Spitzenspiel-Doppelpack in der Konferenz

von Christian Lehmann

(02.11.17) Besondere Sonntage erfordern besondere Maßnahmen. Die vier Topteams, die den Rest der Liga bereits nach wenigen Spieltagen deutlich distanziert hatten, spielen an diesem Wochenende die (vorläufige) Vorherrschaft in der B1 unter sich aus. Der Ligadritte aus Gellendorf empfängt den ewigen Rivalen und Spitzenreiter Skiclub Rheine, der Vierte aus Rodde gastiert beim Zweiten SC Reckenfeld. Weil mehr Spitzenspiel-Doppelpack nicht geht, werden wir beide Spiele mit unserer Kamera begleiten, Heimspiel-Youtuber Tino Wermeling wird uns anschließend eine Video-Konferenz basteln. Geil!

Auch alle anderen Teams der Liga werden die Möglichkeit haben, zumindest eine der beiden Kracherpartien dieses Wochenendes zu verfolgen, denn alle weiteren Paarungen des Spieltages finden früher statt. Ja, es ist kaum zu glauben, auch die anderen Teams in der Liga spielen an diesem Wochenende Fußball.


SV Burgsteinfurt III - Germ. Hauenhorst II     (Sonntag, 12.30 Uhr)
Beinahe wäre Stemmerts Drittvertretung am vergangenen Wochenende der große Coup gegen Gellendorf gelungen, doch Andreas Wilhelms Truppe passte gegen die nach der Spitzenspiel-Pleite gegen Rodde leicht verunsichert wirkenden Gäste zweimal nicht auf und verlor prompt. Ein Pünktchen hätte dem Coach sicher gut in den Kram gepasst, so wirklich damit gerechnet hatte er aber nicht. "Wir wollen möglichst früh 25 bis 28 Punkte holen. Dann werden wir mit dem Abstieg nix zu tun haben", glaubt der Coach. 20 Zähler fehlen seinem Team noch, gegen Hauenhorsts Reserve könnte man da ja schonmal anfangen. Erwin Garmanns Truppe gewann zwar zuletzt das Derby gegen Amisia Rheine II knapp mit 2:1 und bleibt damit in Schlagdistanz zum Ligafünften Wettringen III, allerdings gab es nach Abpfiff der Partie im Waldpark auch mächtig Knatsch. Mit seinem Eingriff ins Spiel kurz vor dem Ende bewarb sich Hauenhorsts Trainer nicht unbedingt für den Fairplaypreis.
Heimspiel-Tipp: Ohne Vorkommnisse und mit einem 3:0-Sieg der Gäste endet diese Partie.

Amisia Rheine II - SV Mesum II     (Sonntag, 12.30 Uhr)
Schon wieder ein Derby für Amisias Reserve. Jean-Jacques Vaßholz und sein Team nahmen aus dem Spiel in Hauenhorst vor allem die Erkenntnis mit, dass sie mit dem nötigen Schuss Mut und Leidenschaft gegen jeden Gegner - ausgenommen vielleicht die "Großen Vier" - mithalten können. Mesums Trainer Dirk Sterthaus wertete die durch die Bank starke Leistung gegen Emsdetten 05 III als "gutes Zeichen" und glaubt, dass seine Truppe nachlegen kann. Pascal Wilmes, Fabio Pinto und Julian Wilde kehren nach Sperren wieder zurück.
Heimspiel-Tipp: Mesum wurschtelt sich langsam, aber sicher aus der roten Zone heraus - 1:4.

SC Altenrheine II - GW Rheine II     (Sonntag, 12.30 Uhr)
Während der eine Patient so langsam, aber sicher über den Berg scheint, liegt der andere noch auf der Intensivstation. Zum Derby am Kanal treffen sich zwei Mannschaften, die mit ihrem bisherigen Saisonverlauf nicht richtig zufrieden sein können. Speziell bei den Altenrheinern war nach der bizarren 1:3-Pleite in Wettringen die Verzweiflung greifbar. Ob Schiri-Pech oder Slapstick, momentan scheint sich alles gegen die Blau-Weißen verschworen zu haben. "So langsam wird es richtig eng da unten", weiß Trainer Marc Stellmacher. Er ist sich aber sicher: "Wir werden unsere Punkte machen." Das gelang den ebenfalls mies in die Saison gestarteten Gästen zuletzt. Die zwei Pflichtsiege gegen Fortuna Emsdetten II und SW Weiner II "haben gut getan", weiß Co-Trainer Christian "Eddy" Erdmann. "Zweimal zu Null, das gibt Selbstvertrauen. Wir gehen mit einem guten Gefühl ins Spiel."
Heimspiel-Tipp: Hast Du Sch... am Fuß... - 1:3.

