Germanias goldener Oktober

(29.10.17) Die Breite der Brust, mit der Germania Hauenhorst am kommenden Sonntag bei Spitzenreiter Westfalia Kinderhaus aufschlagen wird, dürfte beim unglaublichen Hulk Minderwertigkeitskomplexe auslösen. Mit dem 3:1 (3:1)-Erfolg gegen Amisia Rheine hat die Mannschaft von Thomas Höing und Markus Heckmann den goldenen Oktober mit zehn Punkten aus vier Spielen abgeschlossen. Stark!

Schon in der Anfangsphase war zu spüren, dass die Gastgeber derzeit einfach im Flow sind. Yannick Willers, Christian Ebbeler und Kemel Koussaybani machten extrem viel Dampf und spielten ihr Geschwindigkeitsplus immer wieder aus. So hatte nach Koussaybani-Hereingabe Michael Heckmann die erste Großchance auf dem Fuß, er rauschte jedoch am Ball vorbei (4.). In der Folge verhinderte Jan Westhoff mit einer klasse Parade gegen Amisias Fabio da Costa Pereira einen möglichen Rückstand seines Teams (10.). Ansonsten hatten die Gäste außer einem sehr agilen Niko Winter nicht viel zu bieten. Es war fast logisch, dass Winter nach Steckpass von Stefan Gradert der Treffer zur Gästeführung gelang (0:1/22.).

Drei Tore in 15 Minuten

Den "Schönheitsfehler" reparierten die Hausherren jedoch umgehend: Yannick Beermann traf nach einer Ecke von Jan-Niklas Krause per Kopf (1:1/30.), ehe Kemel Koussaybani nach einer Kombination über die rechte Seite und Zuspiel von Ebbeler die verdiente Führung besorgte (2:1/34.). Genial war zudem für Germania, dass Jürgen Heckmann Sekunden vor der Pause zum 3:1 traf (44.). Wieder per Kopf, wieder nach Ecke. "Da haben die Amisen ganz schön gepennt", meinte Hauenhorsts Coach Markus Heckmann. Sein Gegenüber Jochen Jahnke, vor einigen Jahren noch Trainer im Waldpark, gab ihm Recht: "Ich hatte die Mannschaft im Vorfeld noch ermahnt, Standards zu vermeiden..."

Nach der Pause gingen die Amisen schon früh maximales Risiko, stellten auf Dreierkette um und zogen Innenverteidiger Manuel Leusmann vor. Das fruchtete nur bedingt. "Wir waren spielbestimmend, aber ohne gefährliche Torchancen", hielt Jahnke fest. Auf der Gegenseite bot sich hingegen massig Platz für die Germania. "Es war irgendwie ein komisches Spiel. Wahnsinn, was wir da liegen gelassen haben. Die dürfen sich nicht beschweren, wenn es 8:1 ausgeht." Koussaybani, Willers, Michael Heckmann und Lukas Boolke ließen die größten Gelegenheiten, das Ergebnis auszubauen, liegen.

So blieb es beim 3:1. "Die Hauenhorster haben es gut gemacht, waren deutlich galliger. Wir waren speziell in der ersten Halbzeit einfach zu passiv", bilanzierte Jahnke. Heckmann überschüttete sein Team nach einem "überragenden Monat" mit Lob. Mit Blick auf das Kinderhaus-Spiel sagte er: "Wir haben Mega-Selbstvertrauen. Was haben wir da zu verlieren?"

Germania Hauenhorst - Amisia Rheine     3:1 (3:1)
0:1 Winter (22.), 1:1 Beermann (30.),
2:1 Koussaybani (34.), 3:1 J. Heckmann (44.)