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Heimspiel-Redakteur Mario Witthake

Nur auslachen wäre noch dreister gewesen


Von Mario Witthake

(13.07.17) Horst Gerseker konnte so viele Brücken bauen, wie er wollte. Der Vorsitzende der Kreisspruchkammer konnte noch ein zweites oder drittes Mal nachfragen, ob die beiden Beschuldigten des SV Halverde noch etwas zu sagen hätten. Ja, irgendwie hatten sie etwas zu sagen. Eine wirklich ehrlich gemeinte Entschuldigung war jedoch nicht dabei.

Beiden Fußballern, Opens internal link in current windowdie nun für ein Jahr gesperrt sind, hätte eine Entschuldigung in Richtung aller Anwesenden gut zu Gesicht gestanden. Eine Entschuldigung dafür, dass ein Gremium zweimal zusammenkommen muss, bei der ersten Sitzung allein gelassen wird, Zeugen zweimal geladen müssen und Klub-Vertreter aus Lotte und Halverde sich am Donnerstag auf dem Dickenberg über drei Stunden anhören müssen, wer wen auf dem Fußballplatz geschlagen hat, weil der eine die Mutter des anderen beleidigt hat.

Bemerkenswert war das Engagement der KSK, in alle Richtungen zu ermitteln, um den Auslöser der Gewalteskalation zu entlarven.

Keine große Hilfe dagegen waren die Vertreter aus Lotte. Trotz der Ernsthaftigkeit dieser Angelegenheit und aller Hinweise im Vorfeld werden wichtige Zeugenaussagen nicht von Papier, sondern aus Whatsapp-Chats vorgetragen. Diejenigen, die etwas Erhellendes beitragen könnten, sind angeblich im Urlaub.

Hauptsache die Spesen abkassieren

Ein Spieler Lottes meldet sich freiwillig als Zeuge, um sich zunächst von Gerseker als Wohltäter ankündigen zu lassen, dann aber nichts Gehaltvolles beizutragen. Das Wichtigste für ihn an diesem Abend: So schnell wie möglich die Spesenquittung ausfüllen und während der Verhandlung herausspazieren. Nur noch dreister wäre es gewesen, die ernsthaft an der Aufklärung Interessierten einfach mal direkt auszulachen.

Allzu nachvollziehbar war die abschließende Äußerung des Halverder Mannschaftsverantwortlichen, er finde es "beschämend, dass Lotte nicht bestraft wird" und "wir die ganze Kirmes bezahlen müssen".

Es war zwar am Ende unstrittig, dass mindestens zwei Spieler Lottes an den Ausschreitungen mitbeteiligt waren. Der vereidigte Übersetzer war selbst erschrocken, als er übermittelte, was ein Lotter Spieler einem der Beschuldigten angedroht haben soll ("Wenn es nötig ist, schneide ich dir den Kopf ab!"). Hat er das wirklich gesagt oder hat er das hoffentlich nicht gesagt? Andere Frage: Wenn er es wirklich gesagt hat. Möchte man das eigentlich wissen?

Lottes Spieler nicht greifbar

Aus juristischer Sicht waren der KSK in Richtung Lotte ohnehin die Hände gebunden, weil sich die Spieler der inzwischen abgemeldeten Mannschaft größtenteils in Richtung Niedersachsen, also in einen anderen Landesverband, verabschiedet haben. Selbst wenn man Spieler der Drittliga-Reserve eine Schuld hätte nachweisen können, man bekäme sie schlicht nicht zu fassen.

Eine weitere Ungerechtigkeit führt vor Augen, wie die Sportsgerichtbarkeit hier an der Nase herumgeführt wird. Denn wer in einer Sprache beleidigt, die dem Schiedsrichter unbekannt ist, bewegt sich in letzter Konsequenz in einem rechtsfreien Raum.

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