SW Weiner II - SG Elte     (Sonntag, 12.30 Uhr)
Marc Bethge macht und tut, die richtige Balance findet der Trainer von Weiners Reserve dennoch im Moment (noch) nicht. Nachdem zuletzt häufig die Defensivarbeit seiner Jungs hatte zu wünschen übrig lassen, fehlte bei GW Rheine II offensiv der Punch. "Wir arbeiten dran", verrät der Coach, der gegen Elte Siegchancen sieht, wenn denn alles passt. Der Aufsteiger aus dem Golddorf steht mit seinen zwölf Punkten recht solide da, die Truppe weiß aber, dass sie zuletzt gegen Schlusslicht Fortuna II auch nicht gerade begeisternden Fußball gespielt hat. "Wir wollen Weiner schlagen, aber dazu müssen wir anders spielen als zuletzt", macht Middelhoven deutlich. "Wir können nicht immer einen 0:2-Rückstand aufholen."
Heimspiel-Tipp: Warum denn nicht? Elte gewinnt mit 3:2 nach 0:2-Rückstand!

Emsdetten 05 III - Vorw. Wettringen III     (Sonntag, 13.15 Uhr)
Bis zur 69. Minute war für Emsdetten 05 III alles in Butter bei der Partie in Mesum, dann ließ sich die Truppe von Trainer Sven Klein in zwölf Minuten eine 2:0-Führung abjagen und verlor mit 2:4. Das soll sich gegen den Fünften aus Wettringen nicht wiederholen, hoffen sie am Wasserturm. Vorwärts III kommt jedoch mit viel Rückenwind und der Empfehlung von drei Siegen in Serie ins Salvus-Stadion. "Ich kann die Emsdettener nicht wirklich einschätzen. Ich glaube aber, sie sind immer für eine Überraschung gut", sagt Gästecoach Daniel Epker.
Heimspiel-Tipp: Vorwärts macht Boden auf das Spitzenquartett gut - 1:3.

Sportfreunde Gellendorf - Skiclub Rheine     (Sonntag, 14.30 Uhr)
Nicht erst seit der Vorsaison treibt die beiden Kontrahenten eine gewisse Hassliebe um. Historisch haben die Sportfreunde die bessere Bilanz (elf Siege, vier Remis, sechs Niederlagen seit 2004), andererseits haben die Männer vom Goldhügel auch seit dem 7. Dezember 2014 kein Ligaspiel mehr gegen den "Club" gewonnen. Im Rückspiel der Vorsaison, angereichert mit zwei Platzverweisen, egalisiert Ricardo vaz Gomes die Gellendorfer Führung von Jan-Eik Frieling in der 87. Minute. Das Hinspiel war mit einem torlosen Remis zu Ende gegangen. Es ist auch das Kräftemessen der vier besten Torjäger der Liga. Lennart Theismann (14 Tore) führt die Rangliste vor seinem Teamkollegen Frieling sowie den Skiclub-Spielern Giacomo Sandmann und vaz Gomes an. Das Trio traf je elfmal. "Ein völlig offenes Spiel" erwartet Gellendorfs Coach Martin Wilmer. Ob Skiclub-Coach Thomas Sandmann nach seinem Diver-Exzess vom vergangenen Sonntag diesmal mit einem neuen, sauberen weißen Hemd im Sportpark aufschlagen wird, ließ er offen.
Heimspiel-Tipp: Wie war das nochmal mit Spitzenspielen? Richtig, die enden immer unentschieden! Dieses wird aber ein besonderes - beim hochdramatischen 4:4 überstehen nicht alle 22 Spieler die 90 Minuten.

SC Reckenfeld - Eintracht Rodde     (Sonntag, 14.30 Uhr)
Zwei von drei Spitzenspielen haben die Eintrachtler nun hinter sich. Dem umjubelten Dreier in Gellendorf folgte zuletzt der große Kater gegen den Skiclub. Roddes Coach Meik Edelbusch weiß aber, dass der Weg zum Aufstieg nicht im Sprint, sondern im Marathon entschieden wird. "Es wird bis zum Ende der Saison weiterhin eng bleiben. Wir haben die Chance, wieder alles gut zu machen", sagt er. Während für die Gäste die Spitzenspiel-Wochen nun fast beendet sind, gehen sie für den SCR gerade erst los. "Natürlich setzt man sich im Vorfeld mit den Gegnern auseinander. Rodde hat eine sehr starke Mannschaft", verrät Trainer Julian Lüttmann. "Es kommt aber auf uns selber an." Als Vorteil für seine Elf sieht er, dass Reckenfeld in dieser Saison schon viele knappe Spiele nach Hause gebracht hat, während die drei Kontrahenten oft kaum gefordert wurden.
Heimspiel-Tipp: Nochmal unentschieden - 2:2.