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Krombacher-Pokal 2024/25

Jan Niestegge (l.) stellte in der Nachspielzeit auf 2:3 und ließ so kurz noch Hoffnung aufkeimen. Am Ende stehen Florian Schocke und Riesenbeck allerdings im Viertelfinale. Fotos: Lehmann

Die 'Road to Riesenbeck' ist steinig und schwer für Teuto


Von Fabian Renger

(05.09.24) Vielleicht sollte Dennis Esch das mit dem Wünschen öfter machen und Jan Wissing das mit dem Denken sein lassen. Das waren  zwei der Lehren des Pokalderbys zwischen dem SC Hörstel und Teuto Riesenbeck. Riesenbeck setzte sich erwartungsgemäß durch. War aber knapper als die meisten im Vorfeld gedacht hätten: Der Bezirksligist gewann vor rund 300 Zuschauern mit 3:2 (2:1). Das erste Pflichtspiel der beiden Teams seit 13 Jahren hatte einiges zu bieten. Gäbe es einen Award für den Titel 'Mann des Abends', dann hätte ihn wohl Paul Winnemöller abgestaubt.

Der brachte die Ecke rein, die Kevin Grewe zum 1:0 für Teuto per Kopf krönte (7.). Winnemöller brachte auch den Ball vorm 2:0 flach vorher, wieder war Grewe der Abnehmer (11.). Im zweiten Versuch erst, aber schietegal. Teutos Coach Esch kommentierte: "Das habe ich mir vor dem Spiel noch gewünscht, dass wir nach zehn Minuten 2:0 führen. Es waren dann elf, aber das war auch noch okay." Hörstels Trainer Wissing wäre hingegen wohl am liebsten rückwärts aus dem Stadion geflüchtet: "Da denkst du nur: Wenn die das weiter so dominant spielen, geht das hier völlig in die Hose..."

Muthulingam trifft natürlich gegen die Ex-Kollegen

Riesenbeck hatte viel den Ball, was natürlich klar war. Hörstel war viel mit verteidigen beschäftigt, was irgendwie auch klar war. "Man hat gemerkt, dass es kein normales Spiel für beide Mannschaften ist und dass sowas ganz schnell eine Eigendynamik annehmen kann", meinte Esch. "Hörstel hat gezeigt, dass sie mit einem guten Plan spielen. Sie haben immer wieder schnell die Tiefe gesucht, um ihre schnellen Spieler einzusetzen."

Ganz berauscht war Wissing allerdings nicht. "Die erste Halbzeit geht klar an Teuto", sprach er von Lehrgeld, das gerade seine jüngeren Kicker bezahlt hätten. Dennoch blieb Hörstel in der Partie. Weil es bei Riesenbeck an der Durchschlagskraft und am letzten Punch haperte. Und weil  Fabian Muthulingam seinen alten Kollegen kurz vor der Pause das 1:2 einschenkte (39.). Nach einem guten Angriff über die linke Schiene legte Philipp Schoo quer. So ein Ergebnis willst du als Underdog in der Pause natürlich haben. Wie war das nochmal mit dem 'in die Hose gehen'...?

Teuto trifft viele falsche Entscheidungen

In der zweiten Halbzeit kamen die Riesenbecker etwas ab vom rechten Weg. Hörstel wehrte sich nach allen Regeln der Kunst. "Das Spielfeld wurde für uns immer größer, das kam uns entgegen", umschrieb es Wissing. Teuto wiederum "glänzte" weiterhin mit vielen falschen Entscheidungen im Offensivspiel. "Wir haben oft die schwierigere Wahl getroffen statt den einfachen Ball zu spielen", so Esch. Irgendwann klappte es dann doch. Winnemöller, wer auch sonst, servierte per Freistoß für Robin Stallmeier - 1:3 (82.). Das musste es doch jetzt sein. Oder?

Naja. Neee. Der SCH ging all-in, Teuto hatte viele Räume und verpasste die vierte Hütte. Niklas Plake, Patrick Heeke und Stallmeier vergaben. Die Nachspielzeit brach an. Wissing beorderte seinen Riesen Jan Niestegge in den Sturm. Der Klassiker, aber ein erfolgreicher: In der Nachspielzeit verkürzte er nach einem tpyischen  Brechstangen-Ball zum 2:3 (90+3.). Beinahe wäre Niestegge zum absoluten Helden geworden. Kurz vorm Abpfiff schoss er beim Versuch eines Querpasses einen Riesenbecker ab. In der Mitte wäre Niklas Grotke einschussbereit gewesen. Fürs Protokoll: Schiri Felix Hennig zeigte Hörstels Philipp Schoo noch die Gelb-Rote für wiederholtes Meckern (90+6.).

Ein Pokalspiel, wie man sich es wünscht

"Es war ein Pokalspiel, so wie man es als Zuschauer haben möchte. Jeder sagt jetzt, wir haben uns gut verkauft, aber dafür kannst du dir auch nichts kaufen...", resümierte Wissing. Dann sagen wir das halt nicht. Ech war das 'Wie' nachher übrigens peng: "Das war sicherlich nicht unser bestes Spiel, aber am Ende des Tages sind wir weiter - alles andere ist egal." Und die 'Road to Riesenbeck' findet eine Fortsetzung. Das Pokalfinale steigt schließlich im Riesenbecker Vogelsang.

SC Hörstel - Teuto Riesenbeck 2:3 (1:2)
0:1 Grewe (7.), 0:2 Grewe (11.)
1:2 Muthulingam (39.), 1:3 Stallmeier (82.)
2:3 Niestegge (90+3.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Hörstels Philipp Schoo (wdh. Meckern/90+.6.)

Robin Stallmeier (l.) machte Riesenbecks 3:1 klar.


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