Der Grevener Glücksfall
von Christian Lehmann
(10.12.20) Es ist ganz sicher nicht so, dass sie sich in Greven nichts zu erzählen haben. Um sich auf eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit auch in der Saison 2021/22 zu einigen, benötigten die Verantwortlichen des SC Greven 09 und das Trainerteam um Mirsad Celebic (43) allerdings nur ein paar Minütchen. Celebis war im März recht kurzfristig als neuer Coach vorgestellt worden, nachdem der designierte Nachfolger von Andreas Sommer, Daniel Apke, sein zugesagtes Engagement aus privaten Gründen zurückgezogen hatte. Celebic geht in sein zweites Jahr und wird auch künftig von Ulli Peppenhorst und Michael Rohe unterstützt.
Harald Peppenhorst, Sportlicher Leiter der Nullneuner, betont. "Wir hatten schon ein etwas längeres Gespräch. Uns war aber schon im Vorfeld klar, dass wir einen Trainer nicht nur für eine Saison verpflichten wollen. Mit Mirsad hat es auf Anhieb sportlich gut geklappt, auch wenn man anmerken muss, dass wir am Anfang auch ein paar glückliche Ergebnisse hatten. Die Steigerung in den letzten Wochen hat aber vor allem mit der Arbeit des Trainerteams zu tun. Unsere Erwartungen sind voll erfüllt worden." Auch aus Celebics Sicht ist bisher alles in Butter - wieso also nicht weitermachen? "Ich bin noch nicht fertig mit diesem Projekt. Wir wollen den Weg, den wir gemeinsam besprochen und eingeschlagen haben, fortsetzen."
U19-Talente verstärkt im Blickfeld
Dieser Weg, das betonen die Verantwortlichen immer wieder, soll nachhaltig sein. "Wir haben viele talentierte Jungs im Verein, diese Identifikation brauchen wir", meint Celebic. "Die Entwicklung in unserer Jugendabteilung ist sehr erfreulich", sagt auch Peppenhorst, der mit Freude verfolgt hat, dass etwa die U19-Spieler Linus Wolberg und Jeremy Bohmert schon in dieser Saison Startelf-Einsätze bei der Ersten erhielten. "Es gibt noch einige weitere große Talente. Sie sollen das Bild der Mannschaft in den nächsten Jahren zeichnen. Gerade mit Blick auf die aktuelle Situation mit Corona müssen wir auch haushalten."
Externe Neuzugänge sind deshalb nicht ausgeschlossen, betont der Sportliche Leiter. Celebic ergänzt: "Nur mit jungen Spielern geht es auch nicht." Mit Felix Krasenbrink, Peter Lakenbrink, Nic Kriwet oder Mike Liszka hat er bereits einige Jungs im Kader, die über höherklassige Erfahrung verfügen. Sie sollen gehalten werden. "Mein Wunsch ist es, dass alle Spieler bleiben", betont Celebic. Bei ein paar Jungs, die in dieser Saison verletzungs-, studien- oder berufsbedingt nur selten trainieren und ihr hohes Potenzial entfalten konnten, wird man genau hinschauen. Zu ihnen gehören etwa Laszlo Berges und Jens Rüschenschmidt.
Auch Co-Trainer Ulli Peppenhorst, der schon neben Celebics Vorgänger Andreas Sommer am Rand gestanden hatte, blickt auf eine gut funktionierende Zusammenarbeit zurück: "Wenn man sich die Tabelle und die Ergebnisse auch im Pokal anschaut, dann kann man schon sagen, dass die Verpflichtung von Mirsad ein Glücksgriff war. Er ist ein sehr umgänglicher Mensch, der sich mit dem Verein identifiziert und sein Fachwissen sehr gut einbringt."