Wolters' verrückte Woche 

Von Christian Lehmann

(23.04.17) Dustin Wolters hat binnen drei Tagen die volle Bandbreite eines Stürmerdaseins durchlebt. Noch am Donnerstag war Altenrheines Offensivmann der gefeierte Held beim 1:0-Pokalcoup gegen den Oberligisten SuS Neuenkirchen. Am Sonntag hatte er beim 1:1 (1:1)-Remis seines Teams dann wohl die falschen Treter in die Tasche gepackt und Dinger versiebt, die er sonst in der Regel im Schlaf macht. 

"Der hätte wohl noch bis nächste Woche spielen können, ohne zu treffen", sagte selbst Hauenhorsts Trainer Markus Heckmann. Er fand, dass das Ergebnis insgesamt in Ordnung ging, wusste aber auch, dass seine Mannschaft zu Beginn beider Halbzeiten extrem unter Druck geraten war.

"Das haben wir gebraucht"

Schon nach zwölf Minuten hatte Wolters das erste Ding auf dem Schlappen. In der ersten Hälfte des ersten Durchgangs spielten die Gäste - beseelt vom grandiosen Pokalerlebnis unter der Woche - die Hauenhorster an die Wand. Es fehlte einzig der Ertrag. Bis zur 37. Minute, in der Yannick Langner den Ball nach einem Freistoß zur hochverdienten - nein, überfälligen - Gasteführung ins Tor verlängerte.

"Es war eine Frage der Zeit, bis das Tor fällt", meinte Heckmann. "Das haben wir gebraucht." Nach dem Gegentor drehten die Germanen dann nämlich plötzlich auf und kamen noch vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich. Marius Reckels leitete den Angriff nach einem Abspielfehler von Chris Naberbäumer ein, Christian Ebbeler fand in der Mitte Yannick Beermann, und der nagelte den Ball trocken oben rechts ins Tor (1:1/45.).

Ganz nah dran am 1:2

Doch auch im zweiten Spielabschnitt erwischten die Kanalkicker den besseren Start. Kevin Vollrath spielte die Murmel präzise in die Mitte, wo Wolters dem Spielgerät nur noch einen Stups hätte geben müssen. Doch er beförderte es über das Tor (51.). "Da hatten wir den Papst in der Tasche", fand Heckmann. "Den muss Dustin machen", wusste auch SCA-Trainer Daniel Apke.

Je länger die Partie dauerte, desto besser kamem die Gastgeber zurecht, auch, weil die Gäste so langsam an ihren schweren, weil am Donnerstag so arg beanspruchten Beinen zu knabbern hatten. Nach einer Flanke von Jan-Niklas Krause fischte Alex Noack einen Kopfball von Karsten Wessel glänzend, Christian Heuvers schnappte sich den Abpraller, leitete weiter zu Sven Mersch, der allerdings in exzellenter Position ins Straucheln kam (75.). In der letzten Minute der regulären Spielzeit kam dann nochmal der aufgerückte Verteidiger Martin Heckmann zum Abschluss (90.). Doch auch er verfehlte sein Ziel. "Wir müssen das Spiel gewinnen, weil wir qualitativ stärker sind als Hauenhorst. Wir müssen den Sack in der ersten Halbzeit zu machen. Am Ende müssen wir froh sein, dass wir nicht noch verlieren", bilanzierte Apke.

Germania Hauenhorst - SC Altenrheine     1:1 (1:1)
0:1 Langner (37.), 1:1 Beermann (45.)