Katz und Maus
mit Emre
Von Christian Lehmann
(05.11.17) Eine Halbzeit lang spielten Emre Kücükosman und der SC Greven 09 Katz und Maus mit der U23 des 1. FC Gievenbeck. Kurz vor Schluss hätten die 49ers dann doch beinahe noch ausgeglichen. Maßgeblich für die 1:2 (0:1)-Niederlage seines Teams sah FCG-Trainer Stefan Bischoff dann auch an zwei aus seiner Sicht unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen.
"Wenn ich den Elfmeter sehe, sehe ich in der ersten Halbzeit die gleiche Szene. Dort pfeift er nicht. Das ist im Nachgang etwas schade, weil dort mit unterschiedlichem Maß gemessen wird", führte Bischoff an. Er bezog sich dabei auf eine Konterszene über Julius Löffler in der 25. Spielminute, bei der Gievenbecks Flügelstürmer von Nullneun-Schnapper Luca Dömer elfmeterreif gestoppt worden war. "Den kann man glaube ich geben", meinte auch Gästecoach Andreas Sommer. "Einen Kontakt hört man. Wir hätten uns nicht beschwert, wenn er ihn gegeben hätte."
Wulfert und Fechtel - ein Treffen mit Folgen
Bei der Szene, die später zur 2:0-Führung der Gäste führen sollte, hatte der insgesamt gute Referee Michael Austermann sicherlich richtig entschieden. Patrick Fechtel war von Julian Loose geschickt und von FCG-Schnapper Max Wulfert gefällt worden - Emre Kücükosman krönte mit dem anschließend verwandelten Strafstoß seine starke Leistung (65.).
Wulfert und Fechtel waren sich schon in der ersten Halbzeit mehrfach über den Weg gelaufen - stets mit schlechtem Ausgang für den Gievenbecker Keeper. Bereits in der ersten Minute ließ sich der Schlussmann zu viel Zeit bei einem langen Schlag, den Pressball hätte Fechtel beinahe zur Führung genutzt. Nachdem das Grevener "Wiesel" in der 14. Minute nach toller Vorarbeit von Kücükosman per Scherenschlag noch das Tor verfehlt hatte, stiebitzte er dem schläfrigen Wulfert wenig später erneut den Ball, Kücükosman nahm die Kirsche technisch anspruchsvoll aus der Luft und drückte sie unter die Latte (0:1/20.). "Aus diesen Situationen muss ich lernen und wissen, dass Patrick auf den ersten Metern extrem schnell ist. So haben wir uns das Ding selber reingelegt", monierte Bischoff.
Weil Wulfert anschließend in höchster Not vor Kücükosman rettete (43.) und Sven Jaspert den Ball nach einer Ecke nur an die Latte pfefferte (45.+1), lautete das Ergebnis zur Pause "nur" 0:1. Auf dem seifigen Rasen hatten die Akteure akute Standprobleme. Nachdem Patrick Fechtel eine waghalsige Pirouette gedreht hatte, fragte ein Zuschauer: "Sind wir hier beim Eiskunstlauf?"
Stegt will's wissen
Mit mehr Mut kamen die Gastgeber dann raus, vor allem die Westfalenliga-Leihgaben Jannik Balz und Arne Stegt wollten es nun wissen. Letzterer schickte sich in der 50. Minute kurzerhand selbst auf die Reise und scheiterte am starken Dömer, ehe er mit der Hacke Golparvari bediente, dessen Schuss jedoch geblockt wurde (55.). Auch nach dem 0:2 gab sich der nun Tabellen-14. nicht geschlagen, zehn Minuten vor dem Ende scheiterte Golparvari erneut (80.). Für Hoffnung sorgte Einwechselspieler Steffen Hünker, der den Ball von der Strafraumgrenze herrlich in den Winkel schlenzte - 1:2 (84.). Und es gab sie noch, die eine große Ausgleichschance: Weil sich Jaspert und Julian Höfker nach einem langen Schlag in die Box uneins waren, flutschte der Ball durch zu Golparvari, der ihn jedoch neben das Tor stocherte (90.+2). Sekunden später beendete Austermann die Partie.
"Wir haben in der ersten Halbzeit schon einige gute Szenen liegen, deshalb glaube ich schon, dass der Sieg verdient ist", meinte Sommer. "Wir haben es einfacher versucht und nicht so viel Klein-Klein gespielt. Wenn Du die Bälle so spielst wie Gievenbeck in der ersten Halbzeit, hast Du auf dem Boden Probleme." Bischoff gab ihm Recht: "Greven war in der ersten Halbzeit deutlich besser und hatte die klareren Torchancen. Die individuellen Fehler, die wir heute gemacht haben, schiebe ich nicht so sehr darauf, dass sie gut gepresst haben. Sie waren eigentlich nur gefährlich, wenn wir hinten schlecht aufgebaut haben."
1. FC Gievenbeck U23 - SC Greven 09 1:2 (0:1)
0:1 Kücükosman (20.), 0:2 Kücükosman (65.),
1:2 Hünker (84.)
