Bezirksliga 12
"Biene" bleibt, Meyer kommt, "Finch" vermittelt
Von Christian Lehmann
(18.01.17) Christian Bienemann hat sich Zeit gelassen mit der Entscheidung, ob er nach der Verpflichtung seines Nachfolgers Ivo Kolobaric für den Trainerposten zumindest als Sportlicher Leiter bei Emsdetten 05 weitermacht. Die Antwort hat er nun gefunden. Ja! Bienemann bleibt und steigt mit vollem Elan in die Kaderplanung ein. Seinen ersten dicken Fisch hat er bereits an Land gezogen.
Bis zuletzt stand auch ein Wechsel Bienemanns zu einem höherklassigen Verein zur Disposition, die Offerte hat er jedoch nun abgelehnt und sich den Nullfünfern verschrieben. "Ich habe das Gefühl gehabt, dass der Weg hier noch nicht zu Ende ist. Wir wollen den Verein nachhaltig in eine gute Position bringen und möglichst viele Eigengewächse in die erste Mannschaft bringen", erklärt "Biene", der auch als Jugendkoordinator weitermacht.
Lotte war kein Thema
Im Kreis Tecklenburg haben sich Christian Bienemanns Vater Klaus und Nullfünfs derzeitiger Co-Trainer Bodo Gadomski einem außergewöhnlichen Projekt im Jugendbereich verschrieben. Da lag die Vermutung nicht fern, dass auch Bienemann Junior, in welcher Funktion auch immer, in Lotte auf dem Zettel gestanden haben könnte. Der verneint jedoch: "Ich war mit Lotte nicht in Gesprächen. Ich bin aber froh, dass sie mit Bodo Gadomski den absolut besten Mann in der Region verpflichtet haben. Es gibt keinen zweiten, der über ein derart fundiertes Fachwissen verfügt wie Bodo." Bienemann erklärt, er sei "froh, dass die beiden Strategen da hinten über'm Berg" ihrer Tätigkeit nachgehen und ihm bei seinen sportlichen Zielen nicht in die Quere kommen.
Die Jugend soll auch in Emsdetten in Zukunft an erster Stelle stehen. "Wir haben exzellente Bedingungen und müssen diesen Weg konsequent gehen", fordert Bienemann. Oberste Priorität habe der Klassenerhalt der U19 in der Bezirksliga. Auch ist den Verantwortlichen klar, dass A-Jugendcoach Carlos Andrade, der derzeit seine A-Lizenz macht, in Zukunft gefragt sein wird. Man möchte den Ex-Coach des SC Preußen Borghorst und des 1. FC Nordwalde gerne halten. "Die Disziplin in der A-Jugend ist hoch. Das sehen wir sehr, sehr gerne."
Witthake lotst Mitbewohner zu Nullfünf
Der eingeschlagene Weg, vermehrt mit jungen Talenten zu arbeiten, schließt externe Neuverpflichtungen nicht aus. Die erste für die kommende Spielzeit ist bereits in trockenen Tüchern. Jannis Meyer (24) findet vom Oberligisten FC Eintracht Rheine den Weg an den Wasserturm. Der 1,93 Meter lange Innenverteidiger stammt aus Hopsten und zählte im Team von Trainer Uwe Laurenz viele Jahre zu den Stammkräften. In der laufenden Spielzeit wurden seine Einsatzzeiten jedoch geringer. "Er möchte unbedingt spielen. Für uns ist das natürlich eine super Sache. Über die Qualitäten, die er hat, brauchen wir nicht sprechen", so Bienemann. Zu den Vorzügen Meyers zählen sicherlich seine Übersicht, sein Zweikampfverhalten und vor allem seine Kopfballstärke. Die könnte er in den Vorstellungen Bienemanns zur Not auch mal als Stürmer einbringen. "Ich kann mir vorstellen, dass wir ihn auch mal zum Peter Crouch umfunktionieren", sagt dieser. Zugearbeitet hat Bienemann bei dieser Verpflichtung Freddy Witthake. Der Nullfünf-Spieler, den sie dort alle "Finch" nennen, ist Meyers Mitbewohner und machte ihm den Wechsel schmackhaft.
Darüber hinaus liegen bereits einige Zusagen aus dem eigenen Kader vor. Der Abgang von Malte Kohl zu Westfalia Kinderhaus steht bereits fest. "Ich bin guter Dinge, dass wir unsere Leistungsträger und Talente halten können", bekräftigt Bienemann.