Ein Dino verlässt die irre Liga

Von Mario Lacroix

(15.05.18) Diese Liga ist einfach nur Wahnsinn! Während Vorwärts Epe nach einem 2:1 im Abstiegsthriller gegen Steinbeck etwas durchschnaufen kann, haben die Frauen des TuS Recke zwar nur drei Punkte mehr auf dem Konto, dürfen sich aber berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen - als Tabellenneunter. Unglaublich, aber wahr!

Die Lage um Platz zwei: Im ersten Spiel nach dem Rausschmiss von Trainer Frank Asche hat Borussia Emsdetten II den feststehenden Meister Gronau in einem wilden Spiel mit 5:4 geschlagen. Wie berichtet darf Borussias Reserve an einer Aufstiegsrelegation der sieben Vizemeister aller Staffeln jedoch nicht teilnehmen, weil die erste Mannschaft bereits in der Landesliga kickt. Somit hat Esch als Dritter derzeit die besten Chancen auf die Relegation. Ob die Frauen aus Püsselbüren bei diesem Wettbewerb mitmachen würden, ist allerdings fraglich. Die Mannschaftsfahrt ist für das erste Wochenende nach dem letzten Spieltag gebucht. Man werde sich nach Pfingsten noch einmal beraten, erklärte Coach Bastian Blankemeyer. Zweiter oder Dritter werden können neben Esch noch Langenhorst (5.), Altenberge (6.), Hauenhorst (7.) und der TuS Recke (9.), während Nordwalde (4.) und Oeding (8.) raus sind. Zwei-Klassen-Gesellschaft, nie traf dieser Begriff für eine sportliche Trennung einer Liga zwischen Himmel und Hölle besser zu.

Die Torschützin des Tages: Gut, Stephanie Ahlers hat schon für Arminia Ibbenbüren in der Regionalliga gekickt. Sieben Tore in 90 Minuten sind aber auch in der Bezirksliga nicht von Pappe! Die Vollblutstürmerin hat ihren Lieblingsgegner scheinbar gefunden. Schon beim 2:1-Hinspielsieg als Gast des FC Oeding schoss Ahlers beide Treffer für ihr Team, nun kamen sieben Buden beim 8:1 im Rückspiel hinzu. Nice to know: Den Treffer von Janine Dinda zum 7:1 bereitete Ahlers mit einem Querpass nahe der Torlinie uneigennützig vor. Es hätten also acht Buden sein können...
Ohne Torjägerin Ahlers und Torhüterin Nicole Pezena tritt Esch nun am Sonntag beim Meister in Gronau an. Gewinnt das Blankemeyer-Team, ist die Relegation so gut wie eingetütet. Schließlich würden sich die Schwarz-Weißen in ihrer Besetzung "lächerlich machen" (Blankemeyer), wenn sie am letzten Spieltag gegen Billerbeck II nicht gewinnen.

Ein 'Dino' geht: Seit der Saison 2008/09 ist Grün-Weiß Steinbeck fester Bestandteil dieser Bezirksliga. Seinerzeit spielten noch Eintracht Coesfeld II, SuS Neuenkirchen, die SG Borken oder Arminia Gronau in dieser Klasse. In der zehnten Überkreis-Saison nacheinander hat es die Grün-Weißen nun erwischt. Nach der 1:2-Niederlage bei Vorwärts Epe ist der Abstieg rechnerisch besiegelt. In einer intensiven Partie kam der Anschlusstreffer von Katja Hassink in der 90. Minute zu spät. Epe hat nun beste Chancen, den Verbleib zu sichern. Bei einem identischen Torverhältnis beträgt der Vorsprung Epes auf den SV Gescher und den fünften Abstiegsplatz sechs Punkte. Gescher muss als zweimal in Steinbeck und gegen Hauenhorst II gewinnen, um Epe mit Schützenhilfe von Hauenhorst und Langenhorst zu überholen. In Steinbeck soll übrigens der direkte Wiederaufstieg gelingen. Verdiente Spielerinnen wie Andrea Rieke und Stephanie Rocho wollten eigentlich aufhören, haben ihrem Coach Detlef Gausmann aber nun zugesichert, nochmal ein Jahr dranzuhängen.