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Hatte eine kurze Nacht: Guido Brune...
Carlos Hyneck vom TuS (l.) im Duell mit Luca Berning (r.)

Wer früh startet, steigt später auf


Von Fabian Renger

(05.06.17) Um halb fünf habe er morgens kerzengerade im Bett gestanden, berichtete Guido Brune, Georg Fettichs rechte Hand am Spielfeldrand beim TuS St. Arnold. Wer am Morgen eines Feiertags um halb fünf aufsteht, der ist entweder ein wenig gaga in der Birne - oder eben hypernervös. Letzteres traf auf Brune zu. Die St. Arnolder hatten schließlich einiges vor an diesem Pfingstmontag. Auf in die Kreisliga A sollte es gehen. Brune hatte den Jungs wohl von seiner kurzen Nacht berichtet, anders ist der Spielverlauf nicht zu erklären. Zwei Frühstarts und ein doppelter Omar Saadou später, hatten die St. Arnolder im Steinfurter VR-Bank-Stadion die Hürde Preußen Borghorst II genommen und sich mit einem 3:2 (1:1) in die Kreisliga A katapultiert. Ein Kraftakt sondergleichen.

Frühstart eins war in Minute fünf angesagt: Ball über links, Saadou hat freie Bahn, Schuss ins lange Eck - die frühe Führung für die Fettich-Boys. Borghorst? Schien bereits jetzt ausgeknockt. Ein verstolperter Freistoß hier, eine missratene Ecke dort.

War die Kulisse von rund 850 Zuschauern ein wenig zu viel für die Mannschaft von Coach Markus Laukötter? Man hatte beinahe den Eindruck. Der Übungsleiter im Übrigen auch:"Ich bin umheimlich stolz auf die Jungs. Wir haben Fußball gespielt und haben Moral bewiesen. Egal, ob's unglücklich oder glücklich heute lief, wir haben ein gutes Jahr hinter uns." Trotzdem: Vor allem der bärenstarke Daniel Groll beschäftigte so manches Mal die Defensive des TuS. Kurz nach dem Gegentreffer dann das erste "Wir sind übrigens hier nicht zum beglückwünschen angetreten"-Zeichen.

"Knappe Geschichte"

Groll narrt TuS-Defensivakteur Dennis Langner, schmucker Doppelpass mit Julian Bauland, nur der Abschluss wird vertändelt. Auf der Gegenseite: Immer wieder Omar Saadou. Besonders im Zusammenspiel mit Kapitän Niklas Bartsch machte das Laune. Und wenn nichts mehr ging, schlugen die Jungs aus dem Ortsteil Neuenkirchens auch mal einen gelungenen Flankenwechsel. Fettich haderte trotzdem:"Das war eine zu knappe Geschichte. Wir haben falsch angelaufen, es passte überhaupt nichts zusammen. Der Glücklichere hat gewonnen."

Allmählich schnupperte Borghorst so eine Runde am Ausgleich. Sascha Hermann spielte die Kugel in Minute 26 in den Fuß Grolls, der bedankt sich artig, die Kugel wird im letzten Moment zur Ecke geblockt. Und dann hatte Georg Fettich den Kaffee langsam auf. "Wir brauchen wieder mehr Stimmung auf dem Platz", rief er rein. Tja, die Stimmung war just in dem Augenblick dann erst recht auf Preußen-Seite. Ecke von rechts durch Bauland, mit dem Kopf steigt Daniel Schulze-Brock hoch - Ausgleich (34.), Halbzeit, Durchatmen.

Borghorst gewann zumindest das Fan-Duell - sowohl akustisch als auch optisch.
War ein absoluter Aktivposten: Daniel Groll (am Ball)
"Guck mich an, wir sind wieder da!" "Jaaaaaaa!" Nach dem 2:2 durch Henning Reckermann war der SCP wieder am Start...

Die Partie, geleitet vom Mesumer Dr. Lennart Brüggemann in seinem letzten Einsatz als Referee, knüpfte daran an, wie sie begonnen hatte - mit sich ähnelnden Bildern. Während der SCP schon lange vor Wiederanpfiff auf dem Platz wartete, marschierte der TuS erst spät auf. Die Bengalos der SCP-Fans blieben, anders als zu Spielbeginn, diesmal stumm. Später dann auch die Hälse, denn wieder stürmte St. Arnold zur frühen Hütte.

Niklas Nentwig, der bei den abschließenden Jubel-Feierlichkeiten einige Ambitionen für den Titel des Feierwütigsten einsammelte, vollendete einen piekfeinen Konter (51.). Borghorst versagte vorher bei einem Freistoß. Doch diesmal machten die Borghorster keinen Eindruck eines taumelnden, sondern den eines hochmotivierten Kampfschweins.

Borghorst drin im Spiel

Vorm abermaligen Ausgleich waren die Herren Bauland und Groll schon wieder aktiv. Luca Berning schickte Groll, der spielt seinem Kontrahenten mal wieder einen Knoten in die Beine, Marco Greibel machte den Textiltest bei Bauland. Der fällt, Brüggemann pfeift, Reckermann glich aus (58.).

Danach ging's ab an der Liedekerker Straße. Hüben wie drüben warfen sich beide Teams in die Bälle und in die Zweikämpfe, plötzlich waren die Borghorster zumindest optisch überlegener. Einmal brannte es dann noch lichterloh in der St. Arnolder Box köpfte Seref Ürkmez Groll in die Beine, dessen Ablage verzog Hendrik Frieler aber komplett (65.). 

Treffer wie aus dem Nichts

Mitten in die Sturm- und Drangphase hinein traf dann wieder dieser Saadou. Ein Rückpass Borghorsts weit in des Gegner Hälfte mutierte zur munteren Vorlage für den bulligen Torjäger, Kapitän Nico Huesmann sah doof aus, sein Schnapper Matthias Brinkert natürlich auch. Saadou lehnte nicht ab, traf, St. Arnold jubelte. "Es muss sich hier niemand schämen, dass er einen Fehler gemacht hat. Und es ist mir lieber, als wenn wir hier ein blödes Elferschießen haben, wo dann einer der Depp ist", resümierte Laukötter.

Bis zum Schluss jubelte dann aber Laukötters Gegner. Durchgebissen. Aufstieg. Und Guido Brune wird vermutlich morgen erst dann um halb fünf nicht schon aufstehen, sondern erst ins Bett gehen...

TuS St. Arnold - SC Preußen Borghorst II 3:2 (1:1)
Tore: 1:0 Saadou (5.), 1:1 Schulze Brock (36.)
2:1 Nentwig (51.), 2:2 Reckermann (58., Elfmeter)
3:2 Saadou (78.)

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Viel Platz war nicht mehr in Burgsteinfurt, den Ausrichter-Verein, den FC Galaxy Steinfurt wird's freuen. 850 Zuschauer...


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