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Bezirksliga 12

Carlo Hüweler hatte die bestmögliche Ausrede parat, um nicht zum Training zu müssen... Foto: Lehmann

"Ich würde es direkt wieder machen"


von Malte Greshake

(29.07.21) Wenn man als Spieler in der Vorbereitung mehrere Wochen nicht zum Training kommen kann, muss man seinem Trainer schon einen ziemlich guten Grund präsentieren. Carlo Hüweler, Kapitän der zweiten Mannschaft des SuS Neuenkirchen, hatte einen solchen parat: Er musste nämlich vor genau zwei Wochen nach Köln ins Cellex Collection Center reisen, um  für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Stammzellen zu spenden. "Da kam natürlich vollstes Verständnis vom Trainerteam", erzählt Hüweler. Selbstredend. Mit seiner Spende hofft der 23-Jährige nun, einem an Krebs erkrankten Menschen das Leben retten zu können. Doch fangen wir zunächst einmal ganz vorne an.

Diese Geschichte beginnt nämlich vor einigen Jahren. Im Dezember 2018 wurde Hüweler auf eine Typisierungsaktion des SV Bad Bentheim aufmerksam. "Da kenne ich Dennis Fischer, der ist ja Trainer im Verein", berichtet Hüweler. "Auch durch die sozialen Medien bin ich immer auf das Thema Blutkrebs gestoßen. Dann habe ich mir gedacht, ach komm, da machst du auch mal mit und lässt dich registrieren." Gesagt, getan. Wenige Tage später wurde ihm das Kit für den Mundabstrich nach Hause geliefert. Einfacher geht es ja auch wirklich nicht.

Die Ärzte geben grünes Licht

Wie bei so vielen, die sich bei der DKMS registrieren lassen, herrscht nach der Typisierung erst einmal Funkstille. "Im Mai diesen Jahres wurde ich dann auf einmal im Büro angerufen", erinnert Hüweler sich. "Da wurde mir gesagt, dass ich als potentieller Spender in Frage komme. Ich habe natürlich direkt gesagt, dass ich es machen werde." So wurde der Prozess ins Rollen gebracht. Fast zeitgleich erreichte ihn ein Paket der DKMS, mit dem er zu seinem Hausarzt düsen musste. Dort wurde ihm aus Überprüfungsgründen noch einmal Blut abgenommen.

Die Bestätigung, dass er tatsächlich als potentieller Stammzellenspender geeignet war, ließ dann auch nicht lange auf sich warten. "Dann ging's auch ganz zügig nach Köln, wo nochmal eine richtige Voruntersuchung stattgefunden hat", so Hüweler. Der Kicker wurde dort auf Herz und Nieren geprüft. "Das war schon heftig, was da alles gemacht wurde. Das hat man ja auch nicht alle Tage, dass man so durchgecheckt wird." Nachdem die Ärzte grünes Licht gegeben hatten, musste Hüweler sich noch einige Tage gedulden, bis ihm der genaue Termin der Spende mittgeteilt wurde.

"Alles war perfekt organisiert"

"Eine Woche davor musste ich dann anfangen, mir selber Spritzen zu geben, damit die Stammzellenproduktion im Körper angeregt wird", erzählt Hüweler weiter. "Das hat dann schon ein wenig aufs Gemüt geschlagen, das muss man schon sagen." Einige Tage hatte der Kicker deswegen mit grippeähnlichen Symptomen zu kämpfen. Aber alles halb so schlimm: "Wenn man weiß, wofür man es macht, ist es gar kein Problem." Deswegen und weil sich nach der Spende der Körper erstmal erholen muss, ist es also besser, ein paar Wochen auf Kontaktsport zu verzichten. 

Am 15. Juli war der große Tag dann schließlich gekommen. Die DKMS hatte sich hierfür um alles Erdenkliche gekümmert: Hüweler bekam den Transfer nach Köln sowie die Übernachtung in einem Hotel gestellt, und alle weiteren anfallenden Kosten wurden ihm auch erstattet. "Alles war perfekt organisiert, man musste sich um gar nichts kümmern", war er aber trotzdem überrascht, wie problemlos die ganze Sache über die Bühne ging. Das Spenden selbst dauerte dann für ihn nur drei Stunden. "Da wurde mir aus einem Arm Blut entzogen, dann durch eine Maschine gejagt und mir schließlich in den anderen Arm zurückgeschossen." Ganz schmerzlos und unkompliziert.

Weltweit nur zehn Millionen registrierte Spender!

Nach der Prozedur wurde Hüweler dann noch einmal von der DKMS kontaktiert, die sich erkundigen wollte, ob alles ohne Schwierigkeiten abgelaufen war. "Da wurde mir dann auch mittgeteilt, dass meine Spende für einen ukrainischen Jungen im Vorschulalter sein wird", erzählt er. "Da hat einen erstmal bewegt und man hat dann erst so richtig realisiert, wofür man es überhaupt gemacht hat. Auch denkt man dann an die Familie des Jungen und wie es allen geht." Im Verlauf der nächsten Monate und Jahre wird Hüweler über die Behandlung des Jungen auch immer auf dem Laufenden gehalten.

Eine Tatsache ist für ihn deshalb auch richtig besorgniserregend. "Mir wurde von der DKMS mittgeteilt, dass sich weltweit nur zehn Millionen Menschen für die Stammzellenspende registriert haben lassen. Das ist schon krass." Und da müssen wir uns anschließen: Das ist eine erschreckend niedrige Anzahl. "Die ganze Geschichte war auch echt kein Aufwand", meint Hüweler noch - und für ihn ist nach der ganzen Geschichte sowieso eine Sache klar: "Ich würde es direkt wieder machen."

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