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Bezirksliga 12

Darwin Ribeiro (l.) kam bisher in allen Bezirksliga-Spielen zum Einsatz. So viel Konstanz konnten nur wenige Concorden zeigen.
Admir Krasniqi hat seinen eigenen Frisörsalon eröffnet. Wie regelmäßig er noch zur Verfügung stehen wird, ist offen.

Online-Dating im Tabellenkeller


von Christian Lehmann

(19.11.20) Was andernorts möglicherweise normal erscheint, ist für Albachtener Verhältnisse eigentlich unvorstellbar. Wenn Sebastian Hänsel im Dezember bei der Concordia einsteigt, ist er der vierte Trainer, der das Team im Kalenderjahr 2020 betreut. Nach eher kurzen Intermezzi von Marco Müller und Souly Jassab war zuletzt Aufstiegs-Coach Jens Truckenbrod noch einmal in die Bresche gesprungen, um zumindest die Zeit bis zum Winter zu überbrücken. Die fehlende Kontinutität auf dem Trainerposten macht sich auch in der Bezirksliga-Tabelle bemerkbar, die Concordia steht mit nur sieben Punkten aus sieben Spielen auf Abstiegsrang 14 (9:15 Tore). Hänsel soll das Team nun aus dem Keller führen, hat jedoch in Corona-Zeiten mit ganz schwierigen Bedingungen zu kämpfen. 

"Erstmal freuen wir uns, dass wir mit der Verpflichtung von Sebastian frischen Wind reinbringen können", sagt Abteilungsleiter Jürgen Bergs. "Laser und ich haben uns tierisch gefreut, dass er zugesagt hat. Die Mannschaft zahlt bisher noch ein bisschen Lehrgeld, wir sind aber auf dem richtigen Weg", findet er. Laser, das ist der Sportliche Leiter Lasse Rowald, der zwar schon länger im Verein ist, aber ebenfalls erst in diesem Jahr in die Amtsgeschäfte eingeführt wurde. Er hofft, nun den Grundstein für mehr Kontinuität gelegt zu haben, für die etwa Truckenbrod sowie seine Vorgänger Daniel Thihatmar und Simo Sroub standen. "Wir sind Trucki total dankbar, dass er nach Soulys Ausstieg noch einmal in die Bresche gesprungen ist. Die Mannschaft ist intakt, freut sich auf Sebastian und will jetzt richtig Gas geben", betont Rowald.

"Trucki" ist komplett raus

Truckenbrod hinterlässt seinem Nachfolger das Feld, will auch als Spieler nicht mehr dazwischen funken, sofern nicht der Baum brennt. "Der Pass liegt noch da, aber ich möchte eigentlich erstmal komplett raus", verrät er. Drei bis fünf Punkte mehr hätte das Team seiner Ansicht nach holen müssen. "Es waren einige enge Spiele dabei, aber die Mannschaft ist lernwillig und intakt, gibt niemals auf. Die Qualität für die Bezirksliga ist absolut vorhanden", meint er. Das sieht auch Abwehrmann Max Heimsath so: "Wir haben viele gute Spiele abgeliefert. Der Einsatz hat eigentlich immer gepasst, aber uns hat hin und wieder das Spielglück gefehlt. Wir tun uns etwas schwer, Torchancen herauszuspielen. Dafür, dass wir im Sommer brutale Qualität verloren haben, machen es die Jungs aber richtig gut."

Er spricht damit vor allem auf die Abgänge von Mike Liszka und Daniel Golparvari zu Greven 09 sowie die Rückkehr von Yanik Leinkenjost zur SG Telgte an. Youngster Prince Sanyang liefert in seinem ersten Seniorenjahr, auch der inzwischen verletzte Silas Nübel ist immer ein Leistungsträger. Dennoch bleibt die Offensive, ganz anders als in den vergangenen Jahren, die Problemzone. Lars Zymnar stand zwar durchgehend auf dem Platz, seinen überragenden Riecher hat der Torjäger mit bisher zwei Treffern aber noch nicht wiederentdeckt. 

