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Querpass

Der Abbruch der Saison steht bevor, Borussia Emsdetten IV dürfte gemäß Ankündigung des Fußballkreises Steinfurt in die Kreisliga B aufsteigen. Derzeit klären die Jungs vom Teekotten noch ab, ob sie das auch wirklich wollen.

Borussen überlegen noch


von Christian Lehmann

(13.05.20) So ein Aufstieg ist immer was Schönes. Die frohe Botschaft, die den C-Liga-Aufsteigern Ende der vergangenen Woche zumeist über die Presse oder diverse soziale Medien verkündet wurde, schmeckt jedoch allen Profiteuren ein wenig bittersüß. Während sich die einen für die B-Liga gerüstet sehen, überlegen andere, ob sie nicht vielleicht doch verzichten und der Konkurrenz den Vortritt lassen.

 

Kreisliga C1

Die wenigsten dürften gegen den bevorstehenden Aufstieg des TuS St. Arnold II sowie der Reserve von Fortuna Emsdetten etwas einzuwenden haben. Beide Teams dominierten in dieser Saison die Liga und stehen zum Zeitpunkt des Saison-Abbruchs ohne Niederlage da. Die Fortunen, aus deren Statistik die Pleite gegen Portu Rheine (freiwilliger Rückzug) herausgerechnet wurde, weisen als Zweiter zehn Punkte Vorsprung auf "Verfolger" SC Reckenfeld II auf. Eine klare Kiste.

Bei "Corona-Meister" TuS St. Arnold - ein echter Meistertitel wird in dieser Saison nicht verliehen - ist die Freude groß, wenn auch ein wenig gedämpft. "Es ist ein bisschen ärgerlich, wir hätten gerne die Saison zu Ende gespielt", sagt Trainer Lars Albers. "So ist es aber auch in Ordnung. Ich finde es gut, dass Fortuna mit aufsteigt. Wir haben ja letztlich beide kein Spiel verloren." Ihr Aufstiegsrecht werden die St. Arnolder auf alle Fälle wahrnehmen, verkündet der Coach. "Wir haben einen jungen Kader mit drei oder vier älteren, die alle Bock auf die Kreisliga B haben", erklärt Albers, der seinen Kader komplett zusammenhält und womöglich noch Verstärkung aus der eigenen Ersten sowie der U19 erhält.

Fortunas Trainer Frank Feldmann verabschiedet sich mit dem Aufstieg in den Fußball-Ruhestand. Ein wenig Wehmut ist beim scheidenden Coach schon dabei: "So wollten wir eigentlich nicht aufsteigen, wir hätten gerne die Chance ergriffen, mit einem Sieg im letzten Spiel gegen St. Arnold aus eigener Kraft Meister zu werden." Davon, dass die Truppe mit dem stärksten Angriff und der stärksten Abwehr der Liga den Aufstieg verdient hat, ist er überzeugt. Darüber, dass man das Aufstiegs-Angebot annehmen wird, gab es nie den geringsten Zweifel. "Die Jungs sind reif dafür", sagt Feldmann.

 

Kreisliga C2

Hier war's ein wenig enger: Matellia Metelen II geht als jeweils Erster der Hinrunden- sowie der aktuellen Tabelle als klarer Aufsteiger hervor. Borussia Emsdetten IV hat aufgrund des besseren Punkte-Quotienten gegenüber dem eigentlich Zweitplatzierten SW Weiner II das Recht auf den Aufstieg erwirkt. 

Etwas, worauf man durchaus stolz sein darf, findet Spielertrainer Sven Albers. "Wir haben gute Arbeit geleistet und freuen uns. Ein etwas fader Beigeschmack bleibt trotzdem, in der Mannschaft gab es gemischte Reaktionen", sagt er. Derzeit ist offen, ob es die Truppe in dieser Form in der kommenden Saison überhaupt noch gibt. Einige Spieler wollen aufhören, einige sind beruflich eingespannt - so wie Albers selbst, der obendrein vor Kurzem erst Vater geworden ist. "Wir arbeiten gerade daran, einen Kader zusammenzustellen, der in der B-Liga spielen kann. Als vierte Mannschaft hast Du aber nun mal wenig Argumente", erklärt Albers das Dilemma. Optionen, die derzeit diskutiert werden, sind neben dem Aufstieg der Vierten auch ein Zusammenschluss mit der Dritten oder ein freiwilliger Verbleib in der C-Liga.

Schon durch den Wechsel der kompletten Mannschaft von Emsdetten 05 zum Teekotten vor einem Jahr verzeichnete die Truppe einen Aderlass, nun wird es personell noch enger. "Der Verein überlässt uns die Entscheidung, ob wir in der B- oder C-Liga spielen wollen. Wir wollen keine falschen Hoffnungen verbreiten und müssen noch ein paar Dinge klären", bittet Albers um Geduld zumindest bis zur nächsten Woche.

Egal, wie die Entscheidung ausfällt, bei SW Weiner II würde es keine Jubelstürme geben. Trainer Martin Junk outet sich als Gegner der jüngsten Verbandsentscheidung. "Für mich ist das unverständlich, eine Annullierung der Saison wäre aus meiner Sicht das Sinnvollste gewesen. Ob wir aufgestiegen wären, weiß ich nicht. Wir hätten zumindest eine gute Chance gehabt. Aber das ist doch im Moment völlig unwichtig." Auf einen geschenkten Aufstieg haben sie keinen Bock in der Weiner. "Wir würden das nicht annehmen. Ein Aufstieg gehört auf den grünen Platz und nicht an den Grünen Tisch."



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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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