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Kreissparkassen-Cup 2019/20

Wenn ein Plan funktioniert...


von Christian Lehmann

(29.08.20) So ein bisschen muss sich Tobias Wehmschulte in der 51. Minute gefühlt haben wie Hannibal Smith vom A-Team. Mit viel Elan und wild entschlossen, das Kreispokal-Endspiel gegen Borussia Emsdetten nach der Pause frühzeitig zu entscheiden, waren seine Jungs vom FC Eintracht Rheine aus der Kabine im Walter-Steinkühler-Stadion gekommen. Sechs Minuten später preschte dann Julius Hölscher einmal mehr unnachahmlich die rechte Bahn hoch. Der inzwischen zum Außenverteidiger umgeschulte Rückkehrer wurde von Vincent Schulte unsanft gelegt, und Schiedsrichter Philipp Romahn blieb keine andere Wahl, als dem bereits verwarnten Borussen die Ampelkarte zu zeigen. Als keine 30 Sekunden später Timo Scherping das 3:1 für den Oberlisten besorgte, war der Grundstein gelegt für den FCE. Ein Treffer ganz nach "Tubes" Geschmack - und die Schlüsselszenen beim 6:2 (2:1)-Erfolg über den bis hierhin wehrhaft und tapfer agierenden Titelverteidiger.

Im ersten Durchgang starteten beide Teams etwas fahrig, wobei die Borussen wacher und präsenter wirkten. Die 1:0-Führung durch Marco Pereira Ferreira, der nach einer Pass-Stafette über Niklas Melzer und Jost Meinigmann mit einem platzierten Flachschuss aus 20 Metern traf (15.), war nicht unverdient. Diese Watschen rüttelte den FCE allerdings wach, nur vier Minuten später blockte Borussias Innenverteidiger Moritz Uphoff einen Schuss von Adrian Knüver mit der Hand, den berechtigten Strafstoß verwandelte Colin van den Berg (1:1/19.). Anschließend hatten die Rheinenser zwar Feldvorteile, gefährlicher war jedoch zunächst das Team von Trainer Roland Westers. Bei einem Lupfer von Pereira (22.) und einem Abseitstor von Kalle Hoffmann (24.) war der Westfalenligist nah dran an einem weiteren Treffer. Der fiel jedoch auf der Gegenseite. Viktor Braininger eroberte emsig den Ball, spielte raus zu Guglielmo Maddente. Dessen Flanke erreichte Timo Scherping, der die Murmel aus kurzer Distanz über die Linie drückte (1:2/31.). Glück für die Eintracht, dass Romahn nach Foulspiel an Braininger die Vorteilsregel richtig auslegte. Beinahe hätte die Wehmschulte-Elf nach einem haarsträubenden Fehlpass von Jost Meinigmann und Zuspiel von Joshua Roß durch Maddente noch vor der Pause erhöht (43.). 

Aufbau-Variante eins führt zum Erfolg

Sekunden nach dem Platzverweis gegen Schulte war es dann aber soweit. "Aufbau-Variante eins!" brüllte Wehmschulte über den Platz. Genau wie von ihm gewünscht erreichte die Kugel Luca Meyer. Nach dessen Maßflanke hatte Scherping keine Mühe mehr, zu vollenden (1:3/51.). Nun war der FCE richtig im Flow: Per Kopfball-Bogenlampe verwertete Luca Meyer eine Braininger-Flanke zum 1:4 (55.). Resignation konnte man den Borussen allerdings nicht vorwerfen. Sie versuchten alles, verkürzten durch Pereiras zweiten Treffer, nachdem Mirco Janning Kalle Hoffmann in der Box zu Fall gebracht haben soll (2:4). Doch der verwandelte Elfmeter und die Einwechslung von Sturmbulle Christian Bußmann brachten nicht die Wende. In der Schlussphase veredelte der eingewechselte Denis Rosum einen blitzsauberen Konter über Luca Ehler, Braininger und Scherping zum 2:5 (86.), in der Nachspielzeit sorgte dann Ehler mit einem ganz feinen Schlenzer für den Endstand. 

Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigte die Eintracht wieder genau den temporeichen Fußball, der sie bereits in der Vorsaison häufig ausgezeichnet hatte. Wehmschultes mutiges 4-3-3-System ist nicht nur attraktiv, sondern auch effektiv. "Es ist schon ein sehr geiles System. Sehr offensiv, natürlich mit ein paar Risiken behaftet", findet auch der FCE-Coach, der ein positives Fazit zog: "Für uns war das Spiel heute sehr wichtig. Wir haben gegen einen sehr guten, zweikampfstarken Gegner gespielt. Am Anfang waren wir ein wenig zu leichtsinnig, aber wir haben schnell ins Spiel gefunden und verdient gewonnen. Natürlich kann man sagen, es hatte auch mit der Gelb-Roten Karte zu tun. Wir sind allerdings sehr gut aus der Pause gekommen. In Überzahl hätte ich mir gewünscht, dass wir es ein bisschen sicherer ausspielen."

Dass der junge Cornelius Watta im Tor stand, wollte der Übungsleiter noch nicht als Fingerzeig in Richtung 1. Spieltag verstanden wissen. Der Kampf um die Nummer eins sei weiterhin offen. "Die beiden sind eng beieinander. Am Mittwoch (Kreispokal-Erstrundenspiel der neuen Saison bei Vorwärts Wettringen, Anm.) wird Nicholas spielen. Wir werden die Woche abwarten und dann am Freitag eine Entscheidung treffen." 

Borussia Emsdetten - FC Eintracht Rheine     2:6 (1:2)
Tore: 1:0 Pereira Ferreira (15.), 1:1 van den Berg (19./HE),
1:2 Scherping (33.), 1:3 Scherping (51.),
1:4 Meyer (55.), 2:4 Pereira Ferreira (61.), 
2:5 Rosum (86.), 2:6 Ehler (90.+1)
Borussia: Lührmann - Klöpper, Melzer, Uphoff, Schulte - Möllers (52. Schmitz), Meinigmann, Wedi (77. Laumann), Pereira Ferreira - Deradjat (73. Bußmann), Hoffmann (90.+2 Wolf)
FCE: Watta - Hölscher, Janning, Fraundörfer (62. Frank), Braininger - Meyer, Knüver, van den Berg (85. Rosum) - Maddente (62. Petruschka), Scherping, Roß (73. Ehler)
Gelb-Rote Karte: Borussias Schulte (51./wiederholtes Foulspiel)

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