Grabbe behält die Nerven

Von Christian Lehmann

(11.10.20) Es waren Nuancen, die am Sonntag den Unterschied zwischen dem TuS Graf Kobbo Tecklenburg und dem SV Burgsteinfurt ausmachten. Letztlich fuhren die Gäste mit einem 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg im Gepäck heim, weil sie die knappe Führung mit Mann und Maus zu verteidigen wussten. Um die Enstehung des Siegtors - einen verwandelten Foulelfmeter von Yannik Grabbe - gab es allerdings Diskussionen. 

Was das eher plumpe Foulspiel von Tecklenburgs ansonsten sehr überzeugend agierendem Defensivmann Yuri Schwartz an Hans Dimitri Nguile Inenguini angeht, gab es keine zwei Meinungen. "Den hätte ich wahrscheinlich auch gegeben", meinte Kobbo-Trainer Klaus Bienemann. Allerdings monierten er und die Tecklenburger, dass sich Burgsteinfurts Lars Kormann den Ball zuvor auf der Außenbahn regelwidrig gegen Felix Große-Wördemann unter den Nagel gerissen hatte. "Ich bin ehrlich, ich hätte mich an deren Stelle auch darüber aufgeregt", räumte SVB-Coach Christoph Klein-Reesink ein. Yannick Grabbe ließ sich von alldem nicht beeindrucken, er traf direkt nach Wiederbeginn der zweiten Halbzeit zum 0:1 (46.).

Lüttmann verletzt raus

Der erste Durchgang hatte eigentlich gut begonnen für die Kobbos. Doch nach Christoph Maugs Fehlschuss aus zwölf Metern (10.) folgte die erste Hiobsbotschaft: Spielertrainer Julian Lüttmann musste verletzt runter (23.). "Das tat uns nicht gut, weil wir gut im Fluss waren. An Jule hängt unsere Statik, weil er vorne im Sturmzentrum immer anspielbar ist", ärgerte sich Bienemann. Sein Team hatte gegen nun stärker werdende Gäste zunächst Glück und einen guten Schnapper. Lukas Schell parierte nach Kormann-Flanke zunächst gegen einen Kopfball von Thomas Artmann, auch beim anschließenden Eckball war er gegen einen Kopfball von Jonas Greiwe auf dem Posten (30.). Wenig später feuerte Artmann den Ball dann nach Zuspiel Lucas Bahlmanns an die Latte (35.).

Nach der Pause und der strittigen Entstehung des 0:1 stemmten sich die Kobbos dann mit allem, was sie haben, gegen die drohende Pleite. Ein Schuss von Till Guttek wurde zunächst geblockt, der Nachschuss von Daniel Lein, der sich dabei obendrein noch verletzte, trudelte an den Innenpfosten (68.). 

"Unterm Strich war es ein glücklicher Sieg für Burgsteinfurt", bilanzierte Bienemann. "Im Moment kegeln wir uns die Dinger irgendwie selber rein, außerdem haben wir kein Glück mit Schiedsrichter-Entscheidungen. Die Mannschaft hat heute eine Antwort gegeben nach dem schlechten Spiel bei Münster 08. Es war ein gutklassiges Spiel, ausgesprochen kampfbetont und körperlich. So einen Fußball wie den, den wir heute gespielt haben, können wir den Leuten in Tecklenburg anbieten. Im letzten Drittel hat es Burgsteinfurt einfach sehr gut verteidigt." SVB-Coach Christoph Klein-Reesink stimmte seinem Kollegen zu: "Es war ein Abnutzungskampf mit wahnsinnig vielen Zweikämpfen. Wir haben uns gewehrt und alles für den Sieg getan."

TGK Tecklenburg - SV Burgsteinfurt     0:1 (0:0)
0:1 Grabbe (46./FE)