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Kreispokal-Finale 2017/18

Nur fliegen ist schöner: Stefan Sackarndt dreht nach seinem Treffer zum 1:0 ab.

Lengerich hat mehr Qualitätsmomente


Von Mario Lacroix

(19.05.18) Nach dem Schlusspfiff versammelte Nico Fehlhauer seine Männer und trichterte ihnen ein, "heute abend das Klubheim abzureißen". Zügig wollte der Coach von Cheruskia Laggenbeck die 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Preußen Lengerich in den passenden Rahmen eines Pokalfinals bringen, das es für diesen Verein lange nicht gegeben hat.

Ein Laggenbecker wird trotz aller Aufmunterungsversuche wohl eine schlechte Nacht verbringen: Joel Pott. Der junge Innenverteidigerder verzapfte vor dem ersten Gegentor eine unnötige Ecke und scheiterte fünf Minuten später haarscharf am Ausgleich. Vor einer prächtigen Kulisse in Hörstel waren letztlich viele Momente im Spiel zu sehen, in denen sich die Qualität des Landesligisten bemerkbar machte.

Hier verpasst Martin Fleige noch das 1:0.
Entscheidendes liegt in der Luft...

Giganten in der Luft

Während andere Kreisliga-Teams vor allem an der Laggenbecker Lufthoheit scheitern, setzte sich Lengerich genau in diesem Punkt durch. Nachdem Martin Fleige zunächst nach einer Kopfballablage von Stefan Sackarndt das Leder nicht entscheidend drücken konnte (33.) und Fleige nach einer Flanke Nils Wiethölters zu hoch ansetzte (36.), war es nach dem erwähnten Eckball so weit: Wiethölter zog die Kirsche auf den zweiten Pfosten, wo sie Sascha Höwing ebenfalls mit dem Denkapparat katapultartig zurück ins Zentrum schickte. Dort sprang Sackarndt höher als Pott, zeigte seine starke Technik in der fünften Etage und drehte jubelnd zum 1:0 ab (39.). 

Hochverdient war diese Führung der Lengericher, die gegen ein sehr defensives 5-4-1 der Cheruskia über sehr viel Ballbesitz verfügten und bei Ballverlust sofort hellwach agierten, um das gefürchtete Umschaltspiel des Kreisliga-Tabellenführers zu unterbinden.

Laggenbecker Unglücksrabe: Joel Pott, der per Kopf das 1:1 liegen ließ.
Auch Steffen Mirsberger war den Ausgleich nahe, nachdem er Kollege Worch abgeschüttelt hatte.

Innenpfosten!

Trotzdem hatte die Cheruskia die dicke Chance zum Ausgleich: Nach einem Freistoß Steffen Mirsbergers köpfte Pott das Leder an den Innenpfosten (44.). Ein Lengericher klärte den Ball, kurz darauf pfiff der gute Referee Stefan Schönfelder zur Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer die beste Phase der Partie. Warum? Weil Lengerich für eine gute Viertelstunde keinen Zugriff hatte, die Laggenbecker Außenspieler Marco Lutterbeck und Nico Stehr endlich ins Spiel eingriffen und viele ihrer Kollegen die lähmende Passivität ablegten. 

Zuvor konnten es sich die Preußen leisten, ihren Rechtsverteidiger (erst Härle, nach dessen Verletzung Jaeschke) sehr weit nach vorne zu positionieren, um hinten zu dritt zu verteidigen. Kurz nachdem Youngster Maxi Pelle für Lutterbeck gekommen war, gab es die zweite Ausgleichschance für Laggenbeck. Lengerich stand im Mittelfeld plötzlich unfassbar luftig, Fabian Harte setzte Mirsberger ein, der das Laufduell gegen Konstantin Worch gewann, das Leder aber am langen Eck vorbei setzte (59.).

"Mit dieser Phase war ich überhaupt nicht einverstanden", sollte SCP-Coach Sebastian Ullrich hinterher sagen.

Er hat sogar einen eigenen Fanclub: Schiri-Assistent Jürgen Wenker.

Fleige, die Spaßbremse

In der Erwartung einer spannenden zweiten Hälfte nahm dann ausgerechnet der so lange verletzte Fleige den Dampf raus. Der Stürmer erzielte aus abseitsverdächtiger Position das 2:0 für Lengerich (63.).

Apropos Abseits: Das war der Running Gag des Tages. Immer wieder im Blickpunkt: Assistent Jürgen Wenker, der sich im ersten Durchgang beim zahlreichen Laggenbecker Anhang beliebt machte, als er den einschussbereiten Dennis Greiff zurückpfiff (32.).

Marc Fisse flippte wegen Wenkers Entscheidung aus...
Konstantin Worch dagegen durfte Stefan Sackarndt öfter herzen.

Laggenbeck feiert Wenker

"Jürgen, Jürgen"-Sprechchöre kamen aus dem gelb-blauen Rund. Im zweiten Durchgang hätten sie Wenker auf der Angriffsseite ihrer Mannschaft am liebsten die Fahne aus der Hand genommen.

Da es ingesamt auf allen Ebenen fair blieb, war das doch eine gelungene Veranstaltung, ohne dass die Mannschaften ihr volles Potenzial ausschöpften. Dazu trug auch der Gastgeber bei. Hörstel sorgte mit der LED-Leinwand und den passenden Durchsagen weg vom gelangweilten Standardsprech für Flair.

"Dass es kein schönes Fußballspiel würde, war vorher klar", sagte Lengerichs Trainer Sebastian Ullrich nach der Siegerehrung. Die war eher gedämpfter Stimmung, weil Lengerich wie Laggenbeck am Montag bereits wichtige Meisterschaftsspiele bestreiten. 

Cheruskia Laggenbeck - Preußen Lengerich     0:2 (0:1)

SVC: Ortner - Klumpe, Pott, Fleck (64. Hintze), Krasniqi, Blom - Stehr (79. Fisse), Harte, Hoppe, Lutterbeck (56. Pelle) - Mirsberger

SCP: Kipp - Härle (20. Jaeschke), Worch, Höwing, Schürbrock (56. Dohe) - Greiff, Moß, Walkenhorst, Wiethölter - Sackarndt, Fleige (82. Reuther)

Tore: 0:1 Sackarndt (39.), 0:2 Fleige (63.)

In Bälde sehen Sie ein komplettes Video über das Pokalendspiel zwischen Preußen Lengerich und Cheruskia Laggenbeck. Bis dahin gibt es zunächst ein kurzes Interview mit dem Lengericher Kapitän Malte Moß (links) und dem Torschützen zum 1:0, Stefan Sackarndt. Zum Hintergrund: Letzterer wechselt nach der Saison zurück zu seinem Heimatverein SC Dörenthe.



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