Querpass
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Der Kreis erschafft sich neu
Von Fabian Renger
(10.04.19) "Ich habe nicht vor, mich schon wieder abzuschaffen." Na, Gott sei Dank! Norbert Krevert hat auch nach knapp einem Monat im Amt des Kreisvorsitzenden des Kreises Münster seinen Humor noch nicht verloren. Die erste Sitzung des neu gewählten Kreisvorstandes hat er in jedem Fall schonmal überlebt. Und Krevert und seine Mitstreiter sind tatsächlich nicht dabei, den Kreis oder irgendwen abzuschaffen - ganz im Gegenteil: Da wird gerade eher etwas erschaffen.
Denn langsam baut sich das Personalpuzzle des hiesigen Fußballkreises zusammen, Positionen sind neu besetzt, neu geschaffen oder etwas umstrukturiert worden. Und dabei bleibt sich der Kreis treu: Der angetriebene Verjüngungsprozess hörte nicht nur beim Kreisvorsitzenden auf - er fängt damit erst an. Krevert selbst gesteht jedoch:"Ich muss meinen Rhytmus noch finden, aber das kommt schon noch." Der Tatendrang sei aber noch lange nicht verflogen. Gut so!
Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Änderungen, Neuerungen und das vielleicht eine oder andere unbekannte Gesicht.
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Neuer stellvertretender Kreisvorsitzender:
Philipp Hagemann
Krevert hatte diesen Posten lange Jahre selbst inne, wurde von Vorgänger Reisener jahrelang als eine Art Kronprinz aufgebaut. Bereits in der zurückliegenden Winterpause hielt er Ausschau nach seinem eigenen Stellvertreter - und kam schnell auf Hagemann, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses. Der sagte nach kurzer Bedenkzeit zu. Krevert erläutert:"Wir beide schätzen uns sehr. Auch privat. Philipp ist gut vernetzt und hat einen sehr guten Blick fürs Ganze."
Hagemann bestätigt das mit den gegenseitig gehegten Sympathien, betont aber:"Mein Hauptjob bleibt der des Schiri-Obmanns und den werde ich weiter zu 100 Prozent ausfüllen. Ich werde diese Rolle anders angehen als Norbert."
Statt eines regelrecht mit agierenden Stellvertreters plant eher einen eher defensiver ausgelegten Part. "Wenn Norbert im Urlaub ist oder Doppel-Termine zu besetzen sind oder Ähnliches, werde ich ihn vertreten", erklärt Hagemann. Sprich: Hagemann wird mehr der Zur-Seite-Steher. Einer, der auch mitentscheidet. Klar. Aber definitiv kein Kronprinz, betont Hagemann lachend. Nun: Das hätte uns jetzt auch etwas überrascht...
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Vorstandsmitglied "junge Generation":
Lasse Lütke-Kappenberg
Die wohl interessanteste Neuerung. Als beratendes Mitglied des Kreisvorstands - ohne Stimmrecht - wird Lütke-Kappenberg dem Kreisvorstand künftig zur Seite stehen. Es ist eine vollkommen neue Position im Kreis. "Diesen Posten müssen wir noch mit Leben füllen", gibt Krevert zu. "Aber irgendwann müssen wir den ersten Schritt gehen." Den ersten Schritt wofür?
Krevert benennt das klare Ziel. "Überall hapert es Nachwuchs in den Vereinen. Sei es bei den Trainern oder in anderen Ämtern. Wir müssen die jungen Leute wieder begeistern fürs Ehrenamt und ein Ohr an diese Generation bekommen." Dafür sei der Posten gedacht. Was genau in dieses Aufgabengebiet falle, das werde man in den nächsten Wochen erforschen und nach und nach entwickeln.
"LLK" in jedem Fall hat die Erfahrung für ein solches Amt. "Und Lasse ist sehr fleißig, das passt", lobt Krevert. Auch Hagemann freut sich. "Da stehe ich voll dahinter, dass wir diesen Posten einführen!"
Der 19-Jährige Lütke-Kappenberg ist indes nicht nur seit seinem 14. Lebensjahr Schiedsrichter, sondern auch seit zwei Jahren als Spielbetriebskoordinator für GW Amelsbüren aktiv. Hier drüber entstand ein guter Draht zu Krevert. "Da habe ich schon einen guten Blick für die Arbeit hinter die Kulissen gesammelt", sagt er. "Ich möchte, dass das Ehrenamt wieder attraktiv herüber kommt. Da kann ich vielleicht mit Leuten meines Alters auf einer Augenhöhe besser reinhorchen", so "LLK" weiter. Und in 30 Jahren wird er dann bestimmt Kreisvorsitzender, oder? "Neeeeeeee", sagt er und lacht.
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Leitung für den Frauenfußball:
Uta Möller
Neben Lütke-Kappenberg noch so ein völlig neues Gesicht. Während sich Jens Thewes als Staffelleiter und Pokalspielleiter um den Spielbetrieb kümmert, fällt in Möllers Aufgabenspektrum "alles drumherum", erklärt die 32-Jährige.
Sie ist eine absolute Quereinsteigerin, Arbeit in der Verbandsarbeit ist ihr noch völlig fremd. Genau das schätzt Krevert an ihr. "Das ist sehr vorteilhaft, um neue Impulse zu setzen", sagt der Kreisvorsitzende. Da der Frauenfußball in Münster weiter floriert, sei es wichtig gewesen, die Arbeit auf zwei Schultern zu besetzen. Möller folgt hier auf Krevert. "Sie hinterfragt Dinge auch gerne mal, das ist nicht unwichtig", sagt er.
Er muss es wissen. Beide kennen sich bereits seit 15 Jahren. Möller selbst kickt derzeit noch bei Wacker Mecklenbecks Zweiter auf dem Feld mit. Aber nur sporadisch. An ihre neue Aufgabe geht sie derweil weniger sporadisch, sondern vielmehr engagiert und mit einer Menge an Zuversicht. Auf ihrem Stundenplan stehen viele Dinge. "Turnierorganisation, Repräsentanz, zu schauen, wo die Probleme liegen und die Bedingungen zu verbessern", zählt sie auf. "Und natürlich soll der gute Status Quo erhalten werden."
Konkrete Aussagen oder Zukunftsvisionen kann und möchte sie natürlich nach einer knappen Woche im Amt noch nicht machen. Noch läuft die Phase des Übergangs zwischen Krevert und ihr, dann werde sie die Tour über die Sportplätze machen und sich nach und nach bei den Vereinen vorstellen. "Lass' uns in einem Jahr noch einmal drüber sprechen!"
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Sonstige personelle Entscheidungen:
- Manfred Gnegel, Beisitzer für den Bereich der Jugend und damit zweiter Vertreter der Jugend im KV
-Ausschuss für Vereins- und Kreisentwicklung:
Der Qualifizierungsausschuss hat einen neuen Namen - und auch ein neues Team. Irmi Venschott leitet den Ausschuss und hat ein neues Team. Mit Anne Trupp übernimmt erstmals eine Frau das Amt des Ehrenamtsbeauftragten, Andrea Tegtmeier ist Integrationsbeauftragte, Dieter Sonius beibt Inklusionsbeauftragter.
- Jens Thewes, Leiter des Ü-Fußballs
Ab sofort ist Thewes auch offiziell Leiter des Ü-Fußballs und nicht nur für die Spielrunden der Ü32, Ü40 und Ü50 zuständig. Seit zwei Jahren ist er bereits im Amt des Staffelleiters der Ü-Teams aktiv. Bei den Turnieren wird er wie bisher von Kreisturnieraufsicht Peter Lohren unterstützt.
