Wenn Roslins Knoten platzt, dann richtig!

von Mario Lacroix

(02.05.18) Im Training sagen sie in Wolbeck, hat die Jungseniorin solche Dinger immer drauf. Ausgerechnet im Sechs-Punkte-Spiel gegen Fortuna Walstedde zeigte Nicole Roslin auch im Wettkampf-Modus, dass sie Tore schießen kann. Gleich vier zum 5:1-Heimsieg. Ist der VfL Wolbeck damit gerettet? "Dazu möchte ich mich nicht äußern", gibt sich Mittelfeldspielerin Tatiana Blömeke bescheiden. Trainerin Sabine Beese ist ebenfalls zurückhaltend: "Wir können noch nicht sicher sein!" Ansagen macht der VfL derzeit also nur auf dem Platz.

Der geplatzte Knoten des Spieltages: Vor dem Abstiegskracher in Wolbeck trennten beide Teams einen Zähler, nun sind es deren vier. Sieht also danach aus, als würde Walstedde die Riege der vier Absteiger anführen. Kinderhaus spielt so gut wie sicher, die WSU II und Saxonia definitiv nächste Saison in der Kreisliga. In Wolbeck, wo es zu Beginn der Rückrunde zappenduster aussah, scheinen sie den GAU abzuwenden. Auch dank Nicole Roslin. Die von Borussia Münsters U17 gekommene Stürmerin erzielte zwei blitzsaubere Freistoßtore zum 2:0-Pausenstand (37./40.). Bei beiden Foulspielen sah Beese, die den urlaubenden Patrick Timmermann vertrat, eine jeweils rotwürdige Notbremse. Referee Yaya Samake sprach aber keinen Platzverweis, dafür insgesamt fünf Gelbe Karten aus.

Klar war natürlich, dass die nun selbstbewusste Roslin sich auch den Ball zum Elfmeter schnappte, nachdem Natascha Baigar im Strafraum gefoult wurde. Roslin verwandelte zum 3:0 (50.), ehe Jennifer Behling zum 4:0 den Deckel drauf machte (54.).

Walstedde kam zum 1:4, mehr war aber nicht drin für die Gäste. Den letzten Akzent setzte, na klar, Nicole Roslin. Als sie von links in den Strafraum eindrang, rechneten alle mit einem Pass auf die besser postierten Mitspielerinnen und "in jedem anderen Spiel hätte sie das auch so gemacht" (Beese), an diesem Tag musste der Ball aber in die lange Ecke gedroschen werden (5:1/74.).

Die Nullnummer des Spieltages: Vor dem Match bei RW Alverskirchen hätte Herberns Coach Frank Große-Budde ein 0:0 sofort mitgenommen, hinterher war er etwas enttäuscht. "Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen", ärgerte sich Große-Budde. Gegen einen "Gegner, der nur zerstören wollte und keinen Fußball gespielt hat", habe sich sein Team schwer getan. Beinahe wäre das Ding komplett in die Hose gegangen. Herberns Keeperin Inga Blesenkemper war beim einzigen gefährlichen Torschuss der Gastgeberinnen allerdings auf der Hut (25.).

Vier Punkte in drei Spielen, diesen Vorsprung müssen die Herbernerinnen nun verteidigen, um die Meisterschaft zu realisieren. "Wir haben es selbst in der Hand", sagt der Trainer und hofft auf zwei Heimsiege gegen Saxonia und Vellern, um ein Endspiel in Bad Sassendorf zu vermeiden.

Die Rettung des Spieltages: Lange Zeit musste auch der SC Peckeloh um den Klassenerhalt bangen. Drei Wochen vor dem Zieleinlauf ist der Rang-Neunte aber definitiv gesichert. Mit dem 5:0-Heimsieg schaffte die Mannschaft von Edita Medjedovic Fakten und schickte die WSU-Reserve endgültig eine Etage tiefer.