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Doppelpass - Kreisliga A

"Wollen eine gute Kreisliga A-Mannschaft sein!"


Von Fabian Renger

(29.04.21) Wenn wir transfermarkt.de trauen dürfen, stand Hasan Ürkmez in 248 Ligaspielen (!) an der Seite von Tobias "Tube" Wehmschulte. Seit 2008 war er Co-Trainer. Elf Jahre in Neuenkirchen, bis zum Dezember 2020 eineinhalb Jahre beim FCE Rheine. Dort trennten sich die Wege, im Sommer beginnt der Mit-Fünfziger Ürkmez den Weg zurück in die erste Reihe. Er trainiert den TuS St. Arnold. Für den Verein kickte der ehemalige erfolgreiche Karate-Kämpfer er vor ein paar Jahrzehnten auch.

Ürkmez nimmt sich am Mittnoch wie immer Zeit. Ein angenehmer Gesprächspartner, auch wenn er an diesem Nachmittag eigentlich Eile hat. Zuhause wird gerade viel gerödelt, endlich hat er Zeit für größere Projekte. Und: Am späten Nachmittag steht noch ein Termin mit TuS-Fußballabteilungsleiter Willi Hyneck an. Thema: Die neue Saison. Wir sprachen mit Ürkmez über dies und jenes.

Hasan, was macht ein Trainer nach so vielen Jahren im Amt plötzlich ohne Tätigkeit in dieser komischen Zeit? Wird dir nicht langweilig?
Ürkmez: Ich hab so viel Freizeit, dass ich den Garten und die Terrasse umgestalte oder die Küche renoviere. Ich hab momentan viel zutun. (lacht)

Also fehlt dir der Fußballplatz noch nicht? Oder würdest du als Ausgleich zur Gartenschere lieber wieder auf dem Platz stehen?
Ürkmez: Liebend gerne! Die ersten Anfragen für Testspiele kommen zwar schon rein, aber wir können ja momentan nichts richtig planen. Ich werde in ein, zwei Wochen ein Videomeeting einberufen und den Jungs ein paar Hausaufgaben an die Hand geben, wie sich jeder fitzuhalten hat. Sodass wir sehr viel Fußball spielen können, sobald wir wieder trainieren dürfen, und uns nicht lange mit konditionellen Aufgaben abgeben müssen.

Du hast ja auch längere Zeit mit Willi Hyneck, deinem baldigen 'Vorgesetzten' in St. Arnold zusammengespielt. Wer war eigentlich der bessere Fußballer von euch damals?
Ürkmez: Ganz klar ich! (lacht) Ich bin Torschützenkönig geworden mit 27 Toren. Der Kontakt zum Verein ist seitdem nie abgebrochen, mein Bruder Cengiz hat jahrelang da gespielt, mein Sohn Seref spielt da schon ein paar Jahre.

Und dein Sohn freut sich schon darauf, dass er bald vom Vater trainiert wird?
Ürkmez: Ja klar, das war ja auch ein Mitgrund für mich, zum TuS zu wechseln. Ich kann zwei, drei Jahre Trainer sein, solange er noch da spielt. Das war ein Grund. Aber nicht nur das. Die Anlage ist top, die Trainingsplätze sind super, das Umfeld ist vernünftig und ruhig. Der Mannschaft ist gut und jung, der kann man hoffentlich was beibringen. Und dann wollen wir im nächsten Jahr in der Kreisliga A eine gute Rolle spielen und uns nicht mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Wir wollen eine gute Kreisliga A-Mannschaft sein, das ist unser Ziel.

Vorher muss eh mal abwarten, wie man aus der Pause rauskommt.
Ürkmez: Das ist wirklich so. Mein Sohn sagte zu mir vor ein paar Wochen: 'Papa, ich war mit einem Freund auf dem Platz und wir haben uns ein paar Pässe zugespielt. Das war schon grenzwertig, einige Sachen, die sonst selbstverständlich sind, haben nicht so gut geklappt'.

...dann verspringt mal ein Ball...
Ürkmez: Ja, aber das passiert, wenn man nicht pausenlos im Training ist. Einige haben mit Sicherheit sechs Monate keinen Ball am Fuß gehabt.

Also steht dann erstmal was Lockeres zum Trainingsstart an, viele Spielformen wahrscheinlich?
Ürkmez: Genau! Viele Passübungen, damit die Jungs wieder reinkommen. Die sind ja heiß und wollen endlich wieder Fußball spielen - das will ich denen dann auch erlauben. (lacht)

Die werden sich beim ersten Training auch freuen.
Ürkmez: In der ersten Woche werde ich sie auch einfach nur kicken lassen. Dann kann man irgendwann später mal ins Detail gehen.

