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Kreisliga A TE

Der Wahnsinn trägt einen Namen: SW Lienen


von Fabian Renger

(30.01.20) Es gibt eine Frage, die die ganze Kreisliga A beschäftigt: Was um alles in der Welt rauchen die bei SW Lienen?! Da steigt die Truppe von Maik Horstkotte, Sebastian Ruwisch und Andreas Horstmeier ins Kreis-Obergeschoss auf und macht verrückte Dinge. In den 18 Partien mit Lienener Beteiligung fielen mal einfach so 118 Tore.

Macht sechseinhalb Tore im Durchschnitt pro Match. Nehmen die Drogen? Dieses Zeug - es muss ziemlich geil sein - wollen wir auch! Also haben wir uns aufgemacht und die Suche begonnen nach dem Geheimnis dieser Mannschaft und bei denen nachgefragt, die es am besten wissen müssen.

Das sind Yannik Lunow und Philip Winkler. Die Albträume eines jeden Kreisliga-Verteidigers zwischen Osnabrück, Lotte, Lengerich und Ibbenbüren. Zahlen gefällig? Oh ja, gerne! 

Yannik Lunow ist Kapitän von SW Lienen und in vorderster Front tatkräftig damit beschäftigt, Tore zu erzielen.

In der Vorsaison produzierten beide in der B-Liga 62 Treffer. Lunow, Kapitän der Truppe, traf 32-mal, Winkler netzte 30-mal ein. Die 127 Buden bedeuteten die beste Offensive der B1, Ehrensache. So wie vor zwei Jahren. Beide steuerten 60 (Winkler 39, Lunow 21) der 134 Tore Lienens bei. Torhungrigste Angriffsreihe, logisch. Im Oberhaus geht das so weiter: Lunow steht bei zwölf, Winkler bei 17 Hütten. Die Schwarz-Weißen fanden 55-mal das Tor. Nur Tabellenführer Tecklenburg war bisher torfreudiger.

Die Resultate sind teilweise irrwitzig: 8:4, 5:4, 6:2. Punkteteilungen wie ein 3:3 oder 4:4 waren an der Tagesordnung. Verloren wurde 3:5 oder 2:4. Unter drei Tore fielen nie in Begegnungen mit SWL-Beteiligung.

Bergläufe in der Vorbereitung

Woran liegt das? "Wir haben einfach Bock zu kicken", findet Lunow. So einfach ist das also. Aber auch schweißtreibend. Schinderei gehört auch dazu. Lienen liegt am Teutoburger Wald. Da gibt's Berge. "Da müssen wir uns ab und zu mal durchquälen", berichtet der Kapitän. Ein-, zweimal in der Vorbereitung ginge es da eine gewisse Strecke hoch. Eine Dreiviertelstunde voller Qualen. Na: Schönen Dank! Ob Quälix Magath als Vorbild diente?

Wissen wir nicht. Was wir wissen: Selbstbewusstsein haben sie in Lienen. "Dass wir nicht absteigen, dachte ich mir schon", betont Winkler. Während Lunow vorne mit Marc Hoff oder Merlin Korte Gas gibt, kommt Winkler meistens über die linke Seite. "Ich muss oft nur noch den Fuß hinhalten und richtig stehen. Da  machen die anderen den Rest", sagt Lunow. Lienens Erfolgsformel sei das Gespann aus ihm und Winkler keineswegs. Sieht Letztgenannter ähnlich:"Mir ist das ganz egal, wer die Tore schießt. Hauptsache wir haben die drei Punkte." 

Treffsicherster Lienener derzeit: Philip Winkler. Im Sommer wechselt er übrigens zur ISV.

Aber nochmal die Frage: Warum treffen die so gut? Warum gibt's immer Spektakel? Sie sind fit, wie es scheint. Das 3:3 gegen Eintracht Mettingen, das 4:4 daheim gegen den SC Dörenthe, das 3:3 gegen Preußen Lengerich: Lienen glich jeweils in der Schlussminute aus, teilweise holte es dabei in der Schlussphase einen 2-Tore-Rückstand auf. Beim 5:4-Erfolg gegen SW Esch drehte die Truppe gar ein 0:3 noch - wieder gelang in der 90. der Siegtreffer. Einige Beispiele von massig. Moral und Wille, das haben sie wirklich drauf. Doch auch einen guten fußballerischen Stiefel.

"Die Jungs, die dahinten kicken, da ist keiner dabei, der nicht mit der Kugel umgehen kann", lobt Lunow die Hintermannschaft. Die Mannschaft sucht - gespielt wird im 4-1-4-1 oder 4-4-2 - spielerische Lösungen, die Defensive pöhlt die Bälle nicht einfach weg. "Die spielen immer nach vorne", staunte beispielsweise Stefan Seiler vom SC Halen neulich im Gespräch mit uns. Unerschütterlich, ohne Erschöpfung. Die Stürmer haben es einfach. "Aber mit 17 Toren habe ich nicht gerechnet", sagt Winkler. Allerdings fügt er an:"Die Gegner sind schon stärker, alleine vom Stellungsspiel her. Da herrscht viel mehr Verständnis." Bald hat er es noch schwerer, nach der Saison Öffnet internen Link im aktuellen Fenstergeht er zur ISV in die Bezirksliga.

Hinten offen wie das berühmte Scheunentor

21 Punkte holte Lienen bisher. Dreimal war Schwarz-Weiß chancenlos - gegen Arminia (0:4), gegen TGK Tecklenburg (0:3) und gegen Teuto Riesenbeck (0:6). "Sonst haben wir voll im Soll gespielt und waren auf Augenhöhe", meint Lunow. Sein persönliches Ziel war eine zweistellige Toranzahl, das hat er schon jetzt geschafft. "Wenn's 20 werden, wäre ich gut zufrieden", sagt er. Lieber würde er zehnmal 5:4 gewinnen als zehnmal 1:0 - Winkler sieht's übrigens genau anders herum.

Die Null halten, das wäre sowieso mal was. 63 Gegentreffer. Das ist viel zu viel. Bei aller offensiven Wucht. "Ab und an überrennen die uns dann halt mal", berichtet Winkler achselzuckend. Stellungsspiel, ein besseres Verschieben. Das steht gerade auf dem Stundenplan. "Wir sollten uns nicht ausruhen", mahnt Lunow noch. Keine Panik: Selbst 100 Tore in der Rückrunde würden uns schon reichen. Ist das ein Deal? Wir hoffen doch...

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