Saxonia steigt ab, Herbern mit Hand an der Schale

von Christian Lehmann

(02.05.18) Saxonia Münster kann den Rechenschieber in die Ecke stellen. Die ohnehin geringe Chance auf den Klassenerhalt ist nach der 0:8-Klatsche gegen RW Alverskirchen endgültig erloschen. Der SV Herbern hingegen nimmt nach dem 2:1-Spitzenspiel-Sieg gegen die Hammer SpVgg strammen Kurs auf die Landesliga. Obwohl sein Team nun sechs Punkte Vorsprung auf den Verfolger aufweist, hebt Trainer Frank Große-Budde mahnend den Zeigefinger.

"Wir sind ja vorbestraft", erinnert er an die knapp verpassten Aufstiege der vergangenen Jahre. Ein bisschen Euphorie ist beim Spitzenreiter allerdings nicht verboten. "Jetzt wollen wir, jetzt haben wir die Hand an der Schale", sagt der Trainer, dessen Team am Sonntag eine ganz schwere Aufgabe in Alverskirchen bevorsteht. Selbst im Falle einer Niederlage hier könnte es der Primus dann aber in den Heimspielen gegen Saxonia und RW Vellern richten, ehe es am letzten Spieltag zum BV Bad Sassendorf geht.

Nicht nur von Brockmeier abhängig

Der Schlusspfiff am Sonntag war wie eine Erlösung, der Rahmen und die Dramatik der Partie eines Spitzenspiels angemessen. Die Gastgeberinnen hatten extra ein Schiedsrichter-Gespann angefordert. Obwohl Hamms Super-Torjägerin Maria Asneimer (42 Saisontore) mal wieder traf, ging Herbern als Sieger vom Platz, weil es mit Doppeltorschützin Celine Lutter einen Trumpf ausspielte und den besseren Matchplan hatte. "Hamm war sehr leicht auszurechnen. Wir haben gezeigt, dass wir fußballerisch einfach mehr drauf haben", so Große-Budde. "Es ist schön, zu sehen, dass wir nicht nur auf die Tore von Laura Brockmeier angewiesen sin." Schon zur Pause hätten die Herbernerinnen höher führen müssen, nachdem Lutter in der 70. Minute zum 2:1-Siegtreffer eingeschoben hatte, fiel den Gästen offensiv nicht mehr allzu viel ein. Auch, weil Laura Krieger auf der Sechs ein überragendes Spiel lieferte und Hamms Kreativspielerin Katja Elsen an der kurzen Leine hielt. Große-Budde ist happy, fordert von seinen Mädels aber weiterhin Vollgas ein: "Noch ist nix gewonnen."

Alles vorbei ist hingegen für den TuS Saxonia nach der 0:8-Pleite gegen Alverskirchen. Die 13 Punkte Rückstand auf den Zehnten aus Wolbeck sind für die Truppe von Trainer Michael Mainka nicht mehr aufzuholen. Nach Platz vier in der Saison 2015/16 und Platz zehn im Jahr darauf muss der Aufsteiger von 2015 nun also wieder zurück in die Kreisliga. Nicht viel besser sieht es für die Reserve der Warendorfer SU nach dem 0:1 gegen Westfalia Kinderhaus aus. Weil der VfL Wolbeck dem Hammer SC mit 2:4 unterlag, lebt bei Markus Karstens Team nun die Hoffnung auf Rettung doch wieder. Sandra Sproge machte es mit ihrem Treffer in der 20. Minute möglich. Die Westfalia kann am Freitagabend (Anstoß 20 Uhr) mit einem Sieg gegen GW Amelsbüren, das 2:3 gegen RW Vellern verlor und nur noch um die Goldene Ananas spielt, Druck auf die Konkurrenz machen. Wolbeck hat dann am Sonntag gegen Verfolger Fortuna Walstedde die Möglichkeit, einen großen Schritt zum Klassenerhalt zu machen.