Unnötige Punktverluste

Sollte in dieser Saison nur die Hinserie zur Ermittlung von Auf- und Abstieg zu Grunde gelegt werden, stehen den Concorden unbequeme Endspiel-Wochen bevor. Gegen den Großteil der Teams im Tabellenkeller hat die Mannschaft nämlich schon gespielt - und dabei vor allem gegen BW Aasee (2:4), Germania Hauenhorst (1:3) und den SV Mesum II (1:1) unnötig Punkte liegenlassen. "Das ist schade und frustrierend. Gegen Aasee haben wir uns auskontern lassen, gegen Mesum haben wir nach einer Gelb-Roten Karte den Sieg verschenkt, gegen Hauenhorst waren wir auch feldüberlegen", ärgert sich Rowald. "Uns fehlt manchmal einfach die Kaltschnäuzigkeit. Wir müssen hinten besser stehen und unsere Chancen vorne besser nutzen." 

Als Grund dafür, dass in vielen Spielen ein bisschen fehlte, machen die Verantwortlichen auch die hohe Fluktuation im Kader aus. Weil neben Heimsath (Außenbandriss) auch Joshua Roth (krank, verletzt) und Jeroen Eshold (Examen) immer wieder fehlten, mussten Jassab und Truckenbrod in der Innenverteidigung von Spiel zu Spiel umstellen. Dass Außenverteidiger Admir Krasniqi, der seinen eigenen Frisörsalon eröffnet hat, nun wohl noch seltener zur Verfügung steht, macht die Sache für Hänsel nicht leichter.

Trainer-Einstieg unter besonderen Umständen: Sebastian Hänsel hat eine schwierige Aufgabe vor sich.

Der neue Mann, dem der bisherige Co-Trainer Abdel Belkadi übrigens weiterhin zur Seite stehen wird, ist allerdings fest davon überzeugt, dass sein Team die nötige Qualität mitbringt, um zumindest die Klasse zu halten. "Das sind alles gute Jungs. Es steht für mich außer Frage, dass die Qualität da ist, um in der Bezirksliga zu bestehen."

Obwohl sich Hänsel seinen Start sicherlich anders vorgestellt hätte, liegt es nicht in seiner Natur, zu lamentieren oder zu spekulieren. Um seine neue Mannschaft auch in Corona-Zeiten besser kennen zu lernen, hat er bereits Fragebögen verteilt, um einen ersten Eindruck von seinen Spielern zu bekommen, die er während der Saison in zwei Spielen sowie einer Trainingseinheit beobachten konnte. Aktueller Leistungsstand, Größe, Gewicht, Beruf, sportliche Vorbilder - das sind nur einige Stichpunkte, die Hänsel abgefragt hat. Außerdem soll es im Dezember Video-Konferenzen und Taktik-Schulungen geben. Das hat ein bisschen was von Online-Dating...

Das Rad wird nicht neu erfunden

Sollte die Saison am 10. Januar weitergehen, bleiben Hänsel nicht einmal zwei Wochen auf dem Trainingsplatz, um seine neue Truppe kennenzulernen. "Es ist herausfordernd, aber es ist auch eine Situation, mit der niemand Erfahrungswerte hat. Wir müssen das annehmen und das Beste daraus machen. Zumindest den theoretischen Ansatz wollen wir vorher reinbringen, um auf dem Platz strukturierter vorgehen zu können." Ein Vorteil ist dabei für den Coach, dass sich seine Spielidee nicht grundlegend von der seins Vorgängers unterscheidet. "Jens hat hervorragende Arbeit geleistet und ein gutes Fundament gelegt. Die Mannschaft soll aktiv und auf Ballbesitz aus sein, sich nicht hinten einigeln. Jetzt geht es vor allem darum, Punkte zu holen. Wir werden in zwei Wochen nicht 18 Baustellen aufmachen, sondern erstmal an den kleinen Dingen arbeiten."

Auch die Liga ist für Hänsel kein Neuland, obwohl sein Engagement bei Borussia Münster und dem SC Greven 09 schon ein wenig zurückliegt. "Ich habe das Geschehen immer verfolgt, weil es eine spannende Liga ist. Es gibt einige Trainer, deren Arbeit ich sehr schätze. Grundsätzlich ist das Niveau auch im unteren Bereich sehr ausgeglichen. Da kann jeder jeden schlagen."

Teamchecks Bezirksliga 12



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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