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Aufstiegsrelegation 2018

In Beelen wird gejubelt, Gimbte hofft in der Aufstiegsrelegation nun auf die letzte Chance. Fotos: Bamberg

Zwischen Bierdusche und letzter Chance


Von Stefan Bamberg

(03.06.18) Wahrscheinlich, dieser Eindruck drängt sich als Weisheit des Tages auf, hängt Fußball irgendwann nicht mehr von Können und Nichtkönnen ab. Nicht mehr von Taktik und Technik. Vermutlich ist am Ende der Saison vieles, mehr als wir zugeben wollen, auch einfach Glück oder Pech. So wie am Sonntag in der zweiten Minute in Beelen, als ein skurriles Eigentor dem A-Liga-Relegationsauftakt zwischen BW Beelen und BG Gimbte schon früh die vielleicht entscheidende Wendung gibt. Und den Grundstein dafür legt, dass Blau-Weiß mit 3:2 (2:1) über Blau-Gelb triumphiert.

Aber eins nach dem anderen: Sonntag, 15 Uhr, locker 500 Fans im Stadion an der Neumühlenstraße: Heute kackt hier nicht nur die eine Ente -  heute kackt ganz Entenhausen! Und, um mal im Bilde zu bleiben: von Beginn an ist das hier alles andere als Onkel-Dagobert-Fußball. Dieses Match geizt  vom Start weg nicht mit Höhepunkten. Der erste Aufreger in der 2. Minute: Einwurf Beelen, irgendwo im Nirgendwo, kein Anlass zur Beunruhigung, da notieren wir gar nicht erst, wer das Ding ausführt - ein Fehler, wie sich zeigt: was für eine Flugkurve, hinein in den Sechzehner, dort springt er auf - und, au weia, Philipp Sprakel an die Birne. In der Sekunde, in der er die Murmel vor die Runkel kriegt, ahnt Gimbtes Leistungsträger wohl schon, was jetzt passieren wird - Tatsache, drin das Ding, 1:0 Beelen und sicher kein Grund zur Schadenfreude. Für genau solche bekloppten Hütten haben wir den Fußball zwar lieb - aber sowas in so einem Spiel wünscht man wirklich keinem. Die Beelener UItras kümmert das freilich eher wenig - sie enthüllen ein Banner: „Wer ist dieser Gimbte?“

"Nicht die schlechtere Mannschaft"

Ja, wer denn bitteschön? Grujic und seine Kollegen würden die Antwort nur allzu gerne geben. Doch sie wirken wie gelähmt in der folgenden Viertelstunde: 17. Minute, Mohamed Mara setzt zum Slalom an, läuft und läuft, ja will den denn keiner angreifen?, dann ist doch ein Abwehrbein dazwischen, den Ball haben sie eigentlich schon - aber dann rauscht Robin Farwick heran und schweißt zum 2:0 ein. O weh, Gimbte! „Wir waren bestimmt nicht die schlechtere Mannschaft“, wird BG-Coach Dragan Grujic später sagen. „Aber solche Gegentore sind einfach der Wahnsinn.“ Kurz drauf wäre sogar beinahe schon alles aus gewesen für seine Mannen, Marco Laufmöller verhindert gegen Mara aber das 3:0 (19.).

Allerdings präsentieren sich auch die Gastgeber keineswegs immer sattelfest: So mopst sich Grujic himself einen vergurkten Rückpass auf BW-Keeper Tobias Wiese und legt zurück auf Chris Nobbe - Pfund, Huf, Klebe, Strahl, sucht Euch was aus! Es steht nur noch 2:1 (25.). So sorglos wie sich hinten teilweise austanzen lassen, so leidenschaftlich halten die Gäste offensiv dagegen. Kurz vor der Pause hätte Marius Müller dann gerne einen Elfer: „Auf der Linie!“, fleht er - hat aber offensichtlich keinen Abdruck hinterlassen, der sehr starke Schiri Stephan Ohlmeier gibt unbeeindruckt Freistoß. Und den schießt Grujic in Wieses Arme. Halbzeit.

"Spielt, wie wir saufen!"

Der zweite Abschnitt beginnt zum Glück nicht schon wieder mit einem persönlichen Malheur, vielmehr ist die Grujic-Elf um möglichst viel Ballbesitz bemüht. Der ihr aber wenig bringt, wenn’s so kommt wie in der 60.: Ecke für Beelen, fast alle fliegen vorbei, nur Mara hat den Pilotenschein - super Kopfball, 3:1. „Spielt, wie wir saufen!“, hat der BW-Fanklub vor der Partie gefordert - ungefähr so hatten sie sich das wohl vorgestellt. Doch während der blau-weiße Mob noch abwechselnd Humba und Niveau-Limbo tanzt, kommt auch schon die Gimbter Antwort: Philipp Sprakel, ja ausgerechnet Sprakel haut die Kirsche aus spitzem Winkel unter die Latte (61.) - der erneute Anschluss, was ist hier los? Grujic junior und seine Kumpels ergreifen auf der Tribüne jedenfalls sofort die Initiative - das Duell der Aufstiegskandidaten, es ist nun längst auch eines der Fanlager.

In dem Gimbte dem Ausgleich noch öfter nahe kommt: Niklaas Houghton, einmal per Kopf (73.), einmal per Vollspann (81.), zweimal vorbei. Wie wenig später die Partie, die mit Beelener Bierduschen endet. Natürlich wissen sie, dass sie noch lange nicht durch sind. Aber, BW-Trainer Volker Franz: „Es war ein total enges, umkämpftes Spiel. Ich glaube, wir haben es verdient gepackt.“ Das macht Mut für den zweiten Teil der Relegation, nächsten Sonntag in Gremmendorf. Gegen genau die kämpft Gimbte schon Mittwoch um seine allerletzte Chance.

BW Beelen - BG Gimbte     3:2 (2:1)
1:0 Sprakel (2./ET), 2:0 Farwick (17.),
2:1 Nobbe (25.), 3:1 Mara (60.),
3:2 Sprakel (61.)

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