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Aufsteiger Kreisliga A 2014/15: FC Galaxy Steinfurt

Wladimir Schneider (r.) musste grätschen, was das Zeug hält, um die Mesumer aus dem Galaxy-Strafraum herauszuhalten.
Aslan Altan (r.), der hier SVM-Kapitän Sascha Wesenberg ausbremst, erzielte das goldene Tor.
Marcel Spanier (r.), hier gegen Mesums starken Joker Sebastian Seemeyer, hatte nur wenig Offensivaktionen.

Durchmarsch! Galaxy dankt Hoffmann und "dem da oben"

von Christian Lehmann

(19.06.15) Jörg Brandhorst musste kurz überlegen. Nein, an einen Durchmarsch eines Teams aus der C- in die A-Liga konnte sich der stellvertretende Kreisvorsitzende nicht erinnern. Dem FC Galaxy Steinfurt ist dieses Kunststück am Freitagabend in einem hochdramatischen Match vor knapp 700 Zuschauern im Hauenhorster Waldparkstadion gelungen. Beim knappen wie glücklichen 1:0 (1:0)-Erfolg krönte sich Aslan Altan wie schon im Vorjahr mit seinem goldenen Tor zum Aufstiegshelden. Noch ein klein wenig fester wurde aber Galaxys Keeper Martin Hoffmann geknuddelt, der einen Strafstoß gehalten, einen weiteren verursacht und anschließend über sein Tor geguckt hatte.

Die 85. Minute: Beim Stand von 1:0 für konditionell immer stärker abbauende Galaktische legt Jan-Hendrik-Harbert Mesums Joker Sebastian Seemeyer im Strafraum. Der gute Schiedsrichter Gerrit Breetholt, der zuvor allerdings bereits ein klares Handspiel von Galaxys Marcel Spanier im Strafraum nicht gesehen hatte (49.), zeigt folgerichtig auf den Punkt. Nico Meier tritt an und - Martin Hoffmann hält. Der Nachschuss streicht am Kasten vorbei. Für den Galaxy-Schnapper, der in dieser Saison eigentlich seinen Stammplatz an Rezan Osmanoglu verloren hat und nur wegen einer Verletzung des etatmäßigen Keepers in der Bude stand, war das aber noch nicht das Ende eines unvergesslichen Abends.

"Träge hochgekommen"

90. Minute: Eine hohe Flanke muss Hoffmann eigentlich nur mit der Mütze runterfischen. Wie ein glitschiger Aal gleitet die Murmel ihm jedoch durch die Finger, Mesums Simon Hirschberg reagiert blitzschnell, spitzelt die Kugel weg, wird von Hoffmann gelegt - wieder Elfmeter, wieder zurecht! Diesmal läuft Nico Brüggemann zum Strafstoß an - und jagt den Ball in den Rheiner Abendhimmel! Unfassbar.

Die zwei entscheidenden Szenen schilderte Hoffmann nach dem Spiel wie folgt: "Ich bin beim ersten Elfer ein bisschen träge hochgekommen, dann kam der Nachschuss, ich habe gehofft, dass er den irgendwie daneben schießt. Beim zweiten war ich schon ein bisschen kaputt scheinbar. Ich lasse den Ball fallen, greife ihm an die Hüfte, er fällt und nimmt das Geschenk an." Einen brandgefährlichen Freistoß von Henrik Nieweler muss Hoffmann anschließend noch meistern. Danach steigt die galaktische Aufstiegsparty.

Mesum macht das Spiel

Möglich gemacht hatte diese Aslan Altan mit seinem erfolgreichen Flachschuss in der 24. Minute (0:1). Bis dato hatte keines der beiden Teams so richtig die Initiative übernommen, hernach waren es aber die Mesumer, die das ansehnliche Spiel an sich rissen. Zunächst rettet Hoffmann per Fußabwehr (26.), dann klatschte ein Freistoß von Manuel Leusmann an die Latte (27.). Wenig später parierte Hoffmann erneut einen Kopfball von Mesums Abwehrchef stark (39.). Die letzte Großchance vor der Pause besaß Nieweler, der eine flache Hereingabe von Yannick Thale nur haarscharf verpasste (45.). Galaxy hielt gegen spielerisch überlegene Hassenbrock-Kicker mit viel Willen und jeder Menge Aggressivität dagegen. Ein Beleg? Galaxy-Coach Christian Spitthoff musste seinen Abwehrmann Nuri Tuztekin schon nach einer halben Stunde gelb-rotgefährdet raushnehmen, weil dieser zweimal kräftig gegen die wuseligen Mesumer Außenstürmer zugelangt hatte. Gut von Schiri Breetholt, es bei der letzten Ermahnung zu belassen.

In Durchgang zwei spielte weiterhin fast nur Mesum, doch Hoffmann ließ sich auch von Nieweler (58.) und Hirschberg (62.) nicht übertölpeln. In der Schlussphase musste er dann mächtig um den Aufstieg zittern. Die eigene Parade und der Fehlschuss Brüggemanns ließen Galaxy dann aber jubeln. Und stürzten bedauernswerte Mesumer ins Tal der Tränen.

"Wir feiern jetzt zwei Tage durch!"

Den Triumph des FC Galaxy soll das aber nicht schmälern. Dank der Leidenschaft und Hingabe, mit der die Verantwortlichen in diesem jungen Verein zu Werke gehen, hat sich die Steinfurter Multi-Kulti-Truppe diesen Aufstieg verdient. Wer in der Rückrunde der Kreisliga B2 alle Spiele gewinnt und zehn Punkte Rückstand auf die SpVgg Langenhorst/Welbergen aufholt, ist zurecht in der kommenden Saison A-Ligist.

Galaxys Gründer und Vorsitzender rang nach dem Spiel nach Worten. "Ich bin extrem platt. Wir haben eigentlich was vorbereitet gehabt, Aufstiegstrikots, Sekt. Aber unsere Betreuer und auch ich, wir haben in den letzten zehn Minuten des Spiels nicht mal gewagt, daran zu denken. Zwei Elfmeter in den letzten fünf Minuten, dann noch ein Freistoß kurz vor Schluss. Den Jungs sind die Kräfte am Ende geschwunden. Das hätte ich nicht gedacht. Wir hatten lange Zeit nicht so viel Glück. Letzte Woche und heute hatten wir ein bisschen Unterstützung von da oben. Wir feiern jetzt zwei Tage durch." Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen.

SV Mesum II - FC Galaxy Steinfurt     0:1 (0:1)
0:1 Altan (24.)
Bes. Vork.: Galaxy-Keeper Hoffmann hält FE gegen Meier (85.)
Bes. Vork.: Mesums Brüggemann schießt FE über das Tor (90.)



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