Heek mehrt die Ramsdorfer Sorgen
Von Christian Lehmann
(19.09.22) In der vergangenen Saison war der VfL Ramsdorf das Überraschungsteam der Bezirksliga-Staffel 12, bisher läuft es jedoch noch gar nicht für das Team von Trainer Marco Weitz. Nach vier Remis zum Start folgte mit der 0:4 (0:1)-Pleite beim SV Heek die zweite Niederlage in Serie. Während der Ton beim Tabellen-15. etwas rauer wird, knöpft der Vorjahresvierte aus Heek genau dort an, wo er in der vergangenen Spielzeit aufgehört hat.
"Das Engagement stimmte bei den Jungs. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, da hat vieles gepasst. Wir haben den Gegner allerdings auch etwas stärker erwartet", räumte HSV-Spielertrainer Rainer Hackenfort, der diesmal gelb-rotgesperrt die Perspektive gewechselt und vom Rand aus zugesehen hatte. Er sah eine furiose Anfangsphase seiner Mannschaft, in der Thorben Hoffmann und Luca Kösters die ersten beiden Großchancen liegen ließen. Auch in der 7. Minute scheiterte Hoffmann an VfL-Keeper David Storks, doch der Ball fiel Phil Sundermann vor die Füße, der ihn aus zehn Metern unter die Latte dübelte (1:0/7.).
"Danach hat sich eine schnelle Zufriedenheit eingespielt, wir waren etwas raus", beschrieb Hackenfort die schwächste Phase seines Teams in diesem Spiel. Die Ramsdorfer durften sich etwas mehr austoben, wurden aber offensiv nur selten gefährlich. Kurz vor der Pause verpasste Kösters dann nach Zuspiel von Mika Bömer die Vorentscheidung (38.).
Ramsdorf kam mit dem Mute der Verzweiflung aus der Kabine, hatte durch Thanusan Ranjan, dessen Torschuss zur Ecke abgelenkt wurde, die beste Torchance (47.). Mit dem 2:0 durch ein Kopfballtor von Luka Kösters war der Widerstand der Gäste aber gebrochen. Hackenfort staunte über das seltene Kunststück seines Toptorjägers, der nach einem gewonnenen Kopfballduell von Christian Theuring aus kurzer Distanz einnickte. "Ich glaube, das habe ich nie von ihm gesehen..." (68.). Matteo Schultewolter stellte nach einem Abpraller aus kurzer Distanz auf 3:0 (72.), ehe Theuring nach einem Doppelpass mit Kösters den Endstand herstellte (4:0/75.).
"Ich hatte nach unserer starken Vorsaison befürchtet, dass so etwas eintreten kann", kommentierte Ramsdorfs Trainer Marco Weitz den Fehlstart. "Im talentfreien Bereich waren wir im letzten Jahr überragend. Inzwischen gehen viele drei, vier Schritte weniger als nötig. Wenn der Kampf und der Wille, der uns in der vergangenen Saison ausgezeichnet hat, nicht da ist, reicht es trotz aller Qualität nicht. Dass uns mit Daniel Ebbing und Koray Arslan wichtige Spieler fehlen, darf keine Ausrede sein. So muss man sich nicht verkaufen. Wir können uns bei unserem Torwart bedanken, der einen überragenden Tag hatte und Schlimmeres verhindert hat."
SV Heek - VfL Ramsdorf 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Sundermann (7.), 2:0 Kösters (68.),
3:0 Schultewolter (75.), 4:0 Theuring (86.)
