Sriskandarajah hext Recke zum 2:1-Sieg

Von Christian Lehmann

(11.10.20) "Wir können uns heute bei Jannik bedanken. Er hat in der Schlussphase mehrfach überragend pariert." Reckes Trainer Thomas Mersch musste nach dem 2:1 (2:1)-Arbeitssieg im Verfolgerduell gegen den Borghorster FC erstmal tief durchschnaufen. Über eine halbe Stunde lang schleppten sich die Hausherren in Unterzahl dem Schlusspfiff entgegen. Erst in der Schlussphase fanden emsige Borghorster einen Weg, den kompakten Abwehrriegel des TuS zu knacken. Doch dann stand da noch dieser Hexer in der Bude...

Lange hatte man nicht sehen können, dass der BFC einen Spieler mehr auf dem Platz hatte. Erst, nachdem Florian Gerke und Michel Straube auf Dreierkette umgestellt und alles nach vorn geschmissen hatten, mehrten sich die Torraumszenen. Marcel Thoms (83.) scheiterte frei vor dem Tor jedoch ebenso wie Gregorij Krumme mit seinem Distanzschuss aus 20 Metern (90.+3) und Raffael Dobbe, der nach einem Standard aus einem Meter nicht an Sriskandarajah vorbei kam (90.+4).

In der Anfangsphase hatten sich die Gäste zunächst von der guten Kulisse im Fürstenbergstadion beeindrucken lassen. Max Stermann wurde nach einem guten Recker Umschalt-Moment in der Box gefoult und traf vom Punkt selbst zum 1:0 (9.). Nach einer Viertelstunde übernahm jedoch Borghorst das Kommando - und sofort nutzte Alex Hesener den Platz, den ihm die Recker gewährten, zum 1:1-Ausgleich (16.). Kurz vor der Pause war Recke dann erneut nach einem Konter erfolgreich. Dominik Pieper bediente Marvin Strotmann, der sich auf der Außenbahn durchsetzte und querlegte zu Lennart Goeke - 2:1 (44.). 

Zwei Schwalben? Gelb-Rot!

Eben jener Goeke war es auch, der in der 59. Minute die Gelb-Rote Karte sah. Und das ziemlich kurios. Eine Minute zuvor hatte er bereits wegen einer vermeintlichen Schwalbe Gelb gesehen, ehe er erneut im Strafraum fiel. Schiedsrichter Patrick Holz fackelte nicht lange und zückte die Ampelkarte. "Ich sag' mal so: Der Schiri hatte Eier in der Hose", meinte Borghorsts Coach Florian Gerke. Gegenüber Mersch fand es nicht so lustig. "Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Der Borghorster Verteidiger hat selbst zugegeben, dass die erste Aktion ein Foul war. Bei der zweiten Aktion ist er ausgerutscht und hat nicht reklamiert." Letztlich ging es ja auch in Unterzahl gut, und Mersch konnte dem Ganzen doch noch etwas Humoriges abgewinnen. "Lennart wollte nächstes Wochenende eh in den Urlaub. Er hat aber nicht daran gedacht, dass wir am Mittwoch noch ein Pokalspiel haben..."

In ihrem Fazit waren sich die Coaches weitestgehend einig. Mersch meinte: "Am Ende hatten wir schon ein bisschen Glück. Wir haben es lange gut verteidigt und sind froh, dass wir das Ding irgendwie über die Zeit geschaukelt haben. Das war ein richtiger Arbeitssieg." Gerke war einverstanden mit der Leistung seines Teams, aber nicht mit dem Ergebnis. "Wir haben hier über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt. Es war ein glücklicher Sieg für Recke, wir müssen uns aber vorwerfen lassen, dass wir in Überzahl zu wenig Druck gemacht haben."

TuS Recke - Borghorster FC      2:1 (2:1)
1:0 Stermann (9.), 1:1 Hesener (16.),
2:1 Goeke (44.)
Gelb-Rote Karte: Reckes Goeke (59./Schwalbe)