Spielerpass
Arminias Allzweckwaffe
Von Fabian Renger
(24.02.21) "Nico kann eigentlich alles - wenn er will." Na, das ist doch mal eine Aussage, der wir dringend nachgehen müssen. Sebastian Schomaker, Coach von Arminia Ibbenbürens Reserve, sagt das über seinen Kicker Nico Kreyenkötter. Egal, ob im Sturm, als Offensiver Mittelfeldspieler oder als Sechser: Dem Angesprochenen ist es tatsächlich relativ schnuppe, wo er aufläuft. "Hauptsache, ich stehe in der ersten Elf", sagt er. "Eigentlich spiele ich immer da, wo ich gebraucht werde." 1,94 Meter ist er groß, laut seinem fussball.de-Profil hat er allerdings keinen starken Fuß. Also zwei schwache? "Ne", sagt Kreyenkötter. "Das ist ein bisschen mit Humor zu nehmen." Er zählt als beidfüßig.
Das spricht schonmal für ihn. In Schierloh spielt der 23-Jährige seit seinem ersten Grundschuljahr. Als Minikicker war er noch für die ISV zugange, dann kam er in die Schule und hatte ein Problem: Seine Klassenkameraden trugen allen das grün-weiße Jersey. Also wechselte auch Kreyenkötter ortsintern. In Schomakers Bande ist er mittlerweile so etwas die Allzweckwaffe.
Dass es in diesem Spieljahr für das Schlusslicht noch keinen einzigen Zähler gegeben hat? Vor allem, glaubt Kreyenkötter, sei das an einem gewissen Erfahrungsmangel festzumachen. Einerseits, was das Alter angeht. Andererseits kann ja nicht oft genug dran erinnern: Vor zwei Jahren kickte Arminia II noch als Arminia III in der C-Liga, marschierte dort ohne Punktverlust durch.
"Wir wollen es besser machen"
Auch in der B-Liga fluppte es ja vergangenes Jahr hervorragend. Der Verein belohnte die Truppe für ihren Erfolg, sie durfte sich als Zwote im Kreis-Oberhaus ausprobieren. "Da sagen wir auch nicht: Wir wollen nicht aufsteigen", erinnert sich Kreyenkötter. Wahrhafte Sportsmänner. "Wir haben uns gesagt: Klar nehmen wir gerne die Erfahrungen mit und gucken, was kommt." Neben dem Punkt mit der Erfahrung schlug das Pendel in den Begegnungen oft einfach in die aus Arminen-Sicht falsche Richtung aus. Stichwort Spielglück. Manchmal, so wie beim legendären 4:6 gegen den SC Halen (Arminia führte lange 4:2), war es auch kaum zu erklären. Fakt ist für Kreyenkötter: "Wir hätten alle wieder Bock, loszulegen - wir wollen es einfach besser machen."
Wann es wieder so weit ist, bleibt abzuwarten. Das nagt auch an ihm. "Ich kann mich gar nicht dran erinnern, wann ich die Jungs zum letzten Mal gesehen habe", berichtet er ."Das Beisammensein fehlt, das tut weh." Einzig in der Tippspiel-WhatsApp-Gruppe des Teams geht noch ein bisschen was. Der aktuell beste Tipper: Co-Trainer Mario Hahn. Er selbst, gesteht Kreyenkötter, sei eher irgendwo weiter unten zu finden. Naja, gibt Schlimmeres. Falls es zum Kuriosum kommt, die Saison abgebrochen wird und sich Arminia II ohne Zähler den Klassenerhalt sichern sollte, dann ist für unseren Gesprächspartner klar: " Wenn's nicht anders geht, greifen wir nächstes Jahr halt nochmal von vorne an. Wir wissen, was wir anders machen können."
Spielerpass von Nico Kreyenkötter
Name: Nico Kreyenkötter
Geboren am: 5.3.1997
Spitzname: -
Verein: Arminia Ibbenbüren
Beruf: Elektriker
Frühere Vereine: Arminia Ibbenbüren, ISV (nur in den Minikicker)
Höchste Spielklasse: Kreisliga A
Mein größter Erfolg: Der Aufstieg in die A-Liga
Meine Position: Sturm, Sechser, Zehner
Lieblingsverein: FC Schalke 04
Lieblingsspieler/in: Christian Ronaldo
Lieblingsessen: Spaghetti Bolognese
Mein erster Stadionbesuch: Public Viewing vom DFB-Pokalfinale 2011 auf Schalke
Ich würde gerne einmal abgrätschen: Sven Tebbe - Warum? - Weil er sich beim 4-gegen-2 immer tunneln lässt...
Ich würde gerne eine Nacht durchmachen mit: Dennis Reinelt
Das kann ich noch besser als Fußball: Darts
Damit vertreibe ich mir im Moment die Zeit: Arbeit, Playstation spielen
Das sagt Trainer Sebastian Schomaker über ihn: Wenn Nico einen sehr guten Tag hat, kann er ein Spiel entscheiden. Er ist ein top Typ, hat sich super in die Mannschaft integriert und ist einer unserer Führungsspieler.