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Kreisliga A

Andreas Habben war ein Jahr Trainer der Ersten des VfL Ladbergen und ist seit etlichen Jahren im Verein tätig.

Unterm Strich fehlte das Elementarste


Von Fabian Renger

(18.04.20) Am Ende fehlten Andreas Habben beim VfL Ladbergen schlichtweg die Argumente. Sechs Zähler aus 19 Spielen, das ist jetzt nicht gerade ein Bewerbungsschreiben für ein weiteres Jahr als Cheftrainer. "Er hat gute Arbeit gemacht, das muss ich nochmal ganz deutlich sagen", streicht Tim Lutterbei zunächst klar hervor. Doch Ladbergens 2. Vorsitzender und  Sportlicher Leiter musste nun den Tatsachen ins Auge blicken. Fehlendes Glück hin, starke A-Liga und großes Verletzungspech her: In Ladbergen gibt's zur neuen Saison zwei brandneue und ein altes Gesicht auf der Trainerbank. Habbens Amtszeit endet. Sein Nachfolger kommt aus Lengerich.

"Der Verein möchte einen Umbruch, dem möchte ich nicht im Wege stehen", sagt der scheidende Amtsinhaber. Im Oktober wird er 55 Jahre jung. "Ich bin jetzt in dem Alter, in dem ich Fußballrentner werden kann." Auch wenn in ihm, wie er betont, das Feuer weiter lodere. 1998 kam er nach Ladbergen.

Habben übergibt "hervorragende Truppe"

Erst für drei Jahre als Spieler, anschließend switchte er rüber zum Trainerjob. A-Jugend, Co-Trainer der Ersten, Chef der Damenmannschaft, dann wieder A-Jugend, seit einem runden Jahr ist er Boss des aktuellen A-Liga-Schlusslichts. Als Nachfolger von Peter Melchers übernahm er einen Abstiegskandidaten, rettete diesen und hatte die Mannschaft eigentlich hinter sich. "Eine hervorragende Truppe", findet Habben. Dies hat er immer wieder gesagt. Bis zu 23 Mann seien im Winter beim Training dabei gewesen. Keine Selbstverständlichkeit bei dem Tabellenstand. Alles lief wie geschmiert - nur sonntags, da fehlte eben das Elementarste in diesem Sport. Habben ist auch Realist. Bereits vor einigen Wochen ahnte er, was auf ihn zukommt. "Vom Schönreden kriegst du keine Punkte", sagt er noch.

Lutterbei sah's ähnlich. Da mit Simon Richter und Denis Qoraj (beide zu Greven 09) gleich zwei absolute Leistungsträger davon ziehen, sagten sie sich beim Verein für Leibesübungen: Kommt, lasst uns einen Komplett-Umbruch machen. Mit einem neuen Impuls von außen. Habbens Nachfolger wird Stefan Kilfitt.

Nachfolger Stefan Kilfitt

Aktuell ist der 49-jährige B-Lizenz- und DFB-Elite-Jugend-Lizenz-Inhaber noch Trainer von Preußen Lengerichs Zwoter und dort auch Koordinator der A- und B-Junioren. Einst trainierte er die SG Oesterweg und die Zweite der TSG Dissen, auch hospitierte er mal bei Joe Enochs in der U23 des VfL Osnabrück. "Er machte auf uns alle einen topmotivierten Eindruck", sagt Lutterbei zu der Verpflichtung. "Er geht vollkommen unbefangen an die Sache heran."

Was auch an der Corona-Krise liegt: Eine persönliche Vorstellung ist unmöglich, im Verein kennt Kilfitt wenige. "Ein Versuchsballon", weiß Lutterbei. Aber:"Wir sind froh, dass wir so eine Lösung haben." Unbefangenheit bringt schließlich auch viele Vorteile. Mit im Gepäck hat Kilfitt übrigens Preußen Lengerichs Finanzchef Ralf Kahsmann als Co-Trainer und Willi Dolguschin als zweiten Assistenten. Etliche Neuzugänge sollen auch zeitnah der Öffentlichkeit präsentiert werden. Habben bleibt indes auch weiter an Bord. "Ich werde die Mannschaft weiter als Fan unterstützen - vom Rand aus",  sagt er. "Ich habe in diesem Jahr ganz tolle Leute kennengelernt."

Butter bei die Fische: Das ist Stefan Kilfitt

Stefan Kilfitt (m.) wird neuer Cheftrainer des VfL Ladbergen. Ihm assistieren Ralf Kahsmann (r.) sowie und Willi Dolguschin (l.). Fotos: privat

Gebürtig stammt Kilfitt aus Bad Rothenfelde. 2013 zog er nach Lengerich, ein Jahr später begann er bei den Preußen. Er wohnt im Lengericher Ortsteil Stadtfeldmark - also genau zwischen Ladbergen und Lengerich. Drei Jahre trainierte er die B1 der Preußen, im Vorjahr übernahm er Preußens Reserve. Doch Kilfitt, über 25 Jahre lang bereits Trainer, wusste schon im Sommer 2019:"Ich mache das nur für ein Jahr. Danach wollte ich mich weiterbilden und schauen, ob ich was als Erste übernehmen und nochmal im Herrenbereich richtig Gas geben kann." Mit Preußens Zwoter klappt das mit dem Gasgeben ganz gut, die steht auf dem zweiten Tabellenplatz der Aufstiegsrunde - übrigens vor Ladbergens Vierter.

In Lengerich forcierte er den Neuaufbau der Zweitvertretung, das gelang ihm seinerzeit auch bereits in Dissen ganz erfolgreich, in Oesterweg stieg er ebenfalls auf. Die Ligazugehörigkeit des neuen Teams ist ihm erstmal zweitrangig - die Zusage gilt ligaunabhängig. Wichtiger als die Spielklasse war ihm ohnehin, dass er etwas aufbauen kann. Mit jungen Spielern. "Diese Philosophie: Dass man ein gewisses Alter haben muss, um in der Kreisliga A zu spielen, die widerlege ich gerne. Da bin ich bisher nicht enttäuscht worden", sagt er. Er weiß aber auch: Mit elf Talenten hältst du keine Liga. Zu einem erfolgreichen Restart gehört etwas mehr. "Man braucht aber auch einige vom älteren Semester, die eine sichere, stabile Achse bilden und die jüngeren an die Hand nehmen", sagt Kilfitt.

Kurios ist die Auswahl der Co-Trainer. Kahsmann ist im Berufsleben Kiflitts Vorgesetzter. In Ladbergen auf dem Platz wird's andersherum. "Ralf und ich sind befreundet", erklärt Kilfitt. Einst flemmten die beiden gebürtigen Niedersachen bereits gegeneinander. "Er sagte, dass er irgendwann gerne mal was mit mir zusammen machen würde..." Dolguschin, eine kleine VfL-Legende, bringt derweil die nötigen Kenntnisse vom Innenleben des Vereins mit. Kilfitt und er kannten sich nicht - aber es habe direkt gefunkt. "Das wird eine gute Kombo. Wir brennen - wir brennen wirklich auf den Neustart", ist sich Habbens Nachfolger sicher.

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