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Querpass

Georg Fettich hätte sich beim TuS St. Arnold einen anderen Abschluss nach sechs Jahren Trainertätigkeit gewünscht. Immerhin verlässt er den Verein mit dem Klassenerhalt.

Kein Murren und kein Zetern


von Christian Lehmann

(20.04.21) Die Saison-Annullierung ist durch, jetzt können auch die Vereine im Fußballkreis Steinfurt die Saison zu den Akten legen. Obwohl es einige Teams gibt, die durch die Entscheidung des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen ihrer Aufstiegschancen beraubt wurden, hört man kaum ein Murren oder Zetern, sondern vielmehr Verständnis und Erleichterung. Wir haben uns bei den Trainern im Kreis umgehört.

 

Christopher Ransmann (Spielertrainer FSV Ochtrup, Kreisliga A): Neues Spiel, neues Glück. Ich sehe das nicht so dramatisch. Es ist schade, weil wir eine ganz gute Ausgangslage hatten, aber es ist eine schwierige Situation. Da gibt es Dinge, die wichtiger sind als der Amateurfußball. Es war die richtige Entscheidung. Aus meiner Sicht hätte man sogar etwas früher einen Cut machen sollen. Auch für die Jungs war das kräftezehren. Wir sind immer dabei geblieben, haben zweimal die Woche trainiert. Das werden wir jetzt auch so weitermachen, damit wir im Sommer gut vorbereitet sind. Ich habe aber noch meine Zweifel, dass es dann wieder ganz normal weiter geht, zumal die Zahlen im Herbst wieder steigen könnten. Wir haben natürlich unsere Ziele und wollen oben mitspielen.

Georg Fettich (Trainer TuS St. Arnold, Kreisliga A): Immerhin habe ich mich so mit einem Sieg im letzten Spiel verabschiedet (lacht). Natürlich bin ich ein bisschen traurig, nach sechs Jahren als Trainer hier hätte ich mir einen anderen Abschluss gewünscht. Zuletzt war das alles aber auch nur noch ein großes Hinausgezögere. Es hat sich ja herauskristallisiert, dass wir nicht mehr genug Vorbereitungszeit bekommen werden. Am Anfang habe ich den Jungs noch ein paar Übungen mitgegeben, aber viel kannst Du einfach nicht machen. Man darf auch nicht vergessen, in welcher Liga wir spielen. Ich habe der Mannschaft gestern zum Klassenerhalt gratuliert. Für Hasan (Nachfolger Ürkmez, Anm.) ist es schön, dass er jetzt einen A-Ligisten übernimmt. Für ihn und den Verein freut's mich besonders. Ich mache jetzt erstmal ein Sabbatjahr, werde mich aber sicherlich irgendwann am Platz blicken lassen.

Joel Marinho (Trainer Skiclub Rheine, Kreisliga A): Ich war mir eigentlich im Herbst sicher, dass es im Februar wieder ganz normal weitergehen kann. Im März hatten wir die Hoffnung, dass es im April vielleicht wieder etwas wird. Man muss das aber akzeptieren, es gibt nun mal einfach wichtigere Sachen als den Amateurfußball. Ich will hoffen, dass es wenigstens im Sommer hinhaut und wir mit der neuen Saison durchstarten können. Nicht, dass da nochmal eine neue Welle kommt...

Björn Middelhoven (Trainer SG Elte, Kreisliga B1): Es ist die einzig richtige Entscheidung, auch wenn es mich unfassbar nervt. Ich bin mir noch immer nicht sicher, wann wir wirklich wieder auf den Platz dürfen. Du bist einfach total machtlos. Wenigstens haben wir jetzt Gewissheit, das ist besser als das ganze Rumgeeiere der vergangenen Wochen. Für Emsdetten 05 II ist das natürlich ganz bitter. Sie waren ganz klar die stärkste Mannschaft bei uns in der Liga und wären auf jeden Fall hoch gegangen. 

Alex Witthake (Trainer SW Weiner, Kreisliga B2): Ich find's natürlich schade, weil wir Erster waren - aber es war auch absolut alternativlos. Die Gesundheit geht vor, das würde ich auch genauso sehen, wenn wir Vierter oder Fünfter wären. Ich habe mit der Annullierung gerechnet, es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass es so kommt. Ein bisschen Hoffnung hatten wir, als der Verband vor einigen Wochen verkündet hat, dass die Ligen separat betrachtet werden sollen. Dass demnach die Oberliga annulliert wird, war klar. Wir hätten allerdings nur noch fünf Spiele gehabt und hätten gerne versucht, die irgendwie durch zu bringen. Aber nochmal: Auch wenn's für uns schade ist und wir es vielleicht verdient gehabt hätten, kann ich das absolut nachvollziehen. Die Sehnsucht ist groß. Ich denke, wenn es wieder losgeht, wird der Hype riesig sein. Viele werden es nach diesen zwei Saisons zu schätzen wissen, wenn wieder gespielt wird. Für mich gehört es aber auch dazu, dass Zuschauer dabei sind - und wenn es nur 50 sind. Die Gespräche bei Bratwurst und Bier fehlen einfach.  



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