachten, BW Ottmarsbocholt und der TSV Handorf.

Hiltrups Oldies zu GWA?

Amels' will wieder wer sein! Der Klub interessiert sich auch für die Hiltruper C-Liga-Meister, die sich vom TuS abgemeldet haben, weil sie nicht in der Kreisliga B an den Start gehen wollen. Von insgesamt 15 Vereinen, die sich angeblich bereit erklärt haben sollen, die Hiltruper Oldies aufzunehmen, werden GWA gute Chancen eingeräumt, die gut 40 Mitglieder für sich zu gewinnen. Noch halten sich beide Seiten bedeckt, der Vollzug wird jedoch in Kürze erwartet.