Von Abnutzung nichts zu spüren

Von Christian Lehmann

(23.11.22) Drei von vier Teams im Spitzen-Quartett der Bezirksliga installierten vor der Saison einen neuen Trainer. Tabellenführer ist nach 14 Spieltagen allerdings der SV Burgsteinfurt. Trainer Christoph Klein-Reesink ist also der lebende Beweis dafür, dass - sorry, Reese - auch "alte Besen" gut kehren. Mit 45 Lenzen zählt er zwar noch längst nicht zum alten Eisen, seine mittlerweile siebenjährige Amtszeit ist jedoch auch für Amateurfußball-Verhältnisse ziemlich beachtlich. Von Abnutzung ist beim früheren Oberliga-Verteidiger jedoch keine Spur, frühzeitig verständigten sich Verein und Trainer auf eine Ausweitung der Zusammenarbeit auch in der nächsten Saison. Co-Trainer Timo Zorn bleibt dann ebenfalls an Bord, er geht in seine dritte Saison.

"Ich habe immer noch sehr viel Freude an der Sache. Die Arbeit mit der Mannschaft macht Spaß, die kurzen Wege zum Platz sind sehr angenehm", betont Reese auf Nachfrage von Heimspiel-Online. Mit einem Grinsen im Gesicht erklärt er, wie er die gemeinhin nach vier Jahren häufiger aufkommenden Abnutzungs-Erscheinungen vermieden hat. "Andere tauschen nach ein paar Jahren die Trainer aus, ich habe die Spieler ausgetauscht..." Tatsächlich sind mit Ausnahme von Lars Kormann, Jens Hauptmeier und Alex Hollermann (wechselt im Sommer nach Metelen) nicht mehr allzu viele Kicker der ersten Stunde geblieben. "Wenn sich etwas abgenutzt hätte, dann würden wir nicht da stehen, wo wir stehen", argumentiert "Reese". Recht hat er. 

Engel: "Wir kommen gut miteinander klar"

Thorsten Engel, Sportlicher Leiter beim SVB, sieht das ebenso: "Wenn man mal nach links und rechts guckt, dann sind sieben Jahre schon sehr selten. Wir kommen gut miteinander klar, sportlich läuft es. Auch im Hinblick auf unser Konzept, junge Spieler zu integrieren, macht es Reese super gut", lobt der Funktionär. Der Verlust von "Bomber" Hollermann ist natürlich auch für ihn Thema, doch bange ist er nicht. "Uns war ja klar, dass Holli irgendwann nicht mehr weitermacht. In seiner jetzigen Verfassung könnte er eigentlich sogar noch weitermachen, aber ich finde es richtig gut, dass er jetzt diesen Schritt geht und Spielertrainer wird." An Hollermanns Stelle sollen nun jüngere Spieler treten, der Klub sucht dabei vor allem in den eigenen Reihen, aber auch nach Spielern aus Steinfurt, die aktuell noch andernorts spielen. 

Natürlich haben die Stemmerter in den vergangenen Jahren auch einige externe Neuverpflichtungen getätigt. Viele aktuelle Leistungsträger wie etwa Volkan Haziri, Julius Fliß, Jason Petris, Jan-Hendrik Koers, Noah Afiemo oder Levin Schmieder hat der Verein aber entweder aus unterklassigen Ligen oder aus dem Jugendbereich geholt und sie zu gestandenen Bezirksliga-Kickern geformt. Auch ein Verdienst von Klein-Reesink, der natürlich gerne nochmal zurück in die Landesliga möchte, Platz eins (ein Spiel mehr als die Verfolger ISV und Borussia) aktuell aber nicht allzu viel Bedeutung beimessen möchte. "Ich habe vor der Saison gesagt, wir können nach zehn Spielen auf die Tabelle schauen. Da sah es noch nicht so rosig aus. Jetzt sind wir Erster, müssen aber die letzten beiden Spiele bis zur Winterpause irgendwie schadlos überstehen. Personell sieht's nicht rosig aus." Am Sonntag spielt der SVB beim TuS Altenberge, eine Woche später kommt der TuS Recke ins VR-Bank-Stadion.