Börgels Beförderung, die keine ist

von Christian Lehmann

(22.12.21) Was war das bitte für eine Hinrunde des TuS Recke?!?! 30 Punkte aus 16 Spielen, Platz vier in der Bezirksliga 12 - das hätten sie sich im Fürstenbergstadion nach einem Mega-Umbruch und vielen Abgängen im Sommer in ihren kühnsten Träumen so nicht ausgemalt. Die "Architekten" des Erfolgs sind Thomas Mersch und Hendrik Börgel - Letzterer stand als Co-Trainer zumindest offiziell eher im Schatten des "Chefs". Das soll sich nun ändern: Börgel wird befördert, ab sofort entscheidet in Recke ein gleichberechtigtes Trainerteam.

Für ihn und die Mannschaft, das betont Mersch ausdrücklich, ändert sich dadurch aber nichts. "Wir haben das ja schon die ganze Zeit gleichberechtigt praktiziert und leben das vom ersten Tag an. Die Bezeichnung Co-Trainer wird Hendrik nicht gerecht, wir planen das Training gemeinsam, entscheiden gemeinsam. Wenn wir uns wirklich mal nicht einig sind und alle ausgetauschten Argumente nicht mehr helfen, entscheidet Hannes Rieke", sagt der Coach, der übrigens auch verwandtschaftlich mit Börgel verbunden ist: Seine Cousine ist die Mutter des "Ab-sofort-Mit-Trainers".

Nur Vocks hört auf

Und weil es gerade so gut läuft, haben sie sich beim TuS gleich die Zusage des kompletten Kaders für die kommende Spielzeit eingeholt - mit Ausnahme von Patrick Vocks, der im April Vater wird und nach zehn Jahren in der ersten Mannschaft nun einen Haken an seine aktive Fußballer-Laufbahn macht. "Einen Umbruch wie im Sommer wollten wir nicht nochmal haben. Das war sehr kräftezehrend. Jetzt sind wir froh, dass wir den ganzen Klumpatsch vor der Brust weg haben und uns erstmal drei Wochen lang aus dem Weg gehen können." Seiner Mannschaft traut er durchaus zu, die bisher gezeigten Leistungen auch in der Rückserie zu bestätigen. "Wenn die Jungs weiterhin so gut mitziehen, ist das möglich. Die Qualität hat die Mannschaft."

Zu den neuen Befugnissen als "Chef" kommen auf Börgel nun allerdings auch zusätzliche Pflichten zu. Mersch stellt klar: "Bei Niederlagen ruft ihr jetzt bitte immer ihn an..."