Ein Gündogan und eine "Granate" für Lengerich

Von Fabian Renger

(17.07.18) Auch wenn die ersten beiden Testspiele des SC Preußen Lengerich rein auf dem Papier in die Hose gingen: Co-Trainer Pascal Heemann hat gute Laune. Schließlich hat der Bezirksligist sich noch zweimal verstärkt. Einmal mit einer "Granate", wie es Heemann beschreibt, sowie mit einem jungen wie gleichzeitig auch erfahrenen ehemaligen Oberliga-Akteur mit bekannten Verwandten.

Tugay Gündogan ist der Cousin des deutschen Nationalspielers Ilkay Gündogan von Manchester City und künftig wohl einer der Leistungsträger in der Offensive der Lengericher. Der 22-Jährige absolvierte trotz seines Alters bereits über 100 Spiele in der Oberliga. In der vergangen Saison kam er für den FC Gütersloh auf 26 Einsätze in der Oberliga West, zuvor trat er für den TuS Bersenbrück und bei der Zwoten des VfL Osnabrück gegen das Leder. Auf eine "absolute Verstärkung" freuen sich Heemann und Cheftrainer Sebastian Ullrich. 

Achter, Zehner, ganz vorne

Nicht zu Unrecht: Gündogan, der sich auf der Acht, auf der Zehn und auch in der Sturmspitze zuhause fühlt, durchlief bei den Lilaweißen die U15, die U17 und U19. "Auch am Profikader ist er zumindest nah dran gewesen", berichtet Heemann. Und doch ist es für die Offensivkraft eine Rückkehr. Schließlich ist er nicht nur in Lengerich geboren, sondern streifte sich in der frühesten Jugend bereits das Jersey von GW und den Preußen über. Über einen Job in der Heimat und Kontakte zum Lengericher Betreuer Frank Rosenbusch, sein ehemaliger Jugendtrainer, kehrte er zurück.

"Wird aber schwer, ihn über die Saison hinaus zu behalten", schätzt Heemann die Lage realistisch ein. Noch fehlt Gündogan ein wenig die Kondition, bestechend sei aber seine Ballkontrolle. Ähnliches gilt für Gaba, Angreifer aus Guinea und ebenfalls neu im Lengericher Kader. "Eine Granate!", findet Hehemann. Bei einem Flüchtlingsprogramm im Ort sei man auf ihn aufmerksam geworden. "Ballsicher, körperlich stark und schnell unterwegs", lobt Preußens Co. Einziges Problem: Gaba spricht bloß Französisch. "Aber auf dem Platz nicht so schlimm", meint Heemann.

Zwei Pleiten - nicht so wichtig...

Die Testpartien gegen gegen den SC Melle (2:5) und SV Bad Rothenfelde (0:4) gingen derweil verloren. Nicht so schlimm. Beide befinden sich schon etwas länger in der Vorbereitung, spielen in der Landesliga und sind kein Gradmesser. Durchschnittlich 15 Mann beim Preußen-Training - trotz Ferienzeit! - sowie 22 im gesamten Kader stimmen Heemann zuversichtlich. "Wichtig ist es eh, dass die Basics, die Grundlagen kommen und nicht das Ergebnis bei solchen Spielen", ordnet Heemann das alles ein. "Vor allem sollen die Jungs ans Kicken kommen!"