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Spielerpass

Alles begann auf der Laggenbecker Kirmes...


von Fabian Renger

(26.01.21) "Ausgebildet wurde Spieler X bei den Vereinen Y und Z." Dieses übliche Geschreibsel können wir uns an dieser Stelle geflissentlich sonst wohin schieben. Denn bei Thomas Steingröver war alles anders. Die Fußballerlaufbahn des Abwehrmannes von Cheruskia Laggenbeck II begann auf einem gänzlich anderen Weg. Es war ein Kirmesmontag in Laggenbeck. Und es war schon etwas später, als es zu einer folgenschweren Begegnung für Steingröver kam...

"Da bin ich vom Trainer der damaligen Vierten angesprochen worden. Er fragte mich, ob ich nicht morgen zum Testspiel gegen Schale 2 mitkommen möchte", erinnert sich der 33-Jährige. Er kam mit. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Als Junior hatte der zweifache Familienvater mal jeweils in der C- und D-Jugend kurzzeitig gespielt, in der A-Jugend lief er genau in einem Match auf - bei dem er sich prompt das Handgelenk brach. Nichts war's mit einer großen fußballerischen Ausbildung. Geschadet hat's Steingröver aber definitiv nicht. Seit diesem ominösen Kirmes-Engagement ist er bis heute dabei geblieben. Allerdings nur noch bis zum kommenden Sommer. Die aktuelle Saison ist seine letzte.

Laufbahnende im Sommer

"Es reicht für mich", sagt der Innenverteidiger. "Es wird doch mal Zeit, die Sonntage mit der Familie zu verbringen. Ich habe lang genug gespielt und will den jüngeren Kollegen nicht den Kaderplatz wegnehmen." Freilich: Wenn es die Zeit zulässt, wird er auch mal beim Training vorbeischauen. Falls die Not in der Reserve irgendwann besonders groß sein sollte, dürfe ihn Coach Marc Wichmann gerne anfunken. Dann würde sich Steingröver auch mal auf die Bank setzen.

In Laggenbeck kennt er sich aus. Sehr gut sogar. Er hat immer nur bei der Cheruskia gespielt, abgesehen von einem Kurzzeit-Engagement unter Carsten Frieling und Sebastian Frömberg beim SV Dickenberg. Das war in der Saison 2017/18. In Laggenbeck gab's zu der Zeit etwas Knartsch hinter den Kulissen, Steingröver ging unter die Häuslebauer und machte eh gerade eine Pause. Da ging er dann mal guten Gewissens seiner Cheruskia fremd. Hat sich für Dickenberg als Win-Win-Situation entpuppt. In der vorherigen Saison scheiterte der SVD noch in der Aufstiegsrelegation, in der Steingröver-Spielzeit wurde Dickenberg Dritter. Der Defensiv-Akteur verabschiedete sich wieder in Richtung Laggenbeck - und zack: Der SVD stieg prompt auf. "Da haben sie wohl genug von mir gelernt",erklärt Steingröver lachend.

Mit Rahe in der Ersten abgewechselt

Abgesehen von einem Kreuzbandriss kam er eigentlich verletzungsfrei über die Jahre. Größtenteils kickte er in der Laggenbecker Zwoten. Manchmal allerdings auch in der Ersten. Kurioserweise wechselweise mit dem heutigen Co-Trainer der Zwoten Fabian Rahe. "Wir haben uns quasi immer abgewechselt: Wenn er keine Lust mehr auf die Erste hatte, habe ich da gespielt, und wenn ich keine Lust mehr auf die Erste, hat er Erste gespielt", berichtet Steingröver. Noch so eine ulkige Geschichte. Aber das soll jetzt reichen. Der Laggenbecker bezeichnet es als Wahnsinn, dass wir ihn für den Spielerpass ausgewählt haben. "Es gibt doch genug andere Koryphäen..." Naja, aber die wenigsten von ihnen haben so viel zu erzählen...

Spielerpass von Thomas Steingröver

Name: Thomas Steingröver

Geboren am: 10.8.1987

Spitzname: Steini

Verein: Cheruskia Laggenbeck

Beruf: Disponent

Frühere Vereine: Cheruskia Laggenbeck, SV Dickenberg

Höchste Spielklasse: Kreisliga A

Mein größter Erfolg: Der coronabedingte Aufstieg in die Kreisliga A

Meine Position: Innenverteidiger

Lieblingsverein: Einmal Bayern München, aufgrund der örtlichen Nähe sonst noch der VfL Osnabrück

Lieblingsspieler/in: Was im Moment Robert Lewandowski macht, ist natürlich Weltklasse. Aber ich bin da eher bei älteren Spielern wie Bastian Schweinsteiger oder Stefan Effenberg. Aber einen speziellen Lieblingsspieler, von dem ich den ganzen Schrank voll mit Trikots habe? Eher nicht.

Lieblingsessen: Da wäre ich fast schon bei der Stadionwurst. Durchgebraten im Brötchen mit Senf dabei. Zu einer Bratwurst würde ich fast nie 'Nein' sagen.

Mein erster Stadionbesuch: VfL Osnabrück gegen Preußen Münster vor einigen Jahren

Ich würde gerne einmal abgrätschen: Im Laufe der Jahre hat sich mein Spielstil ein bisschen geändert - vom Abgrätschen zu faireren Lösungen. Früher habe ich mich noch über jede Grätsche gefreut. Mit wem ich gerne mal wieder auf dem Platz stehen würde, wäre Matthias Löbke. Mit ihm habe ich früher länger zusammengespielt und er ist ein guter Freund von mir. Ihn würde ich gerne mal abgrätschen - auch wenn ich das doppelt und dreifach zurückbekommen würde.

Ich würde gerne eine Nacht durchmachen mit: Ich glaub, ich würde keine Nacht mehr durchmachen wollen. (lacht) Aber sonst würde ich es gerne mal mit der Mannschaft machen, um den Aufstieg nochmal vernünftig feiern und wo man ohne Rücksicht auf Verluste die Mannschaftskasse leer machen kann.

Das kann ich noch besser als Fußball: Das müssen andere für mich beantworten...Trainer Marc Wichmann sagt lachend: Trecker fahren

Damit vertreibe ich mir im Moment die Zeit: Arbeit, Familie, regelmäßiges Joggen

Das sagt Trainer Marc Wichmann über ihn: Auf und neben dem Platz hat er immer Verantwortung übernommen, war auch mal Käpt'n in der Zweiten und in den letzten Jahren Getränkewart. Wenn's was zutun gibt, ist er der letzte, der 'Nein' sagt. Solche Spieler hat man gerne in der Mannschaft. Als Spieler ist er super zuverlässig, da weiß man, was man für eine Leistung bekommt.



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