SuS reicht die Rote Laterne weiter

von Mario Lacroix

(06.04.18) Nach dem Bonuspunkt gegen Kinderhaus feierte der SuS Neuenkirchen II einen weiteren Achtungserfolg gegen einen münsterschen Bezirksliga-Konkurrenten. Mit dem 3:0 (2:0) gegen den VfL Wolbeck reicht Neuenkirchens Zweite die Rote Laterne vorerst an Arminia Ibbenbüren weiter. Wolbeck hat jetzt 'nur' noch vier Punkte mehr auf dem Konto als der Gegner vom Freitagabend und steckt aufgrund der ersten Niederlage in diesem Jahr weiterhin im quälenden Abstiegskampf.

Zur tragischen Figur im Wolbecker Dress avancierte Florian Quabeck. Der Abwehrchef verpasste mit einem Lattenkopfball das mögliche 1:1 (8.) und flog gute zehn Minuten später wegen einer Notbremse vom Platz. Diese Entscheidung von Referee Stefan Heying war durchaus strittig. Von der Oberliga-Granate unter Druck gesetzt verkeilte sich Quabeck mit Malte Nieweler im Kampf um den Ball und sah, nachdem beide zu Boden gegangen waren, die Rote Karte (17.). "Für mich unverständlich", kommentierte VfL-Trainer Lois Fetsch. "Ich konnte es nicht genau sehen, mir hat Flo direkt nach der Roten Karte gesagt, dass es ein Foul von Malte war", fügte SuS-Coach André Haarmann an. Unstrittig war, dass Quabeck der letzte Mann war. Fetsch: "Wenn er so pfeift, muss er auch Rot geben."

Nieweler wirbelt Wolbeck durch

Nieweler (Fetsch: "Ein fantastischer Fußballer") war in seinen 45 Minuten - der Wechsel zur Pause war abgesprochen - von Wolbeck nie in den Griff zu bekommen. Der Wirbelwind scheiterte per Linksschuss an der Pranke von VfL-Keeper Marc Klein (22.), um diesen nach einem zu kurzen Rückpass von Marco Bensmann hellwach zum 2:0 zu überwinden (36.). Trotzdem, so Haarmann, "war die Überzahl nicht feststellbar".

Am besten war der SuS noch, als Wolbeck zu elft agierte. Die Blitz-Führung - Oliver Janning staubte nach Pfosten-Freistoß von Nieweler zum 1:0 ab (2.) - sorgte für großes Selbstvetrauen in Neuenkirchen, wie Fetsch bestätigte: "In den ersten 15 Minuten haben sie mir sehr gut gefallen."

Wolbecker Alu-Pech

Durchaus Gefallen fand Fetsch auch an der Leistung der eigenen Mannschaft, vor allem in Durchgang zwei. Das Problem bei der engagierten Vorstellung unter Flutlicht: Das Aluminium. Nicht nur Quabeck, sondern auch Jan Schroer (30.) und Daniel Seidel (87.) trafen die Latte. Außerdem scheiterte Niklas Thewes im Eins-gegen-Eins an SuS-Schnapper Marvin Wiesmann (80.). Drei weitere Hochkaräter verballerte Wolbeck beim Stand von 0:2. Die Hausherren dagegen waren mit dem Gebälk im Bunde. Nach Vorarbeit von Mirko Janning dübelte der eingewechselte Christian Stegemann die Pille an die Unterkante der Latte. Weil sie hinter der Torlinie aufkam, war die Partie mit dem 3:0 endgültig entschieden (74.).

"Spielerisch war das sicherlich nicht unsere beste Leistung", sagte Haarmann, "dafür war das Spielglück endlich mal auf unserer Seite." Fetsch: "Der Ball wollte einfach nicht rein, es war ein gebrauchter Tag." Sein Motto: "Mund abputzen, weiter machen!"

SuS Neuenkirchen II - VfL Wolbeck     3:0 (2:0)
1:0 O. Janning (2.), 2:0 Nieweler (36.),
3:0 Stegemann (74.)
Bes. Vork.: Rote Karte gegen Wolbecks Quabeck (17.)