Keinen Bock auf Kirmes-Häme

Von Christian Lehmann

(12.10.17) Der 2:0-Auswärtssieg beim TuS Recke war wichtig für das leicht angeknackste Selbstvertrauen von Germania Hauenhorsts Kickern. Vor dem Derby gegen den SC Altenrheine am Kirmes-Samstag ist somit ein wenig Druck vom Kessel. Wobei, Moment: Wer hat schon Bock, abends am Bierstand blöde Sprüche zu kassieren? Christian Ebbeler (26) jedenfalls nicht.

Der rechte Flügelspieler der Germania hat bereits eine lebhafte Fußballer-Vita hinter sich. Ausgebildet bei Arminia Ibbenbüren, wechselte er als B-Jugendlicher zum Stadtrivalen ISV, spielte in der U19 gemeinsam mit Granaten wie Philipp Grewe, Omar Guetat, Julian Knocke oder Fabio da Costa Pereira für die A-Jugend des FCE. Als Senior stieg er mit der Reserve der Sportfreunde Lotte in die Landesliga auf und kickte bei der ISV in der Kreisliga A. Vor zweieinhalb Jahren lotste ihn sein Arbeitskollege Christoph Klein-Reesink nach Hauenhorst. Hier hat er sich als Leistungsträger etabliert, die Knieprobleme, die ihn einst plagten, sind weg. "Ich fühle mich in Hauenhorst pudelwohl", sagt der Offensivspieler, der parallel zum Job eine Ausbildung zum Betriebswirt macht. Der Zug in den richtig ambitionierten Amateurfußball "ist abgefahren", sagt er. "Mir ist es wichtig, mit Spaß und Freude zum Training zu gehen". Das ist bei der Germania der Fall. 

Der Dreier in Recke hat, so glaubt Ebbeler, "das Selbstvertrauen zurück gebracht". Jetzt gilt es, dranzubleiben. Dabei helfen kann Sturm-Neuzugang Kemel Koussaybani. "Einer wie er hat uns gefehlt. Einer, der im Zentrum anspielbar ist und die Dinger weg machen kann", sagt Ebbeler. Aufgrund seiner Statur, seinem Tempo und seiner Abschlussstärke wäre eigentlich auch der Schlacks einer, der ganz vorne drin wühlen könnte. Als Jugendspieler hat er diese Position bereits ausgefüllt. "Ich fühle mich wohler, wenn ich das Spiel vor mir habe", sagt "Ebbi". Von seinen Flügelläufen wird Koussaybani vermutlich in Zukunft noch profitieren...

Vielleicht ja schon am Samstag, wenn die Germania den SC Altenrheine zum Derby erwartet. Wahl-Rheinenser Ebbeler hat im Vorjahr auf dem Platz keine übermäßige Rivalität auf dem Platz wahrgenommen, von den Duellen zwischen Arminia und ISV ist er anderes gewohnt. Von den Rängen hatte es am Kanal allerdings schon Saures gegeben, das wird im Waldpark nicht anders sein. Vor allem Betreuer Michael Vossel ist heiß wie Frittenfett. Bei ihm werden Spieler und Trainerstab auch nach dem Spiel einkehren und einen heben, ehe es auf die Kirmes geht. Und dort wollen natürlich die Germanen diejenigen sein, die kesse Sprüche reißen und schmutzige Lieder über den Gegner anstimmen...

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