Der zweite Linksfuß ist da

Von Fabian Renger

(05.08.21) "Etwa die Hälfte der Menschen ist rechtsfüßig, die andere eher linksfüßig." So steht's bei Wikipedia geschrieben. Eine andere Quelle ergibt das Verhältnis: 60 Prozent Rechts-, 22 Prozent Linksfuß, der Rest soll beidfüßig sein. Letzteres klingt jedenfalls deutlich realistischer. Ein ungesundes Missverhältnis existiert derweil auch bei Cheruskia Laggenbecks Reserve - nun wurde Abhilfe geschaffen. Und zwar in Person von Krystian Gajaszek. Der ist (wieder) zurück im Carl-Keller-Stadion.

Zur Saison 2018/19 folgte der 23-Jährige seinem Laggenbecker Spezi Raphael Palm und wechselte von Cheruskias Zweitvertretung zur Zweiten der SF Lotte. Zuletzt pausierte er und will nun wieder bei seinem Heimatverein durchstarten. Noch fehlt zwar die Freigabe und die Spielberechtigung, Cheruskias Coach Marc Wichmann ist dennoch guter Dinge. "Er hat auf jeden Fall einen linken Fuß, davon hat man nicht so viele", frohlockt der Trainer. "Luca Bajorath ist Linksfüßer, sonst haben wir keinen." Wurde also dringend Zeit für einen weiteren. Gajaszek ist als Außenverteidiger vorgesehen, kann aber auch in der Abwehrzentrale aushelfen.

"Bleiben bei unserer Viererkette"

Dort, darauf legt sich Wichmann bereits jetzt fest, wird systemtechnisch nicht viel Hand angelegt. "Wir bleiben bei unserer Viererkette, da machen wir keine wilden Sachen", erklärt der Übungsleiter. Tiefgreifende Veränderungen machen im Sommer keinen Sinn, findet er. Denn auch er kann in den Kanon der von Urlaubern geplagten Trainer einsteigen. Beim 0:3 gegen den TSV Riemsloh (Osnabrücker Kreisligist) am vergangenen Wochenende fehlten ihm etwa zehn Spieler. Mit A-Jugendlichen wurde der Verlust aufgefangen. "Sommervorbereitung halt. Da braucht man als Trainer immer stärkere Nerven. Die Jungs haben ja auch was nachzuholen - Urlaube, Feierlichkeiten und und und", macht Wichmann niemandem einen Vorwurf.

In fünf Tests gelang dem Vorjahreszehnten aus Laggenbeck allerdings noch kein Sieg. Zwei Unentschieden, drei Pleiten. Hmm. Doch das macht aus dem Cheftrainer nicht so viel. "Wenn ich eines gelernt habe: Aus irgendwelchen Ergebnissen in der Vorbereitung Rückschlüsse zu ziehen, das bringt nichts", betont er. Klar hätte er gerne mal einen Sieg gefeiert. Aber es komme immer eher auf die Art und Weise und das 'Wie' dieser Partien an. Stimmt.

Wie machen sich die Neuzugänge?

Damit rüber zu einem abschließenden Blick auf die weiteren Neuzugänge. Sind ja nicht so viele. Sascha Klumpe, früherer Kapitän der Laggenbecker Ersten, ist einer von ihnen. Mit seinen 35 Lenzen und einem Schlag Erfahrung ist er natürlich direkt eine Führungskraft. Familiäre Gründe (z.B. ein bald erwartetes Kind) und eben das Alter brachten ihn in die zweite Mansnchaft. "Ein bis zwei Jahre will er noch spielen", so Wichmann. Fabio Lehmeier kam aus der A-Jugend. "Er wird uns verstärken und macht sich ganz gut", lobt der Coach. Stetig steigert er die Spielzeit des Innenverteidigers, der im vergangenen Jahr mit einem Kreuzbandriss lange außer Gefecht gesetzt war. Die Fitness kommt laut Auskunft des Trainers aber allmählich zurück. Ebenfalls neu im Team ist Mathis Zündorf. Auch er gehörte früher zur Ersten, studierte zuletzt in Essen, ist nun wieder in der alten Hood und soll das Mittelfeld beleben.