Bösensells "Traum" geht weiter

Von Fabian Renger

(10.09.21) Mein lieber Scholli! Der SV Bösensell ist ganz oben angekommen. Auch das dritte Saisonspiel entschied der SVB für sich. Es war das Match gegen den ebenso (überraschend) gut gestarteten TuS Recke. 220 Zuschauer kamen an den Helmerbach. Und sie sahen einen aufopferungsvollen Fight der Hausherren, den sie mit 2:1 (0:1) für sich entschieden. "Das ist schon ein Traum, den wir gerade erleben. Das ganze Dorf steht Kopf. Wir befinden uns in einer richtigen Euphoriewelle", war Mathias Krüskemper, der gemeinsam mit Fabian Leifken das SVB-Trainerduo bildet, hin und weg. Ein Traum - wohl wahr. Vor allem, wenn man an die Vorsaison denkt. Da holte die Mannschaft in acht Spielen keinen (!) einzigen Zähler. Mann des Donnerstagabends gegen Recke: Definitiv Bösensells Nils Schulze Spüntrup.

Schulze Spüntrup war es, der das Spielgerät nach 47 Minuten an die Latte pfefferte. Nils Schulze Spüntrup war es , der eine Flanke von der rechten Seite vom gerade eingewechselten Patrick Sutholt per Kopf zum 1:1 vollendete (72.). Schulze Spüntrup war es, der kurz darauf mit einem Foulelfmeter an TuS-Schnapper Jens Klemusch scheiterte und den Helmerbach damit endgültig zum Brennen brachte (80.). Und Schulze Spüntrup war es auch, der schließlich kurz vor Toreschluss einen Niklas Köfkorn-Eckball irgendwie zum 2:1-Endstand über die Linie drückte (88.).

Mersch hatte den Kaffee auf

Alle Heim-Fans und das gesamte SVB-Team hatten somit einen tollen Abend. Bedröppelt schauten hingegen natürlich die Gäste drein. "Am Ende hätten wir mit einem Punkt leben können. Jetzt dürfen wir mit keinem leben. Das, was wir gefordert haben, wurde taktisch und vom gesamten Auftreten her nicht umgesetzt", hatte TuS-Trainer Thomas Mersch den Kaffee auf. Am liebsten hätte er gar nicht mehr über das Spiel sprechen wollen. Nützt aber nichts, sorry.

Von Beginn an standen sich zwei Teams mit den gleichen Waffen gegenüber. Beide arbeiten Fußball, leben vom Kampf. Es war ein dementsprechend intensiv geführtes Match und nichts für Feinschmecker. Die erste Hälfte gehörte derweil eher dem TuS, der relativ früh in Führung ging. Nabilaye Bangoura und Nico Hebbeler kombinierten sich mit einem blitzsauberen Doppelpass auf der rechten Seite durch, Lucas Bovenschulte spritzte in Bangouras flache Hereingabe rein - 0:1 (12.). "Ein positiver Lichtblick", sagte Mersch. Nach der Pause hätte seine Elf kaum noch stattgefunden.

Krüskemper: "Die Jungs haben es verstanden"

Krüskemper war das Spielniveau derweil wumpe. "Für uns machen alle Spiele in der Bezirksliga Spaß. Die Jungs haben es verstanden, wie wir zu Punkte kommen können und haben die mannschaftliche Geschlossenheit in die Waagschale geschmissen", so Krüskemper. Vor der Saison hätten Leifken und er seinen Jungs noch Folgendes mit auf den Weg gegeben: "Richtige Bezirksliga-Spieler seid ihr erst, wenn man mal Punkte hat." Davon hat Bösensell nun neun - von neun möglichen. Wer hätte das gedacht?

SV Bösensell - TuS Recke 2:1 (0:1)
0:1 L. Bovenschulte (12.), 1:1 Schulze Spüntrup (72.)
2:1 Schulze Spüntrup (88.)
Bes. Vorkommnis: TuS-Schnapper Jens Klemusch pariert Foulelfmeter von Nils Schulze Spüntrup (80.)