Grün-Weiße Derbyfreuden

von Christian Lehmann

(27.02.18) So ein Derbysieg ist per se schon eine tolle Nummer. Wenn er dann auch noch tabellarisch extrem wichtig ist, darf man sich auch ruhig mal so freuen wie Eva Tingelhoff und Franziska Marie Michel auf dem obigen Foto. Sie bescherten GW Amelsbüren mit ihren Treffern einen verdienten 3:0 (2:0)-Erfolg im Prestigeduell und verfrachteten damit den Nachbarn VfL Wolbeck in die Bredouille. Nur vier Punkte Vorsprung hat das Team von Patrick Timmermann und Sabine Beese auf die Abstiegszone.

"Wir sind nicht optimal ins Spiel gekommen", räumte Beese nach der Partie ein. Ihr Plan sah vor, den Gegner mit einer kompakten Defensive zu erwarten und Nadelstiche zu setzen. Das funktionierte nicht. Nach einer direkt verwandelten Ecke von Franziska Michel (8.) war der Matchplan ohnehin über den Haufen geworfen. Eine taktische Umstellung auf ein etwas offensiver ausgerichtetes 3-5-2-System brachte vor allem in der zweiten Halbzeit etwas mehr Entlastung. Torchancen erspielten sich ersatzgeschwächte Gäste, die mit nur elf Spielerinnen angetreten waren, allerdings gar nicht. Torfrau Fabienne Runtenberg musste im Sturm ran, Anna-Lena Euwens bestritt ihr allererstes Spiel über 90 Minuten. "Uns haben sechs Stammspielerinnen gefehlt. Dass sich das bemerkbar macht, ist klar", betonte Beese. GWA-Schnapperin Hannah-Schulze-Vowick musste sich auf der Gegenseite zwischenzeitlich mit Aerobic-Übungen behelfen, damit sie nicht festfriert.

Besser besetzt waren die Gastgeberinnen, bei denen Eva Tingelhoff die Partie entschied. Nach Ablage von Anna-Lena Reichelt erzielte sie von der Sechzehnerkante aus das 2:0 (27.), kurz vor dem Ende schnürte sie mit einem weiteren satten Distanzschuss den Dreier ein (3:0/80.). "Wir haben den Ball richtig gut laufen lassen und auch mal hinten rum gespielt. Nur am Abschluss hat es gehapert. Wir haben einige Torchancen nicht genutzt", analysierte Amelsbürens Matchwinnerin. Der im Skiurlaub weilende Trainer Andreas Wennemer war an der Seitenlinie von Selda Aykin vertreten worden.

In den übrigen Nachholspielen des Wochenendes gaben sich die Topteams keine Blöße. Spitzenreiter SV Herbern setzte sich bei Rot-Weiß Vellern mit 6:1 (3:0) durch, der Dritte, die SpVgg Oelde, gewann bei der Warendorfer SU II mit 5:0 (1:0). Etwas mehr Probleme hatte der Zweite Hammer SpVgg bei Fortuna Walstedde. Erst zehn Minuten vor dem Ende machte Vierfach-Torschützin Maria Asneimer mit dem Treffer zum 5:3 (3:1)-Endstand für ihr Team den Deckel drauf. Der Hammer SC meldete sich nach dem kontrovers diskutierten Spielausfall vom vergangenen Wochenende mit einem 2:1 (2:0)-Sieg über RW Alverskirchen zurück. In Unterzahl brachten die Gastgeberinnen die knappe Führung nach dem Anschlusstreffer von Verena Schulze-Wemhove (48.) und einer Gelb-Roten Karte in der 81. Minute über die Zeit.