Wie weit seid ihr mit dem Kader? Metin Balki und Michael Heckmann - er auch als Co-Trainer - waren euren beiden Neuzugänge. Ihr wart damals noch auf der Suche nach einem Torwart und einem Stürmer. Gibt's da was Neues?
Ürkmez: Ich habe gehofft, dass im März oder April noch zuende gespielt wird und wollte diese Zeit nutzen, um mir viele Spiele und Mannschaften wie zum Beispiel auch unsere A-Jugend anzugucken. Das hat sich erstmal zerschlagen. Wir werden Tolga Ari [Torwart, d. Red.] aus der Reserve in der Vorbereitung mit reinnehmen, er hat auch schon in der Ersten gespielt. Er hat sich gut fitgehalten und körperlich entwickelt. Da haben wir jetzt zwei gute Torhüter. [der zweite ist Timo Wewers, d. Red.] Ein Stürmer musste eigentlich nicht zwanghaft kommen.

Da haben wir also nichts verpennt. Wer verlässt euch neben Frederik Stegemann, der ja Neuenkirchens Zwote verstärkt?
Ürkmez: Keiner, nur Freddi! Der Rest bleibt.

Wie hast du dich eigentlich der Mannschaft vorgestellt?
Ürkmez: Ich habe jeden Spieler persönlich angerufen und gesagt, sie sollten erstmal weitermachen und mit Georg den Abstieg vermeiden. Das war um Weihnachten herum, seitdem habe ich bloß gehofft, dass es weitergeht.

Ist es für dich denn eine Umstellung, dass du nach so vielen Jahren wieder der Chef bist?
Ürkmez (lacht): Ach, also insgeheim war ich sowieso immer der heimliche Chef. (lacht)

Das sage ich Tube...
Ürkmez (lacht): Nein, nein, Spaß beiseite. Eine große Umstellung wird es aber nicht sein. Tube und ich haben gut und viel zusammengearbeitet, ich habe mich nie als 'Co-Trainer' gefühlt. Wir haben so viel zusammengemacht und ich durfte auch so viele Sachen alleine machen - wir waren ein eingespieltes Team. Klar: Tube oder vorher auch Franz-Josef Reckels waren die Chefs, aber mehr auf dem Papier. Natürlich trage ich jetzt die Verantwortung, aber ich weiß, was mich erwartet.

Es wird aber auch ein anderer Fußball für dich, wenn man vorher jahrelang in der Ober- oder Westfalenliga trainiert hat und dann in der A-Liga arbeitet. Da muss man sich umgewöhnen, oder?
Ürkmez: Ja, das könnte wirklich eine Umstellung werden. Vielleicht verlange ich am Anfang zu viel oder sehe ein paar Sachen zu kritisch, wenn ein Pass mal nicht ankommt oder Laufwege und das Abwehrverhalten nicht so stimmen. Dieser Situation werde ich mich aber stellen. Dass das eine oder andere in der Kreisliga A anders ist als in der Oberliga, ist ja auch auch klar. Was ich in den Spielen, die ich gesehen habe, aber gemerkt habe: Schlechter Fußball wird hier nicht gespielt und es sind echt einige gute Jungs dabei.

Zur Person

Die komplette Jugend als Fußballer verbrachte Ürkmez beim SuS Neuenkirchen, in der A-Jugend holte ihn ein gewisser Franz-Josef Reckels seinerzeit für eine Saison Zeit zu Vorwärts Wettringen. Doch Ürkmez ging nach einem Jahr zurück zum SuS, spielte in der Ersten (damals A-Liga), ehe er den Weg nach St. Arnold fand. Mit dem TuS stieg er in die Kreisliga A auf. Aber auch als Karateka lief's prächtig, Ürkmez wurde zweifacher Vize-Europameister, gewann mit der Mannschaft den EM-Titel. Später besann er sich allerdings aufs runde Leder. Spielertrainer bei Türk Rheine, Chefcoach von Portu Rheine, B- und A-Jugend-Übungsleiter des SuS, Co-Trainer des SuS, Co-Trainer des FCE und bald eben TuS St. Arnold. Eine bewegte Laufbahn. "Ich hab viele Spieler gesehen, die teilweise heutzutage Trainer sind", erzählt Ürkmez. Eine kleine Auswahl: Tobias Wehmschulte, Carlos Andrade, Thorsten Schmidt, Nelson da Costa, André Haarmann, Daniel Brink. "Wenn man die alle aufzählen würde..." 

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