Kein kompletter Blindflug

Von Christian Lehmann

(13.07.17) Das ist ein echter Kracher! Kevin Schöneberg (31), einstiger Junioren-Nationalspieler und Profi in der 2. und 3. Liga, hält in der kommenden Spielzeit die Defensive des SC Westfalia Kinderhaus zusammen. Er kommt vom BSV Rehden aus der 4. Liga zum Bezirksligisten. Über seine Pläne an der Großen Wiese, den Kontakt zur Preußen-Connection und seine Vorkenntnisse über die Liga haben wir mit ihm gesprochen.

Kevin, Sie wechseln zum SC Westfalia Kinderhaus. Wie kam es dazu? Und wieso gerade Kinderhaus?

Schöneberg: Ich hatte keine Lust mehr auf den weiten Weg nach Rehden. Da ich in nun Münster eine Umschulung zum Finanz- und Vermögensberater mache, passt es mir ganz gut, nicht immer jedes Training mitmachen zu müssen. Zu Westfalia bestand bereits über Walter Budde loser Kontakt. Ich habe mich dann mit Dieter Hanebuth und Alfred Fislage getroffen. Da hatten wir von Anfang an eine gute Basis. Auch mit dem Trainer war alles top. Schon zu meiner Preußen-Zeit habe ich ja die Kinderhauser Fußballcamps mitbetreut. Außerdem ist die Anlage für Bezirksliga- und Münsteraner Verhältnisse schon ganz ordentlich.

In den vergangenen Jahren stand die Mannschaft stets an der Schwelle zur Landesliga. Wollen Sie mit der Westfalia aufsteigen?

Schöneberg: Ich spiele Fußball, um zu gewinnen. Wenn der Verein es möglich macht, mich zu holen, dann hat er das Ziel, oben mit zuspielen. Ich will um den Aufstieg spielen, das ist kein Geheimnis.

Wen kennen Sie bei Westfalia bereits?

Schöneberg: Daniel Masuch, einen meiner besten Freunde. Wir haben nicht nur über den Fußball, sondern auch privat Kontakt. Er kannte die ganze Truppe, dahabe ich den einen oder anderen gesehen, wenn wir mal essen waren. Fremd sind mir die Jungs also nicht.

Kennen Sie die anderen Vereine in der Liga?

Schöneberg: Ich würde lügen, wenn ich sage, ich kenne alle. Ich weiß, dass Emsdetten 05 abgestiegen ist, kenne Christian Bienemann. Wolbeck ist ja gerade aufgestiegen, die haben mit Lois Fetsch einen ganz ordentlichen Trainer, mit ihm bin ich auch privat befreundet. Ich mache also keinen kompletten Blindflug. Ich lebe ja auch schon seit sechs Jahren in Münster.

Auch Jens Truckenbrod, Pascal Koopmann, Julian Loose und Benni Siegert hat es in die Amateurfußball-Szene verschlagen. Haben Sie sich ausgetauscht?

Schöneberg: Mit Pascal Koopmann nicht, aber mit der Ü30-Fraktion habe ich privat viel zu tun. Ich weiß, dass es auch für Trucki eine große Umstellung war. Aber ich glaube, wir wissen, worauf wir uns da einlassen.

Sie sind mit 31 Jahren im besten Fußballer-Alter. Beenden Sie ihre Karriere in Kinderhaus?

Schöneberg: Wenn man sich zu so einem Schritt entscheidet, ist es eher unwahrscheinlich, dass man noch mal höher spielt. Es ist mein Ziel, solange zu spielen wie möglich. Ich habe nichts dagegen, mit den Jungs aus Kinderhaus den einen oder anderen Aufstieg mitzunehmen und dann die Karriere zu beenden. Im Fußball ist es aber schwer zu planen.