Biermann bleibt - Optimismus in Hörstel

Von Christian Lehmann

(14.05.20) Vor knapp zwei Wochen berichteten wir von düsteren Wolken über dem SC Hörstel - der Bezirksligist sorgte sich nach mehreren bevorstehenden Abgängen massiv über die Perspektive für die kommende Bezirksliga-Saison unter Coach Bruno Graw. Die jüngsten Entwicklungen geben zumindest Anlass zu vorsichtigem Optimismus, wenngleich die Lage immer noch ernst ist, wie Obmann Sebastian Schürmann bestätigt: "Es ist derzeit nicht ganz einfach..."

Die Nachricht, dass Christian Biermann auch in der kommenden Saison das Hörsteler Trikot tragen wird, so oft er kann, ging bei ihm und seinen Mitstreitern runter wie Öl. Auch wenn den Verantwortlichen bewusst ist, dass der Beachsoccer-Nationalspieler oft auf Reisen oder Lehrgängen und somit nicht immer greifbar sein wird. "Wir sind erstmal richtig froh, dass er bei uns bleibt", so Schürmann.

Etliche Gespräche geführt

Die Zahl der Spielergespräche, die er und Graw in den vergangenen Monaten geführt haben, dürfte im mittleren zweistelligen Bereich liegen, schätzt Schürmann. Da die meisten jedoch im Sande verliefen, wollen es die Hörsteler weitestgehend mit Kräften aus dem eigenen Stall regeln. "Wir schauen uns um und werden vielleicht noch ein Sichtungstraining machen, sobald das wieder ohne große Einschränkungen möglich ist. In der zweiten Mannschaft haben wir einige, die was drauf haben", so der Funktionär. Dies wolle man jedoch zunächst mit dem künftigen Trainer der Zweiten, Wolfgang Bröring, besprechen. In Hörstel ist man heilfroh, dass die Saison auch in Niedersachsen nun wohl abgebrochen wird. Wäre dem nicht so gewesen, hätte man sich etwas einfallen lassen müssen, denn dann wäre Bröring womöglich länger an seinen Noch-Verein gebunden gewesen - er coacht die B-Jugend des SC Spelle-Venhaus.

Für die kommende Spielzeit hat Schürmann insgesamt 15 Zusagen vorliegen - mittlerweile auch die von Torhüter Daniel Wieschebrock. Einen zweiten Keeper sucht der Verein noch. Ohnehin drückt der Schuh vor allem hinten, vorne hat Hörstel mit Biermann, Julin Muthulingam, Patrick Schoo oder Arben Gashi exzellente Fußballer in den eigenen Reihen. "Das ist eine sehr starke Offensive für die Bezirksliga", findet Schürmann. Vielleicht gelingt es ja sogar, Routinier und Ex-Coach Mirco Heger noch einmal zu einem Rücktritt vom Rücktritt zu bewegen. Eigentlich wollte der ehemalige Oberligaspieler in diesem Jahr die Riesenbecker Sixdays laufen, doch die fallen bekanntlich aus. Schürmann hat aber wenig Hoffnung, dass es sich der Abwehr-Stratege noch einmal anders überlegt. Er setzt vor allem darauf, dass die Talente aus den eigenen Reihen den Sprung ins kalte Wasser wagen. "Wir haben mit Bruno einen richtig guten Trainer, der sicherlich aus dem einen oder anderen Spieler richtig was rausholen kann."