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Kreisliga A

Neuzugang Jason Petris (l.) ist voll eingeschlagen. Er hat die meisten Einsatzminuten aller Amisen vorzuweisen.
GWA Rheine spielt unter Coach Thorsten Schmidt eine gute Saison im Jahr eins nach der Fusion.

Harte Arbeit zahlt sich aus


von Christian Lehmann

(21.11.20) Das sieht doch ganz gut aus: Ohne Niederlage ging Grün-Weiß Amisia Anfang November in die Corona-Zwangspause, der Tabellenzweite hat aus acht Partien fünf Siege und drei Remis geholt und liegt nur einen Zähler hinter Liga-Souverän Borussia Emsdetten II. 27 erzielte Treffer sind der zweitbeste Wert der Liga, das überrascht bei der seit Jahren guten Offensive und den starken Neuzugängen des Fusionsteams wenig. Beeindruckend ist aber, dass GWA mit nur sieben Gegentreffern die beste Defensive aller 18 Kreisliga A-Teams stellt. 

Die Dissonanzen rund um die Fusion und die Kaderplanung der "neuen" ersten Mannschaft haben sich nahezu komplett gelegt. "Du merkst in der Mannschaft nicht, dass es mal zwei Vereine gab. Das ist bei Tahir (Mutisi, Anm.) in der Zweiten genauso", sagt Schmidt. "Du kannst nicht immer jeden mit ins Boot nehmen, aber die vergangenen Monaten haben gezeigt, dass es zur Fusion keine Alternative gab." Sportlich hat der Klub alles richtig gemacht: Alian Berisha (neun Saisontore), Sedat Yildiz (fünf Treffer) und Marvin Emonts-Gast (Stammplatz in der Defensive) - die drei einzigen "Neuzugänge" von Grün-Weiß Rheine, haben sich als absolute Leistungsträger entpuppt. Schmidt hat sie in ein funktionierendes Team eingebaut und gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Steve Ridder punktuelle Verstärkungen hinzugeholt. Auch die zündeten absolut. 

Petris startet durch

Bei Jason Petris hatten das die wenigsten erwartet. Der Mittelfeldspieler kam vom SV Halverde, war ein relativ unbeschriebenes Blatt und hatte mit Flo Maier, Thomas Bertels oder Kevin Beermann in der Zentrale mutmaßliche Platzhirsche vor sich, zudem können auch Patrick Bruns oder Jan Niestegge, Neuzugang aus Hörstel, auf seiner Position spielen. Doch Petris setzte sich durch, weil sich Qualität eben durchsetzt. "Man merkt, dass er sich total wohlfühlt. Er hat viel Tempo und einen richtig guten linken Fuß", lobt sein Coach, der mit Petris aber noch an der Arbeit gegen den Ball arbeiten will. Gesetzt war er bisher trotzdem: In allen acht Partien stand der Neuzugang bisher 702 Minuten auf dem Platz - so lange wie kein anderer.

"Das hat er sich auch absolut verdient", findet Mitspieler Maier, der selbst aufgrund kleinerer Problemchen und einer Gelb-Roten Karte in Rodde nur knapp die Hälfte der möglichen Spielzeit erreicht. Er sieht die Entwicklung im Team positiv: "Die Jungs, die neu dazu gekommen sind, haben sich allesamt gut integriert. Natürlich wären wir gerne als Tabellenführer in die Pause gegangen, aber insgesamt sah das schon gut aus. "Fußballerisch können wir sicher noch zulegen, wir kassieren immer noch zu viele Gegentore und könnten mutiger und schneller nach vorn spielen."

Die GWA-Defensive um Patrick Bruns (r.) steht deutlich sicherer als in der Vorsaison.

Punktverluste in Rodde und Metelen

Da will sein Coach nicht widersprechen, obschon er mit der Punkteausbeute leben kann. Gerne hätte er noch das Spitzenspiel gegen Borussia Emsdetten II gespielt, das unmittelbar nach dem Zeitpunkt des Abbruchs hätte steigen sollen. "Ich will nicht meckern, aber ich gehe davon aus, dass man sich in dieser Saison nicht viele Ausrutscher erlauben darf." Insofern wurmen ihn vor allem das 1:1 in Rodde, als die Gäste in Unterzahl nicht genug Zug nach vorn entwickelten, sowie das 1:1 in Metelen, bei dem ausgerechnet Mister zuverlässig Patrick Bruns in der Schlussminute bei einem langen Ball patzte.

"Wenn ich den Fehler nicht mache, sind wir jetzt Tabellenführer", klagt der spielende Co-Trainer. Generell sieht der einstige Recker Kapitän jedoch ebenfalls eine deutliche Verbesserung im Defensivbereich - und das trotz wechselnden Personals in der Viererkette. Sowohl er selbst als auch "Spaßvogel" Niestegge, Julian Schlee, Louis Knebelkamp und Emonts-Gast haben beispielsweise bereits die Innenverteidiger-Position bekleidet. "Scheinbar haben wir dazugelernt", glaubt Bruns. Nach 42 Gegentoren in der Vorsaison, 2,1 im Schnitt pro Spiel, war die Defensivarbeit in der Vorbereitung eines von Schmidts Kernthemen. "Wir wollten es hinbekommen, hinten stabil zu stehen, ohne auf die Bremse im Offensivspiel zu treten. Dass wir vorne viel Qualität haben, wissen wir. Es dauert manchmal länger, als man es sich wünscht, aber man sieht: Harte Arbeit zahlt sich aus", so der Chefcoach. 

Bezirksliga? Bruns sieht Druck bei anderen

Die Liga ist eng beisammen, GWA als Zweiter natürlich einer der Topfavoriten auf den Aufstieg, zumal Primus Borussia für viele eher überraschend an der Spitze steht. "Die hatte ich ich nicht so auf dem Schirm", gibt auch Schmidt zu. Er rechnet hinten raus mit dem FSV Ochtrup, Fortuna Emsdetten und dem FC Nordwalde als ärgste Kontrahenten. Die Lust, aufzusteigen, ist da. Druck, das auch erreichen zu müssen, verspürt er allerdings nicht. "Es ist cool, da oben zu stehen. Dass wir hoch müssen, sehe ich aber nicht", findet auch Bruns. "Da sehe ich andere, die größeren Druck haben." Flo Maier ergänzt: "Die Rückkehr in die Bezirksliga ist ein Wunsch von jedem im Verein, aber wenn wir es in dieser Saison nicht schaffen sollten, dann versuchen wir es in der nächsten von Neuem." 

Damit der Restart nicht in den Sand gesetzt wird, fordert Schmidt von seiner Mannschaft in der spielfreien Zeit "högschte Disziplin". "Es ist eine Situation, die schwer zu greifen ist. Uns stehen harte Wochen und womöglich viele Spiele bevor. 14 Tage Vorbereitungszeit sind ebenfalls nicht das meiste. Die Jungs müssen jetzt sehen, dass sie sich fit halten." Zu seiner persönlichen Zukunft will sich der 42-jährige Übungsleiter derzeit noch nicht öffentlich äußern. Natürlich ist auch bei GWA niemanden entgangen, dass Westfalenligist SuS Neuenkirchen einen neuen Trainer - idealerweise mit Stallgeruch - sucht. Der einstige Oberliga-Stürmer und Ex-Coach der zweiten Mannschaft wird zumindest als heißer Kandidat gehandelt. Schmidt denkt derzeit aber nur an GWA, betont er: "Wir sind noch nicht in die Kaderplanung eingestiegen. Steve Ridder und ich werden uns zeitnah zusammen setzen und sehen, wie es weitergeht."

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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