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Kreisliga A

Ein virtuelles Armdrücken haben Marcel Vollenbröker, Salim Omar, Fabian Schwering (v.l.) und Co. bisher noch nicht veranstaltet. Dennoch dürften die Langenhorster an Muskelmasse zugelegt haben. Foto: Renger

"Willensstarke Kampfmaschinen"


Von Christian Lehmann

(13.04.21) "Alex Holtmann und ich machen die Pamela Reif - und die Jungs machen mit." Mit diesem etwas verstörenden Satz hat uns Jens Wietheger, Trainer der SpVgg Langenhorst-Welbergen, vor etwas über einem Monat erklärt, was der A-Ligist in Zeiten geschlossener Trainingsplätze und eingeschränkter Kontakte so treibt. Seit Februar schwitzen er und seine Jungs im heimischen Wohnzimmer - regelmäßig, mit hoher Beteiligung, und zumindest im Anschluss auch jeder Menge Spaß. Während viele Vereine gerade auf Kreisliga-Niveau ihre alternativen Trainingsangebote angesichts fehlender Perspektiven eingestellt haben, zieht die Spielvereinigung ihr Ding durch.

Bis vor kurzem traf sich die Mannschaft sogar noch zweimal wöchentlich im virtuellen Raum, um sich mit Liegestützen, Squats, Situps, Lunges oder Burpees zu quälen. Parallel dazu lobt der Spielertrainer jeden Sonntag Challenges aus, die es zu meistern gilt. Meist sind das Steigerungsläufe oder sonstige Ausdauer-Aufgaben. Die Hausaufgaben bleiben, mittlerweile geht's aber nur noch einmal wöchentlich auf die Matte. Für Wietheger ist dies alles weitaus mehr als nur Beschäftigungstherapie: "Natürlich geht irgendwann die Luft aus, wenn Du merkst, dass es nichts gibt, worauf Du hinarbeitest. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass es ein, zwei Jungs gibt, die sich um die 10 Kilo anfüttern würden, wenn wir nichts machen."

Drei U19-Youngster machen schon mit

Nach acht sieglosen Spielen im Sommer und Herbst belegt die Spielvereinigung den 16. Platz. Eigentlich könnte die Truppe die Füße hochlegen und froh sein, dass die Saison höchstwahrscheinlich annulliert wird. Wietheger versteht den Blick auf die Tabelle dagegen als Ansporn: "Da wir alle keine Messis mehr werden, müssen wir über andere Komponenten kommen. Wenn wir uns zu willensstarken Kampfmaschinen machen, können wir in der Liga mithalten. Wenn wir jetzt schludern, kriegen wir auch in der neuen Saison eine Reise nach der anderen." Externe Neuzugänge sind derzeit kein Thema, den Abgängen von Marcel Wenning (Laufbahnende) und Torhüter Christian Kuhmann (Hausbau) stehen die Verpflichtungen von drei U19-Spielern gegenüber, die schon jetzt regelmäßig mit der Mannschaft trainieren: Mathis Löbbering, Paul Münstermann und Sven Erdmann, Bruder von Christian Erdmann. Ein Comeback des früheren Sturmjuwels Luca Vogel wird es übrigens nicht geben. Der lange verletzte Stürmer ist inzwischen zu seiner Freundin nach Mettingen gezogen und hat mit dem Thema Fußball abgeschlossen.  

Also müssen es diejenigen, die da sind, mit Fitness und Geschlossenheit richten - und das geht nur mit Training, Training, Training. Getreu dem Motto "alles, was weh tut" machen Wietheger und Alex Holtmann die Übungen vor, dabei sehen die ältesten meist deutlich besser aus als der eine oder andere junge Kicker. "Es wäre ja auch blöd, wenn ich die Übungen vormache und dann zusammenbreche", sagt der Spielertrainer. "Dem einen oder anderen fällt es schwer, den A... hochzukriegen. Da sind schon auch ein paar steife Böcke dabei. Ich glaube aber auch nicht, dass viele vor einem Jahr damit gerechnet haben, dass sie jetzt eine Yoga-Matte zuhause haben - und die auch noch regelmäßig nutzen." Die Quälerei mache ihm persönlich sogar ein bisschen Spaß.

"Zwei bis zehn Bier" nach jeder Einheit

Seinen Jungs offensichtlich auch. Die Beteiligung jedenfalls spricht für sich. Fast die komplette Truppe nimmt rege teil - vielleicht ja auch, weil es anschließend "zwei bis zehn Bier" gibt - wie die Performance beim Workout abhängig von der Tagesform. "Es ist auch schon vorgekommen, dass einer der Jungs am Donnerstag noch einen Kater vom Dienstagstraining hatte", scherzt Wietheger. Das sei natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache, aber immerhin dem Zusammenhalt zuträglich.

Die Gemeinschaft vermisst besonders Betreuer Sven Murawski, der momentan nur über die WhatsApp-Gruppe Kontakt hält. "Seit unserem letzten Spiel im Oktober habe ich keinen der Jungs mehr gesehen", sagt er mit einem Kloß im Hals. "Ich habe zwar noch meine Roten Teufel, aber darüber kann ich mich im Moment ja auch fast nur ärgern..." Wenn die Gelb-Schwarzen wieder auf den Platz dürfen, wird er wieder da sein, soviel ist sicher. Gut möglich, dass der eine oder andere Langenhorster Spieler dann mit einem dicken Bizeps oder einem knackigen Sixpack über den Platz läuft. 

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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