Ist da nicht mehr drin?

von Till Meyer

(13.07.17) Sie gehören praktisch zum Inventar der Bezirksliga 7 – die Kickerinnen von RW Alverskirchen. Seit dem Wiederaufstieg 2008/2009 ist die Truppe von Klaus Günther ununterbrochen mit von der Partie. Zu mehr als Rang drei in der Saison 2012/2013 reichte es aber trotzdem nicht. Stagniert da also die Entwicklung? 

Eine Frage, die Übungsleiter Günther auf seine ganze eigene Art zu beantworten weiß und dabei den für ihn typischen Realismus walten lässt. „Es ist keine Stagnation, aber man muss auch einfach sagen, dass wir nicht das Potenzial für die Landesliga haben. Das ist noch mal eine ganz andere Hausnummer.“

Dabei hat Alverskirchen mit seiner großzügigen Anlage inklusive Kunstrasenplatz eigentlich beste infrastrukturelle Voraussetzungen. „Ja, die Anlage ist gut, aber das ist nicht alles“, entgegnet der Coach.

Günther als Greenkeeper

Und wenn es einer wissen muss, dann er selbst, denn Günther ist nicht nur Trainer der Damen, sondern zugleich auch Platzwart des Vereins. „Ich bin ja jetzt Rentner und habe die Zeit. Es macht viel Spaß, ist aber auch viel Arbeit. Mit 40 Stunden im Monat kommt man da nicht aus – als Platzwart.“

Eine gute Anlage ist also die eine Sache, die Qualität der Mannschaft eine andere. Was nicht heißen soll, dass die Elf keine Qualität mitbringt, aber gerade in der offensiven Breite nicht genügend für ganz oben. Das weiß auch Günther.

„Wenn Katharina (Glose, Anm.) ausfällt und Cerstin (Fögeling, Anm.) berufsbedingt fehlt, wird es dünn im Sturm.“ Und genau dies passierte in der zurückliegenden Spielzeit des Öfteren. Glose (22 Saisontore) fiel nach einem Foul in der Saisonvorbereitung lange Zeit aus und Fögeling war nicht nur einmal von der Arbeit aus unabdingbar. Dinge, die dazu führten, dass für RW am Ende nur ein siebter Platz drin war. Und auf viel mehr schielen sie in Alverskirchen auch nicht – der Realismus erhielt längst Einzug.