Wüllen liefert, Weitz ist bedient
Von Christian Lehmann
(09.05.22) Eigentlich haben die Jungs des VfL Ramsdorf ihrem Coach Marco Weitz in den vergangenen Monaten nur höchst selten einen Grund geliefert, aus sie sauer zu sein. Nach der 1:4 (1:3)-Pleite des Tabellensechsten bei Kellerkind TuS Wüllen war das jedoch der Fall. Der Trainer will unbedingt verhindern, dass sich bei seiner Elf das klassische "Geht-doch-eh-um-nix-mehr"-Gefühl einschleicht.
"Das war enttäuschend und ärgert mich wahnsinnig. Ich habe immer gesagt, ich will das Maximum rausholen. Es war von Minute eins bis 90 keine gute Leistung von uns. Es sind Dinge passiert, die zu Gegentreffern führen, die muss ich als Seniorentrainer eigentlich nicht mehr erklären. Wir hauen uns drei Dinger selbst rein, da war eine gewisse Arroganz zu sehen. Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht in Rage rede..."
Schon nach zwei Minuten vertändelte Lukas Osterkamp den Ball im Aufbau und ermöglichte den Gästen einen Freistoß aus dem Halbfeld, bei dem Timon Vierhaus am langen Pfosten einlief und das 1:0 für die Wüllener besorgte. Wenig später spielte Tim Bartholme einen viel zu scharfen Rückpass, den sein Schnapper Daniel Storks nicht unter Kontrolle bekam - Eigentor, 0:2 (9.)! Zwar verkürzte Niklas Kormann mit einem Aufsetzer auf der Diszanz auf 2:1 - Marvin Teichmann hatte geflankt, Koray Arslan den Ball abgelegt (18.). Doch auch das änderte nichts am fahrigen Spiel der Gäste, die nach einem dummen Foulspiel an Chrissi Behrendt durch eben jenen das nächste Gegentor kassierten (3:1/22.). Behrendt sorgte in der Nachspielzeit schließlich auch das entscheidende 4:1 (90.+1).
"Wir hätten in der zweiten Halbzeit ganz sicher zwei, drei Tore schießen können - das wäre aber absolut nicht verdient gewesen. Da fehlte mir der letzte Wille. Die Jungs müssen jetzt eine Reaktion zeigen", forderte Weitz. Wüllens Coach Maik Hollweg zeigte sich nach dem Spiel bei den Kollegen der Münsterland Zeitung zufrieden mit dem Kick seiner Elf. "Das war die richtige Reaktion nach dem 0:4 in Coesfeld. Wir waren von der Nummer eins bis zur 17 alle heiß."
TuS Wüllen - VfL Ramsdorf 4:1 (3:1)
1:0 Vierhaus (2.), 2:0 Bartholme (9./ET),
2:1 Kormann (18.), 3:1 Behrendt (22.),
4:1 Behrendt (90.+1)
